Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über: Menopause

  • Krankheitsbild
  • Verlauf/Folgen
  • Medikamente
  • Homöopathische Arzneimittel
  • Allgemeine Maßnahmen
  • Ernährung
  • Nährstoffe für Ihre Knochengesundheit
  • Hausmittel
  • Bewegung tut gut

Krankheitsbild

Die Wechseljahre, auch Klimakterium genannt, umfassen einen Zeitraum von etwa 20 Jahren. Sie beginnen mit dem 40./45. Lebensjahr, der sogenannten Prämenopause. Von da an sinkt der Östrogenspiegel langsam ab. Wann sie genau eintritt, hängt von vielen individuellen Faktoren ab, beispielsweise erblicher Veranlagung, körperlicher Konstitution (Ernährungssituation, Größe, Gewicht, Fettverteilung), seelischen Belastungen und sozialer Situation.

Dass die Prämenopause begonnen hat, kann die Frau daran erkennen, dass ihre Monatsblutungen unregelmäßig werden. Auch können erste psychovegetative Beschwerden auftreten. Nach sechs bis zehn Jahren beginnt dann die Perimenopause, das eigentliche Klimakterium. Die Frauen klagen jetzt über die typischen Wechseljahresbeschwerden, wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche. Die Monatsblutungen werden deutlich unregelmäßig und irgendwann zwischen dem 50. und 55. Lebensjahr (in unserer Gesellschaft meistes mit etwa 52 Jahren) kommt es zur letzten Blutung.

Zwei bis drei Jahre danach erreichen die Wechseljahresbeschwerden ihren Höhepunkt. Anschließend, mit der dritten Phase der Wechseljahre, Postmenopause genannt, nehmen sie langsam wieder ab. Abgeschlossen sind die Wechseljahre bei den meisten Frauen mit dem 65. Lebensjahr.


Das sind die typischen Wechseljahresbeschwerden:

Drei Arten von Beschwerden werden unterschieden:

  • vegetative Symptome/Störungen
  • psychische Symptome
  • organische Beschwerden.

Zu den vegetativen Symptomen/Störungen zählen die Hitzewallungen, weiterhin Schweißausbrüche, Herzklopfen, Kopfschmerzen und Schwindelanfälle. Insbesondere die Hitzewallungen sind ein untrügliches Zeichen der hormonellen Umstellung. Der Frau wird plötzlich unangenehm warm, vor allem im Bereich der oberen Körperhälfte und das Gesicht rötet sich. Oftmals folgt ein Schweißausbruch. Die Hitzewallungen treten überraschend auf, halten wenige Sekunden bis zu 30 Minuten an und können sich mehrmals pro Stunde wiederholen, manchmal begleitet von Herzrasen. Oft treten sie nachts auf und stören den Schlaf. Die Frau ist dann am Morgen müde, gereizt und nervös. Verstärkt werden Hitzewallungen durch Stress, Freude, Ärger, schweißtreibende Tees, Kaffee, Alkohol und hohe Umgebungstemperaturen.

Zu den psychischen Symptomen gehören Stimmungsschwankungen, Depressionen, Schlafstörungen, Konzentrationsmangel, Gereiztheit, und Nervosität. Die Ursache für diese Beschwerden liegt nicht, wie die meisten vermuten, an der Östrogenabnahme. Sie verstärkt sie lediglich. Hauptverursacher sind dagegen Veränderungen im persönlichen Umfeld, beispielsweise weil die Kinder aus dem Hause sind und der Frau eine neue erfüllende Aufgabe fehlt.

Zu den typischen organischen Beschwerden zählt die trockene Haut. Betroffen sind die Schleimhäute der Nase (trockene Nase, Borkenbildung), der Augen (Brennen), des Mundes und der Vagina (Juckreiz, Entzündungen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, erhöhte Infektanfälligkeit). Außerdem nimmt insgesamt die Muskelmasse ab. Speziell durch den Muskelschwund an Blase und Harnröhre kommt es bei jeder dritten Frau zu einer Harn-Inkontinenz. Auch Wasseransammlungen, Darmträgheit, Gewichtszunahme, Haarausfall, Muskel- und Gelenkschmerzen werden berichtet. Letztere beruhen auf einer jetzt verringerten Kollagenproduktion. Denn Kollagen, ein Eiweißstoff, ist wichtig für das Stützgewebe unseres Körpers.


