Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Fettstoffwechselstörungen

  • Überblick
  • Ursachen
  • Allgemeine Infos
  • Ernährungstipps
  • Die richtigen Fette
  • Lebensmittel im Überblick
  • Cholesterinarme Kost
  • Sport und Fitness

Überblick

Fettstoffwechselstörungen, Hyperlipidämie, Hypercholesterianämie, erhöhte Blutlipide, erhöhte Blut­fettwerte und hohe Blutfettspiegel sind verschiedene Bezeichnungen, die alle das gleiche Krankheitsbild beschreiben, nämlich zu viel Fett im Blut.


Man unterscheidet verschiedene Blutfette

Zu den Blutfetten oder Blutlipiden zählen unter anderem die Triglyzeride, das Cholesterin sowie LDL-, HDL- und VLDL-Cholesterin. Gewisse Mengen dieser Blutfette müssen immer im Blut vorhanden sein, denn sie sind Voraussetzung für ein normales menschliches Leben und erfüllen wichtige Aufgaben im Körper.


Diese Aufgaben haben die Blutfette in Ihrem Körper

Der Organismus benötigt die Triglyzeride beispielsweise zur Energiegewinnung. Cholesterin braucht er für die Bildung einer Reihe lebensnotwendiger Stoffe, zum Beispiel zum Aufbau von Zellwänden, Hormonen, Vitamin D und Gallensäuren. Das LDL transportiert dabei das Cholesterin in die Zellen, in denen es gebraucht wird, während das HDL das Cholesterin aus den Zellen zurück in die Leber bringt, wo es ab-, umgebaut beziehungsweise ausgeschieden wird. HDL verhindert damit einen Überschuss an Cholesterin in Zellen und Gefäßen und stellt somit einen Schutzfaktor gegen die Arteriosklerose dar. Deshalb wird es auch als "gutes Cholesterin" bezeichnet.


Beachten Sie die Grenzwerte!

Schädliche Wirkungen haben die Blutfette, wenn ihre Konzentration im Blut zu hoch ist oder das Verhältnis zwischen ihnen nicht mehr stimmt. Eng damit ist das Herzinfarktrisiko verknüpft. So weisen Personen mit Hochrisikofaktoren binnen zehn Jahren ein Herzinfarktrisiko von über 20 Prozent auf!

Zu solchen Hochrisikofaktoren zählen: Bluthochdruck (Werte über 140 zu 90), mit Arzneimitteln therapierter Bluthochdruck, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Koronare Herzkrankheit (KHK), Gefäßerkrankungen (atherosklerotische Erkrankungen) und Metabolisches Syndrom. Bei Betroffenen sollte, um das Gefäßrisiko zu verringern, der LDL-Cholesterin-Spiegel unter 100 mg/dl oder sogar noch niedriger liegen, der HDL Spiegel über 60 mg/dl.

Wer (das gilt für Männer über 45 und Frauen über 55 Jahren) zwei der folgenden Risikofaktoren aufweist, hat ein zehn Jahres-Risiko für Herzinfarkt von zehn bis 20 Prozent: Rauchen, Bluthochdruck, erniedrigtes HDL-Cholesterin, frühe KHK in der Familie, hohes Lebensalter. Für diese Gruppe liegt der empfehlenswerte LDL-Cholesterin-Spiegel unter 130 mg/dl.

Da ein hoher HDL-Spiegel eine gewisse schützende Wirkung aufweist, hat sich darüber hinaus folgende Faustregel etabliert: das Gesamtcholesterin sollte die fünffache Menge an HDL nicht übersteigen. Bei höheren Gesamtcholesterinwerten steigt die Gefahr von Gefäßerkrankungen.

Ursachen

Ob eine Fettstoffwechselstörung vorliegt, lässt sich schnell anhand einer Blutprobe feststellen, in der die Lipidwerte, wie zum Beispiel Cholesterin, HDL-, LDL-Cholesterin und ggf. weitere, bestimmt werden.


Fettstoffwechselstörungen gehören zu den Wohlstandskrankheiten

Fettstoffwechselstörungen können verschiedene Ursachen haben. Sie sind aber meistens ernährungsbedingt: Durch eine zu fett-, zu cholesterin- und zu kalorienreiche Ernährung werden dem Körper die Nährstoffe im Überschuss zugeführt, die er dann in Blutfette umwandelt.

