Glatzenbehandlung

Rubrik: Medizinisch-kosmetische Leistungen

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Leistungsbeschreibung

IGeL - Glatzenbehandlung

Vor allem Män­ner leiden unter Haarausfall. In den meisten Fällen ist der Grund dafür erblich bedingt. Die androgenetische Alopezie ist die häufigste Form von Haarausfall, bei der die männlichen Sexualhormone (z.B. Testosteron) zu einer Schrumpfung der Haarwurzel (Haarfollikel) führen. Dadurch verkürzt sich die Wachs­tumsphase des Haares und als Folge davon fallen die Haare schneller und früher aus. Langfristig stirbt die Haarwurzel ab.

Je früher dieser erbliche Haarausfall erkannt wird, desto wirksamer kann er behandelt werden. Bei der Glatzenbehandlung wird der betroffene Patient beratend vom Facharzt betreut, um die androgenetische Alopezie auf wirksame Weise zu stoppen. Abhängig von der Diagnose und dem Stadium des Haarsaufalls können verschiedene Strategien angewendet werden, um die den Haarverlust zu bekämpfen. Dafür stehen medikamentöse Mittel, Transplantate und Toupets zur Verfügung. Die konkrete hautärztliche Betreuung hängt dabei vom individuellen Patienten ab.


Durchführung/Anwendung

Für eine Glatzenbehandlung führt der Dermatologe zunächst ein Trichogramm durch. Diese mikroskopische Untersuchungsmethode gibt Auskunft über das aktuelle Wachstumsverhalten von Haaren, Haarschaft und Haarwurzel des Patienten. Dafür entnimmt der Arzt dem Patienten zwei Strähnen, um sie mikroskopisch zu analysieren und auszuzählen. Durch das Trichogramm kann der Hautarzt feststellen, wie viele Haare sich in Wachstums- oder in der Ruhephase befinden. Die Analyse zieht dadurch Rückschlüsse auf die Stärke und das Muster des  aktuellen und auch zukünftigen Haarverlusts des Patienten.

Im Anschluss an das Trichogramm werden die Ergebnisse ausgewertet. In Übereinstimmung mit dem Dermatologen kann der Patient zwischen verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten wählen. Wird die androgenetische Alopezie frühzeitig diagnostiziert, kann der Haarausfall durch ein Medikament (Propecia) gestoppt werden.

In einem späten Stadium des Haarausfalls ist Haarersatz eine Option für Patienten. In der modernen Chirurgie können dem Betroffenen künstliche Haare auf eine ultradünne Haarhaut gepflanzt und in die Haarlücken geklebt werden. Durch diese Form des künstlichen Haarersatzes entsteht kein abrupter Wechsel zwischen Glatze und vollem Haar. Die Implantation wird nach für nach vorgenommen und lässt die Haare langsam an Fülle gewinnen.


Medizinische Indikation

Betroffen Männer leiden häufig schon sehr früh unter Haarausfall. Schon ab dem 20. Lebensjahr können sich bei Patienten der androgenetische Alopezie Geheimratsecken bilden, die auf einen verfrühten Haarausfall hindeuten. Zu diesem Zeitpunkt ist die medikamentöse Behandlung sehr wirksam.

Je früher erkannt, desto besser ist der Haarausfall therapierbar. Zu einem späteren Zeitpunkt und bei altersbedingtem Haarverlust ist ein Haartransplantat sinnvoll.