Symptome sind individuell verschieden

Unter welchen dieser Beschwerden die einzelne Frau leidet und wie stark sie auftreten, ist individuell sehr unterschiedlich. So hat beispielsweise jede fünfte gar keine oder kaum Beschwerden, jede dritte milde, jede vierte sehr starke psychische und körperliche Beschwerden. Jede 20. Frau klagt über so starke Beeinträchtigungen, dass sie teilweise arbeitsunfähig ist.

Verlauf/Folgen

Östrogenmangel kann Langzeitfolgen haben. Erhöht ist das Risiko für Osteoporose, Gefäßkrankheiten und bei Übergewichtigen zusätzlich für Brustkrebs.

Die Knochenmasse verringert sich nach der Menopause, bedingt durch die Abnahme der Östrogenproduktion. Die Knochen werden brüchiger, vor allem die Wirbelkörper, aber auch Handgelenke und Oberschenkelhals. Bei jeder dritten Frau kommt es dadurch zur Osteoporose.

Auch die Gefäße sind vom Östrogenmangel betroffen. Während die Frauen vor der Menopause durch ihr Östrogen wesentlich besser vor Gefäßkrankheiten geschützt sind als Männer, gleicht sich das Risiko nach der Menopause an. Die Wahrscheinlichkeit, eine Arteriosklerose zu entwickeln, steigt nun und damit die Gefahr, wie die Männer einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zu erleiden.

Laut einer neuen Studie (der sogenannten EPIC-Studie, die am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam Rehbrücke ausgewertet wurde), erhöht sich darüber hinaus speziell bei Übergewichtigen das Risiko, Brustkrebs zu entwickeln, und zwar um durchschnittlich 30 Prozent. Je größer das Übergewicht ist, desto höher wird das Brustkrebs-Risiko.


Arzneimittel

Gegen die Wechseljahresbeschwerden und das Osteoporoserisiko gibt es eine ganze Reihe von Behandlungsmöglichkeiten, beispielsweise sehr wirksame Arzneimittel, wie Hormonersatztherapie, östrogenartig wirkende pflanzliche Arzneimittel sowie homöopathische Produkte.

Von den zahlreichen Maßnahmen, die Sie selbst ergreifen können, sind die wichtigsten: richtige Ernährung, regelmäßige körperliche Bewegung und die Suche nach einer erfüllenden Lebensaufgabe.

In puncto Ernährung sind für Sie empfehlenswert: Vollkorn-Getreideprodukte, Obst und Gemüse, dazu viel Milch und Milchprodukte, sowie 2x pro Woche Seefisch. Geizen sollten Sie mit Fett und eher selten Fleisch und Wurst verzehren. Am besten essen Sie im täglichen Wechsel Fleisch, Fisch und Eier. Kaufen Sie bei allen Produkten (Milchprodukten, Käse, Wurst, Fleisch) konsequent magere Sorten.

An Sport sind empfehlenswert: Um den beschleunigten Knochenabbau nach der Menopause zu bremsen, empfiehlt sich ein Mix aus Ausdauertraining (möglichst an der frischen Luft), Sprung- und Krafttraining. Die ideale Ergänzung bilden Entspannungsübungen, zum Beispiel Yoga.

Darüber hinaus haben sich Hausmittel bewährt, vom Teilguss und Teilbädern bis hin zu aromatischen Kräutervollbädern.

Medikamente

Um die verringerte Hormonproduktion auszugleichen, führen 20 Prozent der Frauen eine sogenannte Hormonersatztherapie durch. Sie nehmen Östrogene ein, meistens kombiniert mit Gestagenen, viele sogar länger als fünf Jahre.

