Lungen-Check – Wie fit ist Ihre Lunge?
Chronische Lungenerkrankungen entwickeln sich immer mehr zu Volkskrankheiten. Für die Betroffenen sind sie mit großem Leid verbunden, weil ihnen schwerfällt, was andere ganz unbewusst tun: Atmen. Ein einfacher Lungen-Check zeigt Ihnen, ob Sie gefährdet sind.
Unsere Atemwege leisten täglich Schwerstarbeit: Tag für Tag werden sie von rund 15.000 Litern Luft durchströmt, die erwärmt und gereinigt werden müssen. Vor allem aber haben sie die Aufgabe, Sauerstoff aus der Atemluft in den Körper aufzunehmen. Der zunehmenden Luftverschmutzung sind unsere Atmungsorgane deshalb nahezu schutzlos ausgesetzt.
Feinste Staubteilchen, wie sie auch Tabakrauch enthalten sind, können von der Nase und den Bronchien nicht zurückgehalten werden. Schadstoffpartikel gelangen so ungehindert in die Lunge und verändern das Lungengewebe, sodass die Sauerstoffaufnahme beeinträchtigt wird.
Weltweit gehören chronische Lungenleiden wie Asthma bronchiale oder COPD (chronic obstructive pulmonary disease = chronisch obstruktive Lungenerkrankung) inzwischen zu den häufigsten Todesursachen. Dennoch sind sie noch immer nicht ausreichend erforscht. Die Krankheiten sind nicht heilbar, bestenfalls können die Beschwerden mit Medikamenten teilweise gelindert werden.
Volkskrankheit COPD
An COPD, umgangssprachlich auch Raucherlunge genannt, leiden rund 15 Prozent der Deutschen über 40 Jahren. Bei den Betroffenen führt die anhaltende Belastung der Lunge mit Schadstoffen zu einer chronischen Entzündung und fortschreitenden Verengung der Atemwege.
Hartnäckiges Husten und der Auswurf von Schleim aus den Atemwegen sind die ersten typischen Symptome. Mit diesen Reaktionen versuchen die Bronchien die Schadstoffe aus der Lunge zu entfernen. Im weiteren Verlauf der Krankheit kommt Atemnot hinzu, die bald schon bei der kleinsten Anstrengung auftritt.
Etwa 90 Prozent der Patienten sind oder waren Raucher. Doch kann die Krankheit auch andere Ursachen haben:
- allgemeine Luftverschmutzung
- Belastung mit Gasen, Stäuben, Ruß oder chemischen Stoffen am Arbeitsplatz
- häufige Atemwegsinfekte in der Kindheit
- Wohnen an stark befahrenen Straßen mit hoher Abgas- und Feinstaubbelastung
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Messen Sie die Kraft Ihrer Lunge
Chronische Erkrankungen der Lunge und der Atemwege sind tückisch: Außer bei Asthma bronchiale treten die ersten Atembeschwerden oft erst dann auf, wenn sich die Krankheit bereits im fortgeschrittenen Stadium befindet. 
Krankheitsbilder wie chronische Bronchitis oder COPD lassen sich jedoch durch eine Messung des Leistungsvermögens der Lunge frühzeitig erkennen.
Einen solchen Lungen-Check können und sollen gerade auch Personen vornehmen lassen, die weder Raucher sind noch über Symptome wie Atemnot oder häufiges Husten klagen. Bei der sogenannten Spirometrie wird gemessen, wie viel Luft ein- und ausgeatmet werden kann.
Der Lungenfunktionstest gibt Aufschluss darüber, ob das Lungenvolumen normal groß ist oder zum Beispiel durch eine Verengung der Bronchien bereits vermindert ist und weitere Untersuchungen bei einem Lungenarzt notwendig sind.
Beim 15. „Deutschen Lungentag“ (27.06.-30.06.2012) haben Sie bei zahlreichen bundesweiten Informationsveranstaltungen die Gelegenheit, einen solchen Lungen-Check kostenlos durchführen zu lassen. Lesen Sie mehr zur individuellen Gesundheitsleistung Lungen-Check >>
Mit Lungensport den Teufelskreis durchbrechen
Viele Menschen, deren Atemwege oder Lunge bereits erkrankt sind, vermeiden jegliche körperliche Belastung, um nicht in Atemnot zu geraten. Damit setzen sie allerdings einen Teufelskreis in Gang. Denn mit der mangelnden Bewegung schwächen sie erst recht ihre Muskulatur und ihre Kondition.
Lungenkranke müssen und sollten nicht auf Sport verzichten! In Deutschland gibt es mehrere hundert Lungensport-Gruppen, die ein Spezialtraining anbieten, das exakt auf die Belastungsfähigkeit und die Bedürfnisse der Erkrankten zugeschnitten ist.
Mit Gymnastik, gezielten Koordinations-, Kraft-, Ausdauer- und Atemübungen und Aktivitäten im Freien wie Nordic Walking sollen die Betroffenen wieder Spaß an der Bewegung bekommen und ihre Leistungsfähigkeit steigern.
Lungensport verbessert nicht die Funktion der Lungen. Vielmehr stabilisiert er das Herz-Kreislauf-System, stärkt die Stützmuskulatur und fördert die Durchblutung. Allein dadurch spüren die Patienten bald eine deutliche Steigerung der Ausdauer und geraten weniger schnell in Atemnot.
