Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über: Herzinfarkt

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  • Behandlung und Therapie
  • Ernährungsregeln
  • Das ist gesund für Sie
  • Bewegung beugt Herzinfarkt vor
  • Selbsthilfegruppen

Krankheitsbild

Bei einem Herzinfarkt, vom Mediziner als Myokardinfarkt bezeichnet, werden Teile des Herzmuskels von der Blutzufuhr abgeschnitten und dadurch nicht mehr mit Sauerstoff versorgt.

Schuld an dieser Mangelversorgung sind bei den meisten Patienten massive Verengungen der Herzkranzgefäße, so dass diese kein Blut mehr transportieren können. Da der Herzmuskel auf die Versorgung durch die Herzkranzgefäße angewiesen ist, werden nach ihrem Verschluss bestimmte Anteile des Herzmuskels nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. In Deutschland erleiden jedes Jahr mehr als eine halbe Million Menschen einen Herzinfarkt. Jeder dritte Herzinfarkt verläuft tödlich.


Daran erkennen Sie einen Herzinfarkt:

  • schwere, lang andauernde Schmerzen im Brustkorb, die bis in einen (meist den linken) oder beide Arme, die Schulterblätter, den Bauch und den Unterkiefer ausstrahlen können.
  • starkes Engegefühl, Brennen oder heftiger Druck im Brustkorb.
  • Übelkeit, Erbrechen, Stuhlabgang
  • Blasse, fahle Gesichtsfarbe, kalter Schweiß auf der Stirn und Oberlippe oder auch im ganzen Gesicht.
  • Todesangst
  • Luftnot (flaches Atmen), die zum Hinsetzen zwingt.
  • plötzlicher Kreislaufzusammenbruch mit und ohne Bewusstlosigkeit.

Heftiger Druck und Schmerzen in der Brust sind als ernste Warnzeichen zu bewerten. Leider sind die Beschwerden aber nicht immer so eindeutig, vor allem dann nicht, wenn die Schmerzen in andere Körperbereiche ausstrahlen. Wenn beispielsweise der Unterkiefer und die Zähne schmerzen, dann glaubt man zunächst an ein Zahnproblem. Bei Schmerzen in der Schulter und im linken Arm vermutet man Verspannungen oder Rheuma.

Beschwerden im Oberbauch können als Magenverstimmung missgedeutet werden. Dies führt leider oft dazu, dass der Arzt viel zu spät geholt wird. Dabei geht es beim akuten Herzinfarkt um Minuten! Deshalb: Rufen Sie bei Infarktverdacht sofort einen Arzt!


Bei Frauen äußert sich ein Herzinfarkt oft anders

Anders als Männer haben Frauen bei einem Herzinfarkt oftmals nicht den alarmierenden Schmerz in der linken Brust, der in Oberarme, Schultern und Hals ausstrahlt, sondern weniger eindeutige Symptome, wie zum Beispiel:

  • Rücken-, Nacken- und Bauchschmerzen
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Schweißausbrüche und Müdigkeit.


So kann sich ein Herzinfarkt ankündigen

Für viele Herzinfarkt-Patienten kommt die Erkrankung nicht überraschend. Sie leiden meist schon Tage oder Wochen vorher an ausgeprägten Angina-pectoris-Beschwerden, einem Krankheitsbild, das durch die Verengung der Herzkranzgefäße verursacht wird. Angina pectoris, die Herzenge, äußert sich mit sehr ähnlichen Symptomen wie ein Herzinfarkt.

Todesangst und Kreislaufzusammenbruch treten jedoch nicht auf, außerdem lassen die Schmerzen bei Ruhe oder Behandlung mit Nitroglyzerinspray nach. Allerdings bestehen in einigen Fällen auch keine Angina-pectoris-Beschwerden in der Vorgeschichte und der Herzinfarkt ist der erste Hinweis auf die Verengung der Herzkranzgefäße.


Der stumme Herzinfarkt

Bei manchen Patienten (Patienten mit Diabetes mellitus) verläuft ein Herzinfarkt ohne spürbare Beschwerden, was die Diagnose oft deutlich erschwert. Man spricht dann vom stummen Infarkt.

Übrigens: Herzinfarkte treten bevorzugt in den frühen Morgenstunden auf, weil zu dieser Zeit der Blutdruck nach dem nächtlichen Tiefstand wieder ansteigt.