Stress bewältigen und gesünder leben

© Marco2811 - Fotolia.comUnter Stress läuft unser Körper auf Hochtouren und das ist auch gut so. Durch die Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin und Kortisol werden die Herzfrequenz, die Atmung und der Blutdruck gesteigert. Das Blut schießt in die Muskeln und macht uns schneller reaktionsfähig. Körper und Geist werden auf diese Weise geschärft, um brenzlige Situationen zu bewältigen. Das ist schon in der Evolution begründet, da Stresssituationen den Körper in Alarmbereitschaft versetzen und ihn zu großen Leistungen befähigen, die früher etwa im Kampf gegen Feinde oder zur Flucht notwendig waren. Auch heute noch kann Stress in der richtigen Dosierung durchaus zu großen Leistungen anspornen, etwa beim berühmten Lampenfieber.

Ausgelöst wird Stress durch ganz unterschiedliche Situationen. So kann er sowohl positiver Natur sein (Eustress), etwa wenn wir in freudiger Erwartung einem Ereignis entgegenfiebern. Er kann aber auch negativer Art sein (Distress), und beispielsweise durch negative Gefühle und belastende Situationen wir Arbeitslosigkeit, Einsamkeit oder Versagensängste ausgelöst werden.

Grundsätzlich entsteht Stress, wenn wir das Gefühl haben überfordert zu sein und eine Situation nicht meistern zu können. Nimmt diese Art von Stress Überhand, besteht sie dauerhaft und folgt nach Momenten großer Anspannung keine Ruhe- oder Erholungsphase so kann Stress schnell zum Gesundheitsrisiko werden.

 

Bei Dauerstress leidet die Gesundheit

So schadet anhaltender Stress unserer Gesundheit. Zirkulieren Adrenalin und Kortisol permanent im Blutkreislauf, leidet vor allem das Herz. Die Folgen sind Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte und Arteriosklerose.

Aber auch andere Körpersysteme werden durch chronischen Stress belastet. So beeinflussen Stresshormone das vegetative Nervensystem, das beispielsweise die Verdauung reguliert. Stressbedingte Störungen von Magen und Darm sind: Sodbrennen, Magengeschwüre, Verstopfung oder Durchfall. Ebenso sind Muskelverspannungen ein Zeichen anhaltender Stresszustände. Typische Folgen sind: chronische Rückenschmerzen, Kopfschmerzen oder Migräne.

Darüber hinaus greift Stress auf Dauer das gesamte Immunsystem an. Bakterien und Viren gewinnen leichter die Oberhand und machen uns so anfällig für Infekte wie Schnupfen oder Herpes. Genauso können bestehende Krankheiten verschlimmert werden. Besonders chronische Hauterkrankungen wie Neurodermitis reagieren heftig auf Stresszustände.

Erschwerend kommt hinzu, dass chronisch Stressgeplagte oft zu ungesund leben. Statt ausgewogener Kost, steht oft Fast Food auf dem Speiseplan. Und auch der Konsum von Alkohol und Nikotin ist deutlich höher als sonst.


Wie macht sich Stress bemerkbar?

© Gina Sanders - Fotolia.comDie Symptome für Stress können sehr verschieden sein und häufig verbindet man sie gar nicht unmittelbar mit dem Auslöser Stress. So können sowohl psychische als auch körperliche Beschwerden auftreten. Häufige Symptome sind:

Die Symptome für Stress sind nicht zu unterschätzen. So kann eine dauerhafte körperliche oder psychische Belastung durchaus schwerwiegende Folgen haben. Stress schadet dem Immunsystem und kann unter Umständen sogar zu Diabetes oder Herzinfarkt führen. Deshalb ist es wichtig, bereits die ersten Anzeichen von negativem Stress ernst zu nehmen und zeitnah nach einem geeigneten Ausgleich zu suchen.


Wie kann ich mit Stress besser umgehen?

Aus gesundheitlicher Sicht sollte Stress weitestgehend vermieden werden. Allerdings ist das im Alltag kaum möglich. Deshalb sollte jeder für sich Wege und Mittel finden, Stress abzubauen und mit Stresssituationen besser umzugehen. Oft hilft es schon, die eigenen Ansprüche runter zu schrauben, indem die persönlichen Stressfaktoren reduziert werden.

Die Auslöser für Stress können nämlich individuell sehr verschieden sein. Sie können im sozialen Umfeld liegen, etwa wenn zwischenmenschliche Beziehungen, Konflikte oder Einsamkeit Stress auslösen. Viele sogenannte Stressoren sind die eigenen Erwartungen und Leistungsdruck. Aber auch äußere Faktoren wie Lärm oder Hitze können Stress hervorrufen. Es ist also wichtig, zunächst herauszufinden, was einem persönlich Stress bereitet.

Im Berufs- sowie im Privatleben kann etwa hilfreich sein, Arbeitsstrukturen besser zu organisieren, Prioritäten festzulegen und bestimmte Arbeiten an andere abzugeben. Zudem sollte man lernen, auch mal nein zu sagen, wenn bestimmte Angelegenheiten im eigenen Arbeitspensum nicht leistbar sind. Auch bei bestimmten Situationen um Hilfe zu bitten, statt alles allein bewerkstelligen zu wollen, trägt zum Stressmanagement bei.

Generell können auch verschiedene Entspannungstechniken stresslindernd wirken. Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung sind nur zwei Methoden, um Stress im Alltag besser auszugleichen.

Da Stress im Allgemeinen den Körper in die Bereitschaft zur Aktivität versetzt, ist tatsächlich körperliche Belastung ein gutes Mittel um Stress „abzubauen“. Deswegen hilft regelmäßige Bewegung, wie Joggen, Schwimmen, Fahrradfahren oder Spazieren gehen.

Aber auch die Lebensführung im Allgemeinen beeinflusst unsere Stressresistenz. So unterstützen ausgewogene Ernährung, genügend Schlaf und ein gesundes Maß an Freizeitaktivitäten unser Wohlbefinden und helfen uns, Stress leichter abzuschütteln oder manchmal gar nicht erst zuzulassen.