Weitere Faktoren, die das Erkrankungsrisiko fördern, sind:

  • Übergewicht, Bewegungsmangel
  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
  • erhöhter Homocystein-Spiegel
  • erbliche Veranlagung
  • andere Erkrankungen, wie beispielsweise Schilddrüsenstörungen, Nieren- und Leberschädigungen

Mittlerweile wurde festgestellt, dass das Vorkommen eines bestimmten Gens dafür verantwortlich ist, ob Menschen mit einem hohen Cholesterinspiegel ein erhöhtes Infarktrisiko haben oder nicht.


Die überschüssigen Blutfette lagert der Körper in den Gefäßen ab

Wenn diese Ablagerung Jahre andauert, nimmt der Durchmesser der Gefäße allmählich immer mehr ab. Diese sogenannten atherosklerotischen Veränderungen verlaufen zunächst unbemerkt. Erst wenn der Blutfluss in den Gefäßen so gering wird, dass lebensnotwendige Organe ungenügend mit Blut und Sauerstoff versorgt werden, kommt es zu Beschwerden und lebensbedrohlichen Situationen.

Sie können sich äußern in schmerzhaften Durchblutungsstörungen in den Beinen (bis zum Absterben von Zehen und Füßen), Belastungsschmerz am Herzen (Herzkranzgefäßverengungen, Angina pectoris und Herzinfarkt) oder am Gehirn (Schwindel, Hirnschlag).

Fettstoffwechselstörungen sollte man daher von Anfang an ernst nehmen und rechtzeitig vorbeugen.

Allgemeine Infos

Ein zu hoher Cholesterinspiegel schädigt die Blutgefäße - Rauchen auch! Deshalb sollten Sie alles daransetzen, mit dem Rauchen aufzuhören.

Sie tun damit nicht nur Ihrer Lunge Gutes, sondern verringern auch Ihr Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, ganz enorm. Durch das Beenden des Zigarettenrauchens kann das HDL-Cholesterin um bis zu 25 Prozent erhöht werden. Darüber hinaus ist für Ihre Gesundheit ein normaler Blutdruck wichtig. Lassen Sie ihn am besten regelmäßig kontrollieren.


Ernährungsumstellung und Gewichtsreduktion sind das A & O

Essen Sie vor allem fettarm, cholesterinarm und ballaststoffreich. Die richtige Ernährung steht auch bei Fettstoffwechselstörungen, die auf erblicher Veranlagung beruhen oder durch Krankheiten wie Zuckerkrankheit, Leber- und Nierenstörungen, Fehlfunktionen der Schilddrüse oder andere verursacht sind, im Vordergrund. Falls solche Krankheiten eine ursächliche Rolle spielen, wird der Arzt zunächst einmal diese Krankheit behandeln.


Üben Sie Ausdauersport aus

Körperliche Bewegung senkt den Blutfettspiegel. Am besten geeignet ist ein Ausdauertraining. Und Raucher sollten darüber hinaus das Rauchen aufgeben.


Medikamente

Gegen zu hohe Blutfette gibt es hervorragende Medikamente, die Ihnen Ihr Arzt ggf. verordnen wird. Auch naturheilkundliche Produkte mit Phytosterolen, Artischockenextrakt oder Knoblauch sollen helfen, die Blutfette zu senken. Die Phytosterole, auch als Phytosterine oder Pflanzensterine bezeichnet, konkurrieren mit dem Cholesterin und verringern dadurch seine Aufnahme aus der Nahrung.

Auf diese Weise kann der Cholesterinspiegel im Blut um 10 bis 15 Prozent gesenkt werden. Allerdings fehlen noch Langzeitstudien darüber, ob der Ersatz von Cholesterin durch Phytosterole nicht doch negative Auswirkungen haben kann.


Hausmittel

Auch Hausmittel haben sich bewährt. Sie senken zwar nicht direkt den Cholesterinspiegel, regen aber den Stoffwechsel an und unterstützen auf diese Weise Ihre Bemühungen. In Frage kommen für Sie vor allem Kneippsche Anwendungen, beispielsweise wechselwarme Waschungen, Teilgüsse oder Bäder mit Zusätzen von Latschenkiefer oder Heublumen. Darüber hinaus sind Saunagänge für Sie gesund, am besten zweimal pro Woche.