Die typischen Wechseljahresbeschwerden klingen dadurch schnell ab. Außerdem beugen sie der Osteoporose und Gefäßerkrankungen vor. Gleichzeitig erhöhen sie leider das Risiko für Brust- und Gebärmutterkrebs. Je nach individueller Vorbelastung und persönlichem Risikoprofil wird daher Ihre Frauenärztin/Ihr Frauenarzt mit Ihnen individuell abwägen, ob eine Hormonersatztherapie in Frage kommt. Empfohlen wird heutzutage, die Hormontherapie nach Möglichkeit nur über einen kurzen Zeitraum, d.h. eher über Monate bis Jahre, und in der niedrigstmöglichen Dosierung durchzuführen.

Für die Zufuhr der Hormone gibt es Pillen oder Pflaster. Bei der Einnahme werden zwei Möglichkeiten unterschieden, die kontinuierliche (= tägliche Einnahme ohne Einnahmepause) und die zyklische. Die kontinuierliche Gabe verhindert weitgehend die Monatsblutungen, während es bei der zyklischen zu Abbruchblutungen kommt. Und falls lediglich lokal begrenzte Beschwerden behandelt werden müssen, helfen hormonhaltige Salben und ähnliche Arzneiformen.


Pflanzliche Präparate

Wollen Sie lieber auf pflanzliche Präparate ausweichen? Bewährt haben sich Auszüge aus der Traubensilberkerze (lateinisch Cimicifuga) und dem Johanniskraut oder einer Kombination beider. Sie gelten vor allem bei psychisch betonten Wechseljahresbeschwerden als wirksame, sichere und sehr gut verträgliche Alternative. Bis zum Einsatz der Wirkung können allerdings einige Wochen vergehen.

Auch Soja- und Rotklee-Präparate werden gelegentlich empfohlen. Soja enthält Isoflavone, die als Phytoöstrogene bezeichnet werden. Sie weisen eine hohe Affinität zum ER-ß-Rezeptor auf, stimulieren ihn, mindern dadurch die hormonelle Dysbalance und aktivieren Schutzmechanismen, beispielsweise vor Krebs- und Herzerkrankungen. Allerdings scheint es entscheidend zu sein, dass diese Produkte frühzeitig zugeführt werden, nämlich vor und während der Pubertät. In den Wechseljahren könnte - laut wissenschaftlicher Studien - eine Anwendung zu spät sein.

Neu ist die Empfehlung, Granatapfelsaatöl einzunehmen. Es soll helfen, die Hitzewallungen einzudämmen. Wer gerne Arzneitees trinkt, kann zur Hemmung der Schweißabsonderung bei Hitzewallungen Tee von Salbei, Zinnkraut oder Frauenmantel nehmen. Zur Beruhigung, beispielsweise vor dem Schlafengehen, sind Hopfen und Baldrian ideal.

Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe bewährter homöopathischer Präparate. Sie enthalten je nach Beschwerdebild Auszüge von Lachesis, Cimicifuga, Pulsatilla oder anderen Pflanzen.


Sonstige hilfreiche Produkte

Haben Sie lokal begrenzte Beschwerden, beispielsweise trockene Augen oder trockene Haut? Dagegen helfen sehr wirksam künstliche Tränen und gegen die trockene Haut stark rückfettende Duschmittel/Hautlotionen sowie Salben/Lotionen mit Harnstoff.

Zur Osteoporose-Vorbeugung wird Gesunden darüber hinaus empfohlen, pro Tag 500 mg Calcium und 500 I.E. Vitamin D zuzuführen, zum Beispiel in Form von Brausetabletten. Die Lösung wird schlückchenweise über mehrere Stunden verteilt getrunken. Alternativ können Sie zu Lutsch- oder Kautabletten greifen.

Homöopathische Arzneimittel

Acidum sulfuricum

 

bei Hitzewallungen und totaler Erschöpfung nach Schweißausbruch; inneres Zittern, Reizbarkeit, Ungeduld, oft rheumatoide Beschwerden an den kleinen Gelenken, bekommt schnell blaue Flecke; Verschlimmerung durch feuchtkaltes Wetter, Besserung durch Wärme.

