Kopfschmerzen sind ernstzunehmen

  • Krankheitsbild
  • Vorsicht bei Schmerzmitteln
  • Spannungskopfschmerz
  • Migräne
  • Ursachen und Auslöser
  • Konventionelle Therapie
  • Medikamentöse Schmerzbehandlung

Krankheitsbild

Kopfschmerzen sind per Definition ein Symptom und keine eigenständige Krankheit. Fast drei Viertel der deutschen Erwachsenen sind betroffen und auch Jugendliche leiden regelmäßig unter Kopfschmerzen.

Sie können zu jeder Tageszeit auftreten und sind für den Betroffenen sehr unangenehm. Kopfschmerzen sind unter­schiedlich heftig und können die Konzentrations­fähigkeit des Betroffenen bei der Arbeit einschränken.

kopfschmerzKopfschmerzen können unterschiedlich stark auftreten, von leichten Druck bis zu unerträglich stechenden Schmerzen kann das Spektrum reichen.

Der Mediziner unterscheidet drei Arten von Kopfschmerzen:

Die meisten Betroffenen klagen über Migräne und Spannungskopfschmerz.

Eines der wichtiges Kennzeichen von Migräne ist der halbseitige pulsierende Schmerz, der oft von Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit begleitet wird. Der Beginn eines Migräneanfall ist meist gekennzeichnet von Beschwerden an Auge oder Schläfe. Von dort aus verbreiten sich die Schmerzen halbseitig oder über den gesamten Kopf. Körperliche Aktivitäten verstärken die Schmerzen.

Spannungskopfschmerzen sind gekennzeichnet durch Schmerzen im gesamten Kopfbereich. Sie bessern sich, oder lassen nach durch Bewegung oder frische Luft. Oft hilft auch viel zu trinken und damit seinen Wasserhaushalt im Körper aufzufüllen.

Cluster-Kopfschmerzen sind heftige und einseitige Kopfschmerzen, die meist 15 bis 180 Minuten andauern. Begleitet werden sie oft von Schwellungen rund um die Augen, laufender Nase und tränenden Augen. Weiteres Kennzeichen sind auch herabhängende Lider, Schweißbildung im Gesicht und Pupillenverengung. Cluster-Kopfschmerzen treten phasenweise und vor allem nachts auf. In den meisten Fällen sind Männer betroffen.

Vorsicht bei Schmerzmitteln

Fragen Sie vor der Einnahme von Schmerzmitteln Ihren Hausarzt oder Apotheker. Nicht jedes Mittel ist für jeden Betroffenen geeignet.

Einige Schmerzmittel werden in Form von Tabletten, Kautabletten, Brausetabletten, Tropfen, Säften oder auch Zäpfchen ausgegeben. Zusätzlich sollte auch auf mögliche Wechselwirkungen und Nebenwirkungen geachtet werden.

Achtung! Schmerzmittel unterdrücken das Warnsignal Schmerz und vermindern so die Chance ernsthafte Krankheiten frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können. Aus diesem Grund sollten Sie nur selten zu Schmerzmitteln greifen. Eine häufige Einnahme von Schmerzmitteln kann sich auch zu einer Abhängigkeit entwickeln, die dann Leber- und Nierenschäden zur Folge hat. Daraus können wiederum Kopfschmerzen entstehen, die in den kopfschmerzfreien Intervallen auftreten.


Komplementäre Medizin

Im Gegensatz zur konventionellen Therapie stellt die komplementäre Medizin bei Kopfschmerzen Zusammenhänge her, die sich auf mit Störungen von Organen oder Organsystemen im gesamten Körper (z.B. Leber, Nieren, Hormonsystem, Muskulatur, Wirbelsäule, Augen oder Kreislauf) beziehen.

Wichtige Hinweise auf Kopfschmerzen kann man meist mit der Augendiagnose erhalten.

Spannungskopfschmerz

Spannungskopfschmerzen können oftmals durch Ursachenforschung vermieden werden. Der dumpfe und drückende Schmerz kann häufig schon durch Ruhe gelindert werden.

Hilfreich kann aber auch das Einreiben mit Pfefferminzöl, oder ein Wechselfußbad sein.

Verspannungen im Nacken- oder Schulterbereich können mit einer Massage gelöst werden und sollten sich auf den Linderungsprozess der Kopfschmerzen positiv auswirken. Zusätzlich gibt es viele homöopathische Arzneimittel, die die Schmerzen mildern.

