Glukose-Monitoring

Die im Volksmund als "Zucker­krankheit" bezeichnete Erkran­kung wird von Medizinern in Diabe­tes mellitus I und II unterschieden. Während Typ I schon im jugendlichen Alter auftreten kann, kommt Typ II vor allem bei über­gewichtigen, älteren Menschen vor. Gerade in den letzten Jahren steigt ihre Häufigkeit extrem an. Mittlerweile leben in Deutschland etwa drei Millionen Typ II-Diabetiker und rund 300.000 insulinpflichtige Typ I-Diabetiker.

Das Glukose-Monitoring ist ein labordiagnostisches Verfahren zur Bestimmung des Glukose-Gehalts bei an Diabetes erkrankten Patienten. Besonders insulinpflichtige Typ I-Diabetiker können durch diese Blutwertbestimmung besser eingestellt und damit optimal versorgt werden.

Im Gegensatz zu der Momentaufnahme der täglichen Bestimmung des Blut- oder Urinzuckers liefert das Glukose-Monitoring unabhängige Werte von der Nahrung, der Tageszeit und der Wirkung der Medikamente. Stattdessen misst der Arzt den sogenannten HbA1c-Wert des Patienten, der in den roten Blutkörperchen (Hämoglobin) enthalten ist. Dieser Blutwert liefert präzise Angaben über die Blutzuckerlage des Diabetikers. Man spricht vom sogenannten Blutzuckergedächtnis, das die individuelle Stoffwechsellage der vergangenen vier bis sechs Wochen beurteilt.

Durch das Glukose-Monitoring kann demnach eine bessere Blutzuckereinstellung des Patienten gewährleistet werden und mögliche durch Diabetes mellitus verursachte Folgeerkrankungen abgewendet werden.

Durchführung/Anwendung

Das Glukose-Monitoring beruht auf der labordiagnostischen Beurteilung einer aktuellen Blutprobe des Patienten. Dafür genügt ein schon kleiner Blutstropfen.

Bei vielen Ärzten wird der HbA1c-Wert unmittelbar in der Praxis bestimmt. Somit kann das Ergebnis des Monitoring anschließend sofort besprochen werden.

Medizinische Indikation

Das Glukose-Monitoring ist für die Therapie-Kontrolle von insulinpflichtigen Typ I-Patienten sinnvoll. Zu den typischen Anzeichen eines Diabetes mellitus gehören u.a.:

• Erhöhung des Zuckerspiegels im Blut
• Ausscheidung von Zucker im Urin
• Ausscheidung sehr großer Harnmengen und vermehrter Durst
• Mattigkeit und Kraftlosigkeit
• Übelkeit und Erbrechen
• Seh- und Konzentrationsstörungen
• mangelnde Ausdauer bei körperlichen Aktivitäten
• Wundheilungsstörungen
• Neigung zu Infektionen der Harnwege

Da die Lebensdauer des Hämoglobins in der Regel etwa drei Monate beträgt, sollte das Glukose-Monitoring vierteljährlich durchgeführt werden. Der ermittelte HbA1c-Wert wird in den Gesundheitspass des Diabetikers eingetragen.