Belladonna

 

bei Hitzewallungen und Nachtschweiß; trockene Schleimhäute in Mund und Scheide, Kopf hochrot, pulsierender Kopfschmerz, Überempfindlichkeit aller Sinne; Verschlechterung durch Kälte und Aufregung; Verbesserung an frischer Luft.

Cimicifuga

 

bei Hitzewallungen und psychischen Beschwerden (Schlafstörungen, Lebensüberdruss, Lustlosigkeit, innere Unruhe, Depressionen oder Angst), Schmerzen in Kopf, Rücken oder Bauch oder schießende rheumatische Schmerzen; Verschlechterung durch nasskaltes Wetter.

Lachesis

 

bei Hitzewallungen; Übererregung, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Ruhelosigkeit, Reizbarkeit, Schweißausbrüche, Wärme-Unverträglichkeit, Engegefühl am Hals, Beklemmungsgefühl, Kreislaufprobleme; Verschlechterung durch Schlaf und Wärme, Besserung durch Bewegung.

Pulsatilla

 

bei sehr unregelmäßiger Periode und Hitzewallungen sowie Depressionen bei ausbleibender Periode; Stimmungsschwankungen, Ängstlichkeit, Weinerlichkeit, Schweiß; Verschlimmerung durch Ruhe und Wärme; Besserung durch Zuwendung, Mitgefühl und Bewegung sowie im Freien.

Sanguinaria

bei Hitzewallungen in Brust und Gesicht; rotes Gesicht, brennende Hände und Füße, Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerz, Schulterschmerz, besonders rechts. Verschlimmerung bei heißem Wetter.

Sulfur

 

bei Hitzewallungen ohne gleichzeitigen Schweißausbruch; Durst, Juckreiz, entfernt nachts die Bettdecke oder streckt die Füße raus, Schlafstörungen, Depressionen, morgens Magenschwäche, gegen 11:00 Uhr plötzlicher Hunger; Verschlimmerung nachts sowie durch Nässe und Kälte; Besserung durch Liegen, Wärme und trockenes Wetter.

Allgemeine Maßnahmen

Die Wissenschaftler haben festgestellt, dass Frauen, die eine sie erfüllende Aufgabe haben, oftmals geringere Beschwerden aufweisen. Vielleicht ist Ihnen das Anlass, sich einmal Gedanken über eine eventuelle Neuordnung Ihres Lebens zu machen.

Suchen Sie sich eine neue interessante Aufgabe oder neue Hobbys oder frischen Sie alte, längst vergessene Interessen wieder auf. Doch nehmen Sie sich Zeit für diese Aufgabe und muten Sie sich nicht zu viel zu. Vermeiden Sie vor allem Überbelastungen jeder Art und sorgen Sie für ausreichend Schlaf.

Wissen Sie, welche Faktoren Ihre Hitzewallungen auslösen? In Frage kommen vor allem hohe Raumtemperatur, Stress, heiße Getränke (Kaffee), Alkohol, scharf gewürzte Speisen u.a.m. Versuchen Sie, herauszufinden, wodurch Ihre Wallungen ausgelöst werden und vermeiden Sie diese Faktoren.


Minimieren Sie Ihre Risikofaktoren

Zu den Langzeitfolgen des Hormonmangels zählen ein erhöhtes Risiko für Gefäßerkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall usw.) und Osteoporose.

Minimieren Sie Ihre diesbezüglichen Risikofaktoren:

  • bezüglich Gefäßerkrankungen: zu hoher Cholesterinspiegel, Rauchen, Zuckerkrankheit, Stress, Gicht, Bluthochdruck, Bewegungsmangel, Übergewicht
  • bezüglich Osteoporose: kalziumarme Ernährung, Östrogenmangel, Untergewicht, häufige Diäten, Bewegungsmangel, Rauchen, starken Alkoholkonsum

Und nutzen Sie regelmäßig die angebotenen Vorsorgeuntersuchungen (z.B. Mammographie, Abstrich, Blutuntersuchungen, Knochendichtemessungen usw.).