Darüber hinaus werden Eigenbluttherapie und Sauerstofftherapie eingesetzt.

Ernährungstipps

Ihre Nahrung sollte Ihrem Energiebedarf angepasst sein. Vermeiden Sie daher Übergewicht beziehungsweise bauen Sie vorhandenes ab. Übergewicht geht immer mit einem erniedrigten HDL-Cholesterin einher (bis zu 20 Prozent).

Die Hauptenergieträger unserer Nahrung sind Fett und Alkohol. Sparen Sie an Beidem. Falls Sie Fragen zu Ihrem Normalgewicht, Ihrem Energiebedarf oder der für Sie geeigneten Reduktionsdiät haben, sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne.


Essen Sie vollwertig und ballaststoffreich

Greifen Sie anstelle von Produkte mit hohem Zuckergehalt zu Nahrungsmitteln mit hohem Stärkegehalt, beispielsweise Brot, Nudeln, Kartoffeln oder Getreideprodukten. Besonders gesund sind für Sie alle Vollkornprodukte (auch aus Hafer!), sowie Kartoffeln, Gemüse, Obst. Obst und Gemüse enthalten die für Sie wichtigen Vitamine C, E, ß-Carotin und Selen. Vollkornprodukte enthalten viele Ballaststoffe und diese wiederum senken den Cholesterinspiegel. Nutzen Sie diese Wirkung, indem Sie Ihre Nahrung mit Ballaststoff-Konzentraten ergänzen.

Die in den Äpfeln enthaltenen Pektine binden die im Darm vorhandenen Gallensäuren. Zur erneuten Produktion dieser Stoffe baut der Körper Cholesterin aus dem Blut ab und senkt dadurch den Cholesterinspiegel. Auch für Flohsamen (aus der Apotheke) ist ein cholesterinsenkender Effekt beschrieben worden.


Mäßigen Sie Ihren Alkoholkonsum

Unter mäßigem Alkoholkonsum versteht man weniger als 15 Gramm Alkohol pro Tag. Das entspricht zwei drittel Liter Bier oder ein viertel Liter Wein oder zwei Schnäpsen. Falls Ihre Triglyzeride jedoch ebenfalls erhöht sind, sollten Sie auf Alkohol gänzlich verzichten.


Essen Sie täglich eine halbe Tasse Pintobohnen

Eine große Studie in USA hat gezeigt, dass bereits 130 Gramm Pintobohnen pro Tag den Cholesterinspiegel und die Lipidwerte um bis zu zehn Prozent senken können. Die Wissenschaftler führen den Effekt auf die enthaltenen Ballaststoffe zurück.


Sonstige Empfehlungen

Falls Ihnen Ihr Arzt empfiehlt, eine cholesterinarme Kost (unter 300 Milligramm Cholesterin pro Tag) einzuhalten, finden Sie im folgenden nähere Hinweise.

Die richtigen Fette

Wählen Sie die richtigen Fette aus. Sorgen Sie für eine günstige Fettzusammensetzung. Vermeiden Sie:

1.

tierische Fette
beispielsweise Schmalz, Butter, Sahne, fettreiche Käse- und Wurstsorten. Bevorzugen Sie bei Milchprodukten (Milch, Käse, Joghurt) sowie Aufschnitt/Wurst stets fettarme Sorten und essen Sie möglichst wenig Fleisch, am besten nur zwei Fleischmahlzeiten pro Woche.

2.

gehärtete Fette, sogenannte Transfettsäuren
Sie erhöhen den Cholesterin- und den LDL-Spiegel. Gehärtete Fette/Transfettsäuren sind in den meisten Margarinesorten enthalten. Diese wiederum sind Bestandteil vieler Süßigkeiten und (insbesondere preiswerter) Gebäcksorten.