Sollten Sie oft an Spannungskopfschmerzen leiden, schauen Sie sich Ihre Alltagsbelastungen genauer an. Zuviel Stress und Probleme begünstigen Kopfschmerzen. Versuchen Sie die Belastungen zu beseitigen oder lernen Sie besser damit umzugehen.

Suchen Sie sich einen Ausgleich, wie zum Beispiel einen Spaziergang am Abend, Autogenes Training oder Yoga. Zusätzlich können Bewegungsübungen für den Kopf- und Nackenbereich hilfreich sein, denn diese lockern und kräftigen die Halsmuskulatur.


Lindernd bei Spannungskopfschmerz wirken:

  • einfache Schmerzmittel und nichtsteroidale Antirheumatika
  • Pfefferminzöl oder Tigerbalsam (vorsichtig auf die Schlägen streichen)

Migräne

Circa zehn Prozent aller Menschen in Deutschland leiden an Migräne. Diese neurologische Erkran­kung ist geprägt von periodisch wiederkehrenden, anfallartigen und halbseitigen Kopfschmerzen.

Zusätzliche Symptome wie Erbrechen, Übelkeit, Licht- oder Geräuschempfindlichkeit treten oftmals begleitend auf. Frauen leiden dreimal so häufig an Migräne wie Männer.

MigräneMigräne tritt anfallartig auf, doch zwischen den einzelnen Anfällen sind die Betroffenen komplett beschwerdefrei. Die Dauer eines Anfalls kann von wenigen Stunden bis hin zu mehreren Tagen vari­ieren. Der Anzahl der einzelnen Attacken innerhalb bestimmter Zeiträume sind unterschiedlich, so können beispielsweise bei einem Betroffenen ein bis zwei Migräne­anfälle im Monat auftreten, bei anderen Betroffenen jedoch nur ein Migräneanfall innerhalb von sechs Monaten.


Symptome

Ein Migräneanfall zeichnet sich immer durch einen quälenden und lähmenden Kopfschmerz aus, der meist auch halbseitig auftritt. Bei körperlichen Aktivitäten verstärkt sich der pochende Schmerz.

Bei einem Viertel aller Migränepatienten kündigt sich eine Attacke durch eine sogenannte Aura an. Lichtempfindlichkeit, Flimmern, Sehstörungen, aber auch Gesichtsfeldausfälle können einige der Symptome sein. Nach einem Anfall bilden sie sich vollkommen zurück. Diese Vorsymptome dauern meist höchstens eine Stunde und können sich schon 24 Stunden vor einem Migräneanfall einstellen.

Aus medizinscher Sicht ist Migräne eine ungefährliche Erkrankung. Für die Betroffenen ist das nur ein schwacher Trost, denn ein Migräneanfall kann erhebliche Folgen haben. Die Arbeitsleistung wird eingeschränkt und der Betroffene kann sein Arbeitspensum nur noch mangelhaft und eingeschränkt erfüllen.

Um dies zu vermeiden, sollten Sie sich bei den ersten Anzeichen einer Migräne sofort Ruhe gönnen. Wenn dies nicht hilft, sollten Sie zusammen mit Ihrem Hausarzt versuchen die Auslösefaktoren zu finden und diese gradlinig zu vermeiden.

Ursachen und Auslöser

Migräne wird meist durch bestimmte Faktoren ausgelöst, wie:

 

kopfwehFinden Sie die Auslösefaktoren

Um einen Zusammenhang mit Ihrer Ernährung zu erkennen, sollten Sie genau Tagebuch über alle aufgenommenen Nahrungsmittel führen. Die Auslösefaktoren können individuell sein. So reagieren verschiedene Betroffene auf Alkohol und andere zum Beispiel auf Schokolade.

Sollte Ihre Migräne in Zusammenhang mit Stress stehen, sollten Sie sich bemühen dem vorzubeugen. Ein Stressbewältigungstraining zusammen mit einem Psychologen könnte Ihnen dabei helfen.


Lernen Sie zu entspannen

Überlegen Sie morgens nach dem Aufstehen wie Ihr Tag ablaufen wird. Welche Situationen werden Sie mit Stress verbinden? Was können Sie dagegen unternehmen?

Suchen Sie sich sportlichen Ausgleich. Yoga, Schwimmen, Radfahren und andere Ausdauersportarten haben sich in der Hinsicht sehr bewährt. Die Sportart sollte in jeder Beziehung der Entspannung und dem Spaß gelten und nicht mit besonderem Ehrgeiz verbunden sein.


Schlaf hilft

Schlaf verschafft meist die schnellste und wirkungsvollste Linderung. Oftmals helfen das Kühlen der Schläfen und die Reizabschirmung vor Licht und Lautstärke in Verbindung mit genügend Schlaf und viel Trinken.