Ernährung

Eine spezielle Diät für die Wechseljahre gibt es nicht, aber eine ganze Reihe von Ernährungstipps, die Ihnen helfen, Ihre Gesundheit zu erhalten.


Halten Sie Normalgewicht

Das erste, was viele Frauen mit Beginn der Wechseljahre feststellen, ist eine Gewichtszunahme. Obwohl sich die Ernährungsgewohnheiten nicht geändert haben, machen sich plötzlich unliebsame Fettpölsterchen bemerkbar. Der Grund hierfür liegt im verringerten Energiebedarf. Denn mit zunehmendem Alter sinkt der Anteil an Muskelmasse zugunsten des Körperfetts. Außerdem verlangsamen sich die Stoffwechselprozesse. Und jede überschüssigen Kalorien baut der Körper in Fett um. Um Ihr Gewicht zu halten, müssen Sie jetzt Ihre Ernährung an den geänderten Bedarf anpassen. Häufige Diäten oder extrem einseitige Kostformen zur Gewichtsreduktion sind nicht das Richtige und einfach weniger zu essen, ist leider auch keine gute Lösung. Denn Ihr Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Eiweiß und essentiellen Fettsäuren ist genau so hoch wie früher. Daher ist jetzt die richtige Auswahl der Lebensmittel entscheidend. Sie sollen wenig Kalorien aber viele Nährstoffe enthalten.


Empfehlenswert sind:

Fleisch

höchstens 2-3x pro Woche und dann nur fettarme Sorten.

Fisch

2x pro Woche Seefisch.

Nährmittel

in Form von Vollkornprodukten.

Ideal sind 4-6 Scheiben Vollkornbrot/Tag plus 1 Portion (= ca. 90 g ungekocht) Reis, Vollkornnudeln oder Kartoffeln.

Milchprodukte

alle fettarmen Sorten (wegen ihres Kalziumgehalts)

Nehmen Sie pro Tag mindestens 1/2 l Milchprodukte zu sich (Milch, Joghurt, Dickmilch) plus 2 Scheiben Käse (ca. 50 g).

Eier

bis 4 Eier pro Woche (versteckte Eier, z.B. im Kuchen eingeschlossen) sind erlaubt.

Gemüse

reichlich und in jeder Form, insbesondere Kartoffeln, Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Kichererbsen) und wegen ihres Kalziumgehalts Broccoli, Grünkohl, Porree, Petersilie, Schnittlauch, Dill.

Ideal sind für Sie 300 g Gemüse/Tag plus 150 g in Form von Salat/Rohkost. Falls Sie Rohkost nicht gut vertragen, blanchieren Sie das Gemüse kurz oder weichen Sie anstelle von Rohkost auf gekochtes Gemüse aus.

Obst

mindestens 2 Stück (150 g) pro Tag.

Getränke

Trinken Sie reichlich, am besten 2-3 Liter pro Tag. Ideal sind kalorienarme Getränke: kalziumreiches Mineralwasser (d.h. mehr als 150 mg Kalzium/l), Fruchtsaft-Schorle (verwenden Sie Fruchtsäfte ohne Zuckerzusatz, eine Kalziumanreicherung ist jedoch empfehlenswert) sowie Früchte- und Kräutertees.

Sonstiges

Nehmen Sie zum Kochen (sparsam) pflanzliche Öle. Insbesondere Olivenöl ist gut geeignet, wenn Erhitzen erforderlich ist.

Wegen der Phytoöstrogene sind darüber hinaus gesund für Sie: Sojamilch, Tofu und Tempeh.


Meiden Sie:

Fleisch

alle Sorten, ebenso Fleischwaren wie z.B. Wurst (wegen ihres Gehalts an Fett und Phosphat).

Fisch

fettreiche Sorten, insbesondere bei Süßwasserfischen.

Nährmittel

alle Weißmehl-Produkte.

