Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Knochenschwund

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Symptome
  • Diagnose
  • Therapie

Krankheitsbild

Knochenschwund ist eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen des Knochen- und Skelettsystems, die sich – besonders im fortgeschrittenen Alter – durch ein Abnehmen der Knochenmasse äußert.

Der medizinische Fachausdruck für Knochenschwund ist Osteoporose. Typisch für diese Krankheit ist eine mangelhafte Neubildung von Knochensubstanz oder ein verhältnismäßig starker Abbau der Knochenmasse.

Durch den abnehmenden Calcium-Gehalt werden die Knochen dünner, porös und anfälliger für Knochenbrüche. Da der Knochenschwund von Patienten in der Anfangsphase meist unbemerkt bleibt, wird die Osteoporose häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert – häufig dann, wenn es bereits zu einem Knochenbruch gekommen ist.


Knochenzellen (Osteozyten) beeinflussen die Knochendichte

Grundsätzlich ist die Reduktion der Knochenmasse ein natürlicher Prozess des Älterwerdens, die von den Knochenzellen beeinflusst werden.

Während die Osteoklasten geschädigtes Knochengewebe beseitigen, ersetzen die Osteoblasten die abgebaute Knochensubstanz. Somit unterliegt der Knochen einem permanenten Umbau.


Größte Knochenmasse mit 30

Im Jugendalter wird dabei mehr Knochengewebe aufgebaut als abgetragen. Bis zum 30. Lebensjahr etwa ist schließlich die größte Knochenmasse erreicht, sodass die Zellen mit voranschreitendem Alter (ab 40 Jahren) damit beginnen, mehr Knochensubstanz im Laufe der Jahre abzubauen als wiederherzustellen.

Durch einige Faktoren wie Bewegungsmangel oder hormonelle Störungen kann der Knochenschwund jedoch beschleunigt werden und dadurch bereits früher auftreten.

Ursachen

Für Patienten mit calciumarmer Knochensubstanz ist das Risiko für Osteoporose (Knochenschwund) besonders hoch.

Da der Knochenaufbau mit dem Ende der Wachstumsphase im 30. Lebensjahr abgeschlossen ist und damit die größte Knochenmasse erreicht ist, kann die Zusammensetzung der Knochenmasse in den Folgejahren nicht mehr verändert werden.


Calciummangel in jungen Jahren

Wurden die Knochen also im Jugendalter unzureichend mit Calcium versorgt, machen sich mit dem Älterwerden negative Auswirkungen bemerkbar: die Knochensubstanz wird – im Gegensatz zum natürlichem Abbauprozess, der etwa ab dem 40. Lebensjahr verstärkt einsetzt – stark vermindert und es entsteht eine erhöhte Bruchanfälligkeit der Knochen.


Vitamin D macht Knochen stark

Neben einer ausreichenden Calciumzufuhr spielt auch die Versorgung mit Vitamin D für den Knochenaufbau eine große Rolle. Mangelnde Bewegung, Bettlägerigkeit sowie regelmäßiger Tabak- und Alkoholkonsum gehören ebenfalls zu den Risikofaktoren, an Osteoporose zu leiden.


Hormonelle Umstellung in den Wechseljahren

Viele Frauen sind nach der Menopause von Knochenschwund betroffen, der zumeist aus dem Östrogenmangel in den Wechseljahren resultiert. Aber auch andere hormonelle Störungen können Auslöser für die Krankheit sein.

Darüber hinaus begünstigen bestimmte Medikamente (z.B. Schilddrüsenhormone oder Kortison) sowie einige Grunderkrankungen (z.B. chronisches Nierenversagen oder Schilddrüsenüberfunktion) die Entstehung von Knochenschwund.

In einigen Fällen weisen Patienten auch eine erblich-veranlagt geringe Knochenmasse auf, die das Risiko für Osteoporose in späterem Alter deutlich erhöht.

Symptome

Im Anfangsstadium der Krankheit geht der Knochenschwund in den meisten Fällen zunächst mit keinen körperlichen Beeinträchtigungen einher.

Dies führt dazu, dass Osteoporose erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt wird. Schmerzen sind häufig erst dann deutlich spürbar, wenn bereits bei kleineren Belastungen die ersten Knochen gebrochen sind.

Dabei brechen häufig zunächst die Deckplatten der Wirbelkörper, aber auch an der Hüfte oder den Armen können Frakturen entstehen.

Weil körperliche Aktivitäten in solchen Fällen mit starken Beschwerden einhergehen, verzichten viele Patienten auf Bewegung, was wiederum Auswirkungen auf den ohnehin angeschlagenen Gesundheitszustand hat: Muskelschwäche und Kreislaufprobleme können die Folge sein.

Im fortgeschrittenen Stadium der Osteoporose machen sich schließlich auch äußerliche Veränderungen bemerkbar wie die Bildung eines Rundrückens oder das „Schrumpfen“ der Körpergröße. Besonders gefährlich ist der Oberschenkelhalsbruch als Folge eines Sturzes. Davon betroffen sind vor allem Osteoporosekranke im hohen Alter.

Diagnose

Bei Verdacht auf Knochenschwund verordnet der Facharzt eine Knochendichtemessung (Osteodensitometrie).

Indem der Mineralstoffgehalt im Knochen gemessen wird, kann das Stadium der Osteoporose ermittelt und das Risiko einer Knochenfraktur unter Berücksichtigung der individuellen Risikofaktoren und Krankheitsgeschichte bewertet werden.


Radiologische Diagnose

Das sogenannte DXA/DEXA-Verfahren, das bei der Knochendichtemessung angewendet wird, ermöglicht dabei eine geringe Strahlenbelastung und bietet eine sichere Diagnose, bevor es zum ersten Knochenbruch kommt.

Liegt der Wert der Knochendichte deutlich unter dem Normwert, kann von einem Knochenschwund gesprochen werden.

Überprüft werden in der Regel die Knochen des Oberschenkelhalses und der Lendenwirbelsäule. Ergänzend kann eine Computertomographie sowie Ultraschalluntersuchung weitere Klarheit verschaffen.

Darüber hinaus können auch labordiagnostische Analysen näheren Aufschluss bezüglich des Knochenauf-und -abbaus geben. Dazu zählen beispielsweise Bluttests, die den Calcium-, Vitamin D-, Phosphor- und Parathormon-Gehalt nachweisen. Alternativ kann mittels Urinprobe die Ausscheidung von Calcium und Phosphor beurteilt werden.

Therapie

Tritt der Knochenschwund verstärkt nach den Wechseljahren auf, können der Patientin Östrogenpräparate verabreicht werden, um Aufbau von Knochensubstanz zu fördern.

Eine medikamentöse Langzeittherapie, bei der Medikamente wie Kalzitonin, Strontiumranelat oder Bisphosphonate verordnet werden, verhilft zu einer Reduzierung des Knochenschwunds.

Um Osteoporose effektiv zu hemmen, ist jedoch in erster Linie die Ernährung entscheidend. Eine ausreichende Versorgung mit Calcium und Vitamin D sowie eine mineralienhaltige Nahrung bilden die Grundlage für alle weiteren therapeutischen Schritte.

Darüber hinaus ist viel Bewegung wichtig, um die Muskulatur und den Knochen durch körperliche Aktivitäten zu stärken. Dies ist trotz Schmerzen wichtig und sollte versucht werden.

Denn Bewegung steigert die Aktivität der Muskulatur und fördert die Durchblutung, die wiederum die Zellen mit Sauerstoff versorgt und zur Entspannung und Schmerzlinderung beitragen kann.

 


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