Greifen Sie stattdessen zu hochwertigen Pflanzenfetten (Margarine, Olivenöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Sojaöl, Distelöl). Verwenden Sie zum Braten und Backen Olivenöl. Es enthält sogenannte einfach ungesättigte Fettsäuren und ist daher zum Erhitzen hervorragend geeignet. Anders sieht dies bei den übrigen Ölen aus. Sie enthalten in hohem Maße mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Diese verändern sich beim Erhitzen in die ungesunde Transfettform und eignen sich deshalb nicht zum Braten. Verwenden können Sie sie aber jederzeit für Salate, Mayonnaise und ähnliche Kaltprodukte.

Allerdings sollte man nach neueren Studien den Fettverzehr insgesamt auch nicht zu sehr einschränken (keinesfalls unter 30 Prozent der Energie). Denn: je weniger Fett wir essen, desto niedriger ist auch das HDL-Cholesterin.

Das stellt man zum Beispiel bei Veganern und strikten Vegetariern fest. Bei ihnen kann es durch das weitgehende Fehlen von Fett in der Nahrung zu einer deutlichen Verringerung des HDL-Cholesterins kommen. Allerdings sinkt durch das Fehlen tierischer Fette bei ihnen auch das LDL-Cholesterin, was die HDL-Senkung letztlich kompensiert.


Phytosterole helfen, den Cholesterinspiegel zu senken

Besonders reich an Phytosterolen sind fettreiche pflanzliche Produkte wie Sonnenblumenkerne, Nüsse oder kaltgepresstes Rapsöl. Um den cholesterinsenkenden Effekt ausnutzen zu können, muss die Dosis entsprechend hoch sein, ungefähr einenhalb bis zwei Gramm Phytosterole pro Tag sollten es sein. Das entspricht ungefähr der fünffachen normalen Tagesdosis.

Hilfreich sind dabei Lebensmittel, die mit Phytosterolen angereichert sind, beispielsweise entsprechende Margarinen, Joghurtdrinks, Joghurt und Milch. Auf dem Etikett ist jeweils vermerkt, in welcher Menge Phytosterole enthalten sind, so dass man ausrechnen kann, wann das persönliche Soll erreicht ist. Eine Zufuhr über drei Gramm pro Tag ist übrigens nicht sinnvoll, denn der cholesterinsenkende Effekt ist ab dieser Dosis nicht mehr steigerungsfähig.

Wer entsprechende Produkte zu sich nehmen möchte, sollte dies zuvor mit seinem Arzt besprechen, damit die Dosis der Medikamente darauf abgestimmt werden kann. Für Schwangere, Stillende und Kinder sind diese Produkte nicht geeignet.

Lebensmittel im Überblick

Diese Lebensmittel sind für Sie nicht geeignet. Sie enthalten besonders viel Cholesterin.

Fleisch

Innereien, fettes Fleisch, Geflügel mit Haut, Fleischkonserven in Saucen, Mastgans, Mastente

Wurst

Wurst mit mehr als 25 Prozent Fett

Fisch

Krustentiere (Krabben, Hummer, Muscheln), fetter Fisch (Thunfisch, Karpfen, Lachs), Fischkonserven ohne Deklaration des Nährwertes und der Fettsäuren

Fette, Öle

Tierische Fette, Schmalz, Butter, Schweineschmalz, Kokosfett, Palmkernfett, Kakaobutter, Erdnussbutter, Mayonnaise mit hohem Fett- und Eidotteranteil. Weiterhin verzichten auf billige Margarine und billige Bratfette inkl. deren Zubereitungen (billige Plätzchen, Kartoffelchips, Pommes frites, Blätterteig). Sie enthalten meist gehärtete Fette, die sich negativ auf den Cholesterinspiegel auswirken.

Milchprodukte

Sahne und Sahneprodukte, Kondensmilch mit mehr als vier Prozent Fett, Eiskrem, Doppelrahm- und Vollfettkäsesorten, Vollmilch, fertiger Kakao, Vanillemilch und andere nicht fettarme Milchprodukte

Gemüse

Kartoffeln in fettreicher Zubereitung (Pommes frites, Chips, Bratkartoffeln)

Eier

Omelette, Rührei, Eierteigwaren, (Achtung: auch Kuchen enthält Eier!). Insbesondere auf Eigelb verzichten!