Milchprodukte

Schmelzkäse (wegen seines hohen Phosphatgehalts) und alle nicht fettarmen Produkte (fettreicher Käse, Sahne usw.).

Eier

wenn es mehr als 4 pro Wochen werden.

Gemüse

Spinat, Mangold, Rhabarber, Rote Beete (wegen ihres Gehalts an Oxalsäure).

Getränke

Limonaden und Bier (wegen ihres Kalorien- und Phosphatgehalts) sowie koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder Cola.

Sonstiges

Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln und Bitterschokolade (wegen des hohen Phosphatgehalts) sowie Süßes, Knabbereien und Salz.

Nährstoffe für Ihre Knochengesundheit

Folgende Nährstoffe sind entscheidend für Ihre Knochengesundheit:


Wichtig: Kalzium, Magnesium, Zink, Fluor, Mangan, Vitamine C, D, K

Für die Festigkeit Ihrer Knochen benötigt Ihr Körper ausreichende Mengen an Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen, insbesondere an Kalzium, Magnesium, Zink, Fluor, Mangan sowie den Vitaminen C, D und K. Um das Kalzium aus der Nahrung aufnehmen zu können, benötigt Ihr Körper eine ausreichende Menge an Vitamin D. Dieses Vitamin kann er zwar selbst produzieren, benötigt dafür aber UV-Strahlung. Wenn diese längere Zeit fehlt, beispielsweise in den Wintermonaten oder wenn Sie nur selten das Haus verlassen, dann ist Ihr Körper auf die Zufuhr über die Nahrung angewiesen. Und das wird schwierig, weil nur wenige Lebensmittel Vitamin D in nennenswerter Menge enthalten (Butter, Margarine, Eigelb, fetthaltiger Seefisch, Lebertran).

Wer zu Wassereinlagerungen und depressiven Verstimmungen neigt, benötigt darüber hinaus ausreichende Mengen an Vitamin B6.


Phytoöstrogene harmonisieren Östrogenmangel

Neben den Mineralstoffen und Vitaminen sollen auch bestimmte Phytoöstrogene, und zwar die so genannten Isoflavone, helfen, einer Abnahme des Knochenmineralgehalts vorzubeugen und die typischen Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Herzbeschwerden und Scheidentrockenheit lindern. Entsprechende wissenschaftliche Studien konnten diese angeblichen Wirkungen allerdings nicht nachweisen. Möglicherweise wirken sie nur bei Frauen, die bereits als Kind mit Sojaprodukten ernährt wurden. Falls Sie es dennoch probieren möchten: Empfohlen wird eine täglich Zufuhr von 60-90 mg pro Tag. Besonders reich an Isoflavonen sind Sojamilch, Tofu, Tempeh und Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Kichererbsen). So enthalten beispielsweise 100 g getrocknete Sojabohnen bereits 200 mg Isoflavone. Berücksichtigen muss man allerdings, dass der Isoflavongehalt stark von der Verarbeitung des Lebensmittels abhängig ist. So enthalten Sojamehl-Produkte beispielsweise 14 bis 250 mg Isoflavone pro 100 g Lebensmittel.

Auch Hülsenfrüchte enthalten Isoflavone, aber nur in geringen Mengen. So nimmt man zum Beispiel beim Verzehr von 1 kg grünen Bohnen nur rund 100 mg Isoflavonen auf. Wer regelmäßig hohe Isoflavonmengen zu sich nehmen möchte, gerät deshalb schnell an die Grenze des durch Ernährung Machbaren. Abhilfe bieten entsprechende Supplemente/Nahrungsergänzungsmittel.


Ernähren Sie sich insgesamt abwechslungsreich und vielseitig

Damit lässt sich dann der Bedarf an all diesen Nährstoffen üblicherweise decken. Doch falls Sie sich nicht so ausgewogen ernähren können, empfiehlt es sich, die Einnahme entsprechender Supplemente ins Auge zu fassen, beispielsweise Vitamin D-Tabletten in den Wintermonaten. Doch bitte gehen Sie hier nicht nach dem Motto vor: viel hilft viel. Wichtig ist, dass Sie nicht nur die richtigen Stoffe zuführen, sondern diese auch in der richtigen Dosierung. So kann beispielsweise eine zu hohe Zufuhr von Kalzium die Aufnahme von Magnesium und Eisen behindern. Ihr Arzt und Apotheker werden Sie diesbezüglich gerne ausführlich beraten.