Konventionelle Therapie

Kopfschmerzen gehören mit zu den häufigsten Bechwerden der Bevölkerung. Laut einer Umfrage des Robert Koch Instituts gaben 70 Prozent aller befragten Frauen an, dass sie einmal und mehr Kopfschmerzen hatten. Bei den Männern waren es 52 Prozent.

Kopfschmerzen gibt es in verschiedenen Formen und die Behandlung derer hat immer zum Ziel, die jeweilige Ursache zu beseitigen und die Schmerzen zu lindern.


Behandlung der Ursachen

Ist die Ursache von Kopfschmerzen psychischer Ursache, stehen psychotherapeutische Maßnahmen an erster Stelle. Dies kann ein Stressbewältigungstraining sein, oder auch das Erlernen von Entspannungstechniken.

Unter Umständen kann auch eine Verhaltenstherapie nötig sein, in Verbindung mit Krankengymnastik um Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich zu lösen.

Kreislauftraining und Wechselduschen haben sich vor allem bei Patienten mit niedrigem Blutdruck bei der Kopfschmerzvorbeugung und –behandlung bewährt. Patienten mit erhöhten Blutdruckwerten müssen dagegen allerdings mit Medikamenten normalisiert werden.

Sobald die Kopfschmerzen sekundär sind, rückt die Behandlung der Grunderkrankung in den Vordergrund. Wenn diese Erkrankung ausgestanden ist, verschwindet auch in der Regel das daraus resultierende Symptom Kopfschmerz.

Medikamentöse Schmerzbehandlung

kopf schmerzt

Normale und einzelne Kopfschmerzattacken lassen sich meist mit leichten Schmerzmit­teln bekämpfen. Zu den verbreitesten Wirk­stoffen gehören Acetylsalicylsäure und Para­cetamol.

Doch Vorsicht vor Wechselwirkungen, denn Asthmatiker und Schwangere sollten zum Beispiel keine Acetylsalicylsäure zu sich nehmen. Lassen Sie sich daher vor der Einnahme von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.


Facharzt sollte die Schmerzmittel verordnen

Nur im Ausnahmefall sollte eine Selbstmedikation mit Schmerzmitteln geschehen, denn wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Selbst leichte Schmerzmittel können bei einer längerfristigen Einnahme zu schweren Nebenwirkungen und Schäden im Leber- und Nierenbereich sorgen. Auch kann die längerfristige Einnahme die Ursache von chronischen Kopfschmerzen sein.

Als homöopathisches Mittel ist Pfefferminzöl bestens geeignet. Klinische Studien haben bewiesen, dass das Einreiben von Nacken und Schläfen dieselbe Wirkung erzielt, wie die Einnahme von leichten Schmerzmitteln.


Medikamentöse Therapie

Für eine medikamentöse Therapie gegen Kopfschmerzen gibt es vielfältige Möglichkeiten und Varianten. Der Arzt wird die Therapie auf die Art der Kopfschmerzen und mit Ihnen abstimmen um danach zu entscheiden, ob ein akuter oder ein chronischer Schmerzanfall vorliegt. Unter Umständen kann auch eine medikamentöse Vorbeugung bei einigen Kopfschmerzformen möglich sein.

Bei akut auftretenden Kopfschmerzen sollten Schmerzmittel immer nur für eine begrenzte Zeit eingesetzt werden. Doch es gibt es gibt auch andere Wirkstoffe, die für die Therapie verschiedener Kopfschmerzformen eingesetzt werden. Lokalanästhetika, Antidepressiva, Kortikosteroide oder Sauerstoff sind neben einer permanent medikamentösen Therapie sehr sinnvoll, da die Gefahr von Leber- und Nierenschädigungen vermieden werden kann. Da es nach längerer Einnahme von Schmerzmittel zu heftigen Entzugskopfschmerzen kommen kann, wenn die Medikamente abgesetzt werden, wird die Einnahme von Schmerzmitteln meist vermieden.

Grundsätzlich wird bei chronischen Kopfschmerzen versucht, eine medikamentöse Therapie auf Grund der Gefahr von Leber- und Nierenschäden zu vermeiden.

Sollten die Kopfschmerzen auf der Abnutzung der Wirbelsäule oder entzündlichen Veränderungen beruhen, werden im allgemeinen Mittel eingesetzt, die auch gegen Rheuma wirksam sind. Lassen sich die Schmerzauslöser auf Muskelverspannungen zurückführen, sind hier Massagen sehr ratsam.