Getreideprodukte

fettreiche Backwaren, Blätterteiggebäck, Kuchen, Torten

Getränke

Getränke mit Sahne (zum Beispiel Cappuccino), Milchshakes

Sonstiges

fertige Gewürzsaucen, fertige Salatmarinaden


Vorschläge zum Austauschen

Wenn Sie nicht auf Kuchen und/oder Eierspeisen verzichten wollen, versuchen Sie es einmal mit cholesterinfreiem Ei-Ersatz. Er ist pulverförmig und kann wie Ei verwendet werden. Erhältlich ist er im Reformhaus und speziellen Naturkostläden/-abteilungen. Auch viele andere Lebensmittel gibt es dort in cholesterinarmer/-freier Zubereitung. Essen Sie gerne Fleisch? Dann probieren Sie einmal Fleischersatz-Lebensmittel auf Sojabasis, beispielsweise in Form von Wurst, Frikadellen, Leberkäse. Auch diese erhalten Sie im Reformhaus und in Naturkostabteilungen.


Diese Nährstoffe sind für Sie besonders wichtig:

Ballaststoffe

senken den Cholesterinspiegel.

Chrom

kann unterstützend den Cholesterin-Spiegel senken und den HDL-Spiegel erhöhen.

Folsäure

hilft, den Cholesterinspiegel zu senken.

Omega-3-Fettsäuren

verringern das Arteriosklerose-Risiko. Sie sind in Seefischen enthalten. Essen Sie deshalb regelmäßig (zweimal pro Woche) Fisch oder ergänzen Sie Ihre Nahrung mit entsprechenden Fertigpräparaten.

Selen

wirkt antioxidativ und schützt dadurch die Gefäße.

ß-Carotin

hilft, die Gefäße zu schützen.

Vitamin B6 und Vitamin B12

helfen, den Cholesterinspiegel zu senken.

Vitamin E

ist ein Schutzfaktor vor Arteriosklerose und hilft, den Cholesterinspiegel zu senken.

Niacin

Früher Vitamin B3 genannt, kann die HDL Konzentration im Blut erhöhen und somit gefäßschützend wirken.

Wer sich nicht gesund ernährt, nimmt möglicherweise zu wenig dieser Nährstoffe zu sich. Abhilfe bieten dann entsprechende Nahrungsergänzungsprodukte.

Cholesterinarme Kost

Erlaubte Lebensmittel bei cholesterinarmer Kost:

Fleisch

mageres Fleisch vom Rind, Kalb, Schwein, Geflügel ohne Haut, Hammel und Wild. maximal drei bis viermal pro Woche, maximal 120 Gramm Fleisch pro Portion, Innereien höchstens einmal pro Monat. Besonders empfehlenswert: Fleischersatz auf Sojabasis (entsprechende Produkte gibt es im Reformhaus und Naturkostabteilungen)

Wurst

fettarme Wurst, magere Schinken- und Bratensorten, Rauchfleisch, Bündner Fleisch, Deutsches Corned Beef. Empfehlenswert: fleischlose Sojawurst!

Fisch

alle Meeresfische (zum Beispiel Heilbutt, Kabeljau, Rotbarsch, Seelachs, Seezunge, Schellfisch, Scholle, Makrele, Thunfisch, Hering), auch Forelle. Essen Sie Seefisch mindestens zweimal pro Woche.

Fette, Öle

Margarine und Pflanzenöle mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren (zum Beispiel Distelöl, Sonnenblumenöl, Maiskeimöl). Zum Braten und Backen Olivenöl.

Mayonnaise höchstens einmal pro Woche in geringer Menge

Milchprodukte

fettarme Milch, Sauermilch (eineinhalb Prozent), Buttermilch, Kondensmilch (vierprozentig), Magerjoghurt, Magerquark (ohne Frucht), Käsesorten bis 30 Prozent Fett, gelegentlich in kleinen Mengen auch Käsesorten mit 45 Prozent Fett. Besonders empfehlenswert ist Sojamilch, am besten anstelle normaler/fettarmer Milch verwenden.

Obst, Gemüse

alle Sorten Salat und Gemüse (keine Einbrenne oder Mehlschwitze!), Kartoffeln nur in fettarmer Zubereitung (zum Beispiel gekocht, püriert), Obst (Kernobst, beispielsweise Äpfel und Birnen, darüber hinaus Beerenobst wie Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren, sowie Orangen und Grapefruits), Nüsse bis maximal zehn Gramm.

