Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Schweinebandwurmbefall

  • Krankheitsbild
  • Symptome
  • Diagnose und Therapie

Krankheitsbild

Die Larven des Schweinebandwurms werden durch den Verzehr von rohem Schweinefleisch, beispielsweise Hackfleisch, in den menschlichen Körper übertragen.

Hier können sie sich ungehindert entwickeln und es entsteht nach vier Monaten der Schweinebandwurm. Dieser setzt sich an der Darmwand fest und produziert, nach Erreichen der Geschlechtsreife, Eier.

Der Schweinebandwurmbefall kommt in Mitteleuropa, aufgrund der strikten Hygienevorschriften in Schlachthäusern, nur sehr selten vor.

Genau wie bei dem Rinderbandwurm oder dem Fischbandwurm, ist auch hier der Mensch der Entwirt. Das bedeutet, dass sich der Parasit im menschlichen Körper entwickelt und bis zu sieben Meter lang werden kann.

Das Schwein dient dem Bandwurm hingegen lediglich als Zwischenwirt, in dem sich die Larven(Finnen) einnisten können. Durch den Verzehr des Schweinefleisches geraten die Larven dann in den menschlichen Organismus.

Daher ist es von äußerster Wichtigkeit das Fleisch immer ausreichend zu erhitzen.


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Symptome

Der Schweinebandwurm äußert sich nur selten durch Beschwerden und kann so bis zu 20 Jahre im menschlichen Körper verbleiben.

Jedoch leiden einige Betroffenen auch unter Symptomen, wie Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit oder Blutarmut.

Bei mangelnder Hygiene können die, durch den Kot ausgeschiedenen, Eier wieder oral in den Organismus gelangen. Ist das der Fall, kann es zu einer gefährlichen Selbstinfektion kommen, der sogenannten Zystizerkose.


Zystizerkose

Hierbei durchbrechen die wiederaufgenommenen Larven die Darmwand und gelangen durch den Blutkreislauf in das Gehirn, das Bindegewebe oder die Muskeln.

Die Symptome der Zystizerkose sind abhängig von dem Aufenthaltsort der Larven. In der Haut und in den Muskeln bilden sich kleine Knoten, die leichte Muskelschmerzen verursachen können.

Sind die Augen oder das Gehirn befallen, kann es zur Erblindung kommen. Kopfschmerzen, Krampfanfälle und eine chronische Hirnhautentzündung sind ebenfalls möglich.

Stirbt die Larve ab, verkalkt sie und das umliegende Gewebe entzündet sich.

Diagnose und Therapie

Da die Eier durch den Kot ausgeschieden werden, wird ein Schweinebandwurm­befall durch eine Stuhlprobe diagnostiziert.

Liegt eine Zystizerkose vor, können Röntgenuntersuchungen die verkalkten und abgestorbenen Larven sichtbar machen.


Therapie

Der einfache Schweinebandwurmbefall kann medikamentös, durch sogenannte Wurmmittel, behandelt werden. Dadurch stirbt der Parasit ab und wird ausgeschieden. Diese Form der Bandwurmbehandlung ist sehr zuverlässig und schnell.

Leidet der Patient jedoch unter der Zystizerkose, kann eine Bestrahlung die Larven abtöten.

Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten, da auch das umliegende Gewebe beschädigt werden kann.