Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Laktasemangel

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Symptome
  • Diagnostik
  • Therapie

Krankheitsbild

Laktasemangel wird auch als Laktoseintoleranz oder Milchzuckerunverträglich­keit bezeichnet.

Dabei wird der aufgenommene Milchzucker (Laktose) im Dünndarm nicht verdaut, weil das Verdauungsenzym Laktase zu wenig oder gar nicht produziert wird. So gelangt der Milchzucker in den Dickdarm und kann typische Symptome wie Durchfall und Blähungen hervorrufen.

Es wird zwischen angeborenem und erworbenem Laktasemangel unterschieden. Dreiviertel der Weltbevölkerung im Erwachsenenalter leiden darunter, in Deutschland sind es etwa 15 bis 25 Prozent.

Gibt es keine Beschwerden bei einem Laktasemangel, spricht man von einer Laktosemalabsorption.


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Ursachen

Der angeborene Laktasemangel entsteht aufgrund eines genetischen Defekts und wird vererbt.

Bereits in den ersten Lebenstagen zeigt er sich durch Durchfall.

Ein erworbener Laktasemangel ist häufig die Folge anderer Erkrankungen wie:

  • chronische Magen-Darm-Erkrankungen
  • Magen-Darm-Entzündungen
  • Unverträglichkeiten (Sprue, Zöliakie)
  • Vergrößerungen oder Tumore im Lymphgewebe
  • Mangelernährung
  • Alkoholkrankheit

Symptome

Die Symptome eines Laktasemangels treten nach dem Verzehr von Milchzucker auf und nehmen mit der Menge der aufgenommenen Laktose zu oder ab.

Diagnostik

Bereits vor dem Arztbesuch kann ein zweiteiliger Selbsttest Hinweise geben.

Dazu sollte ein Diättest durchgeführt werden. Dabei wird mehrere Tage konsequent und vollständig auf Laktose verzichtet. Treten keine Symptome auf, besteht Verdacht auf Laktasemangel.

Den Verdacht erhärten kann der sich anschließende Expositionstest. Dabei werden 50 bis 100 Gramm in Wasser gelöster Milchzucker getrunken. Stellen sich die typischen Beschwerden nach einigen Stunden ein, spricht dies für eine Laktoseintoleranz.

Zur Diagnose sind neben der Krankengeschichte (Anamnese) sowie den typischen Beschwerden folgende Tests aufschlussreich:

  • Wasserstoffatemtest
  • Blutzuckertest
  • Gentest
  • Gewebeprobe (selten) 

Die Beschwerden treten bei der angeborenen Form stärker auf als beim erworbenen Laktasemangel.

Therapie

Der Laktasemangel ist nur schwer oder nicht behandelbar.

Ein angeborener Laktasemangel ist nicht heilbar. Die Beschwerden können durch eine Umstellung der Ernährung allerdings nahezu vollkommen vermieden werden. Eine spezielle Diät, bei der auf sämtliche Milchzucker-Produkte verzichtet wird, ermöglicht oft ein symptomloses Leben mit dem Laktasemangel.

Die Beschwerden bei einem erworbenen Laktasemangel durch andere Erkrankungen klingen meist mit der Behandlung dieser von selbst ab.