Eier

maximal ein bis zwei Eigelb pro Woche, Eiweiß ohne Einschränkung

Getreide-produkte

Vollkornbrot, Knäckebrot, Zwieback, Kuchen möglichst aus Vollkornmehl (Quarkölteig, Hefeteig, Mürbeteig, Strudelteig. Denken Sie auch an die Eier im Kuchen!), darüber hinaus Reis, Teigwaren (ohne Ei), Grieß, Getreideflocken. Besonders gesund ist für Sie Haferkleie, am besten 50 Gramm pro Tag!

Getränke

mindestens eineinhalb Liter täglich in Form von Tafel- und Mineralwasser, sowie mit Süßstoff gesüßte Limonaden, Tee, Kaffee und Gemüsesaft. Alkoholika nur nach ärztlicher Rücksprache. Günstig ist Wein (egal ob rot oder weiß), allerdings maximal 0,3 Liter pro Tag für Frauen und 0,4 Liter für Männer.

Sonstiges

Gewürze, Kräuter, Senf, Ketchup. Ganz besonders empfehlenswert sind Lebensmittel/Gerichte auf Sojabasis!

Sport und Fitness

Durch regelmäßige Bewegung lässt sich nicht nur Übergewicht abbauen, sondern auch die Konzentration von HDL, dem guten Cholesterin, erhöhen. Pro 1.000 Meter Dauerlauf pro Woche steigt beispielsweise das HDL-Cholesterin um durchschnittlich 1,2 mg/dl!


Betreiben Sie Ausdauersport!

Besonders wichtig sind für Sie Stetigkeit und Ausdauer im Sport. Glauben Sie also nicht, ab sofort Höchstleistungen erbringen zu müssen, sondern beginnen Sie Ihr Trainingsprogramm langsam und steigern Sie es allmählich. Sprechen Sie auf jeden Fall vor Trainingsbeginn mit Ihrem Arzt! Er wird Sie bei der Auswahl der für Sie geeigneten Sportart beraten und Ihnen Hinweise geben für Ihre individuelle Belastbarkeit beim Sport.

Besonders günstig sind für Sie Ausdauersportarten wie zum Beispiel Spazieren gehen/Walking, Jogging, Aerobic, Fahrradfahren, Schwimmen, Rudern, Skilanglauf und Ähnliches. Falls Sie Übergewicht haben, suchen Sie sich eine Sportart aus, bei der die Gelenke geschont werden, beispielsweise Radfahren, Rudern und Schwimmen.

Aber überfordern Sie sich nicht! Prüfen Sie beim Training Ihren Puls. Als Faustregel gilt: 180 minus Lebensalter. Diese Zahl gibt die Anzahl Pulsschläge an, die Sie beim Training nicht überschreiten sollten. Stimmen Sie Ihre Belastungsintensität auf jeden Fall im Vorfeld mit Ihrem Arzt ab.


Dauer des Ausdauertrainings

Allgemein wird empfohlen, drei Einheiten Ausdauersport pro Woche anzustreben. Manche Gesundheitsexperten empfehlen zwei bis dreimal pro Woche je 15 bis 40 Minuten, andere von drei bis sechmal pro Woche je 30 bis 40 Minuten bis hin zu täglich 30 Minuten mit einem Kalorienverbrauch von jeweils mindestens 200 Kilokalorien. Am besten, Sie merken sich folgende Faustregel: Wer mehr trainieren möchte, sollte den Umfang des Trainings steigern und nicht dessen Intensität.

Zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten insgesamt 2.000 Kilokalorien pro Woche durch Sport verbraucht werden, zur Verbesserung der Lipidwerte 1.000 Kilokalorien pro Woche (in drei bis vier Trainingseinheiten von je 300 Kilokalorien).


Nutzen Sie alle Gelegenheiten, um fit zu bleiben

Verwenden Sie beispielsweise die Treppen und nicht den Aufzug, nutzen Sie Ihr Fahrrad anstelle des Autos oder gehen Sie zu Fuß.