Hausmittel

Gegen die typischen Wechseljahresbeschwerden haben sich eine ganze Reihe von Hausmitteln bewährt, insbesondere:

  • Wechselfußbäder
  • Warme und wechselwarme Fußbäder mit Heublumenextrakt
  • wechselwarme Teilgüsse
  • Sitz-, Halb- oder Vollbäder mit Kräuterzusätzen (Lavendel, Melisse, Rosmarin, Schafgarbe, Sole).

 Die Aromatherapie empfiehlt an Badezusätzen Distel- oder Jojobaöl und zur Massage Distel-, Macadamia-, Aprikosenkern- oder Jojobaöl.


Weitere Therapieformen

  • Orthomolekulare Medizin: sie empfiehlt die Vitamine E, C, Niacin, Multivitamin und Multimineralien
  • Akupunktur
  • Massagen: z.B. Unterwassermassage, Fußreflexzonenmassage u.a.
  • Qi Gong
  • Bach-Blütentherapie: häufig angewendete Bach-Blüten sind Mustard, Scleranthus, Honeysuckle
  • Atemtherapie
  • Eigenblutbehandlung

Bewegung tut gut

Sport hilft gegen viele Begleiterscheinungen der Wechseljahre, strafft Muskulatur und Bindegewebe, regt den Knochenstoffwechsel an und beugt Übergewicht vor. Allein durch Sport lässt sich die Knochendichte um 14 bis 37 Prozent erhöhen! Je häufiger Sie sich bewegen und je mehr Körperteile Sie dabei beanspruchen, desto besser. Wichtig ist, dass Ihnen die gewählte Sportart Spaß macht und dass Sie sie wirklich regelmäßig ausüben.


Empfehlenswert sind:

  • alle Lauf- und Spielsportarten, insbesondere Ausdauertraining in Form von sportlichem Gehen (Walking)
  • Ganzkörpertraining sowie gezielte Gymnastik (strafft Bauch- und Beckenmuskulatur)
  • Beckenbodengymnastik

Günstig sind Sportarten, die Sie im Freien ausüben können, weil dabei gleichzeitig die Vitamin D-Synthese angeregt wird. Zur Entspannung und zum Stressabbau sind ergänzend empfehlenswert: Entspannungstraining, Atemübungen, Yoga sowie Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen.


Ideal ist ein Sportmix

Um herauszufinden, inwieweit Sport den Knochenabbau nach der Menopause aufhalten kann, hat die Universität Erlangen eine Studie durchgeführt.

Dabei zeigte folgender zweimal wöchentlich durchgeführter Sportmix tolle Erfolge:

  1. 20-25 Minuten Ausdauertraining in Form von Gehen, Laufen oder Aerobic.
  2. 5 Minuten Seilspringen oder Schlusssprünge (Springen mit geschlossenen Beinen)
  3. 40 Minuten Krafttraining an verschiedenen Geräten
  4. plus zusätzlich zweimal pro Woche 20 Minuten isometrische Übungen und Seilspringen

Bei Frauen, die diesen Sportmix 26 Monate lang regelmäßig durchführten, stieg die Knochendichte an der Lendenwirbelsäule um 0,7 Prozent, während sie in der Kontrollgruppe um 2,3 Prozent sank. An der Hüfte war es ähnlich.


Wie haben Sie es bisher mit dem Sport gehalten?

Falls Sie untrainiert sind, sprechen vor der Aufnahme Ihres Trainings zunächst einmal mit Ihrem Arzt über Ihre sportlichen Pläne. Und wenn Sie dann starten, bauen Sie Ihr Sportpensum langsam auf und überfordern Sie sich nicht.