Durchfall

Beschreibung

Die Anzeichen von breiiger bis dünnflüssiger Konsistenz des Stuhls in Kombination mit der häufigen Darmentleerung von mehr als dreimal täglich lassen auf Durchfall (Diarrhö) schließen.

Über 30 Prozent aller Deutschen leiden mindestens einmal im Jahr an Durchfall.

Je nach Ausprägung des Durchfalls ist dieser in der Regel mit dem Einsatz einfacher Hausmittel nach drei Tagen überstanden. Sollte der Durchfall länger anhalten, muss sofort ein Arzt aufgesucht werden. Bei Kindern und älteren Menschen ist besonders Vorsicht geboten, da sie schlechter mit dem starken Flüssigkeitsverlust umgehen können.

Abhängig von der Dauer der Beschwerden werden drei Arten von Durchfall unterschieden:

• akuter Durchfall bei drei oder mehr Tagen
• anhaltender Durchfall bei mindestens 14 Tagen
• chronischer Durchfall bei mehr als vier Wochen

Ursachen

Die Darmflora eines Menschen ist empfindlich und reagiert leicht auf äußere Einflüsse. Daher können die Ursachen von Durchfall sehr vielfältig sein. Zahlreiche Krankheiten, welche die Aufgabe des Darms beeinträchtigen, können Durchfall auslösen.

Bei einer akuten Diarrhö gehören neben der Einnahme von Abführmittel und dem übermäßigen Verzehr von Obst auch andere Erkrankungen zu den häufigsten Ursachen:

• Darminfektion
• Reisedurchfall
• Lebensmittelvergiftung
• Vergiftung durch Chemikalien
• Magenverstimmung
• Stress
• Medikamente
• Koffein

Bei einer chronischen Diarrhö erweitern sich die Ursachen einer akuten Diarrhö um:

• Krebserkrankungen
• Bauchspeicheldrüsenentzündung
• Durchblutungsstörungen des Darms
• Alkoholmissbrauch
• Diabetes mellitus Typ I und Diabetes mellitus Typ II

Diagnose

Um mögliche Ursachen einzugrenzen, muss bei einer ärztlichen Anamnese erst einmal ein Fragenkatalog abgearbeitet werden.

Dazu gehören Fragen nach:

• der Dauer des Durchfalls
• der Häufigkeit des Durchfalls
• Blut im Stuhl
• Vorerkrankungen
• zusätzlichen Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen

Eine Blut- und Stuhluntersuchung im Labor kann Aufschluss über vorhandene Grunderkrankungen der Bauchspeicheldrüse oder des Darms bieten. Aber auch gefährliche Bakterien und Parasiten können in der Stuhluntersuchung nachgewiesen werden.

Zu der körperlichen Untersuchung, in der der Arzt den Bauch untersucht, gehört meist auch eine rektale Untersuchung. Der Arzt tastet hierbei mit dem Finger den Enddarm des Patienten ab, um mögliche Fehlfunktionen zu entdecken.

Zusätzlich achtet der Arzt auf Mangelerscheinungen. Flüssigkeitsverlust und Mineralmangel im Körper sind sehr gefährlich bei Diarrhö und sollten sofort ausgeglichen werden.

Weitere Untersuchungen werden je nach vermuteter Diagnose mit dem Patienten abgesprochen. Eine Darmspiegelung, Tests auf Nahrungsmittelallergien und andere Untersuchungen bedürfen der weiteren Zustimmung des Betroffenen.

Therapie

Durchfall entzieht dem Körper eine große Menge Flüssigkeit, daher ist es wichtig viel zu trinken und zusätzlich die Mineralstoffe, die vom Körper ausgeschieden werden, wieder aufzufüllen.

Bei länger anhaltendem Durchfall wird im Krankenhaus eine Infusion gelegt, die mit Mineralstoffen und Elektrolyten angereichert ist und den Patienten mit Flüssigkeit sowie fehlenden Salzen versorgt.

Bei Durchfall ist es immer wichtig, dass die Krankheitserreger auf dem normalen Weg ausgeschieden werden, daher sind nicht alle Medikamente gegen Durchfall ratsam. Viele Mittel bewirken, dass Diarrhö gehemmt wird, aber leider damit auch die Ausscheidung der Krankheitserreger, die weiterhin im Darm bleiben und die Schleimhaut schädigen.