HPV-Impfung

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Beschreibung

Unter humanen Papillomviren (HPV) sind Erreger zu verstehen, die die Entstehung von gutartigen und bösartigen Tumoren verursachen. Neben der Ansteckung über die Haut und Schleimhäute, die Warzenbildungen (gutartig) hervorruft, erfolgt die Infizierung mit den HP-Viren über den Geschlechtsverkehr.

Von den über 100 verschiedenartigen Viren gelten Typ 16 und Typ 18 als besonders aggressiv und gefährlich, da sie die Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs (bösartig) oder seiner Vorstufe erheblich begünstigen.

Ein Gesundheitsrisiko besteht dann, wenn das Immunsystem die Infektion nicht - wie im Normalfall - abwenden kann. Durch die andauernde Existenz der HP-Viren kommt es zu Veränderungen der Zellen (CIN) mit unterschiedlich starken Auswirkungen. Weil sich eine Infektion nicht etwa in Form von Beschwerden ausdrückt und daher häufig vom Betroffenen unbemerkt bleibt, kann die Gewebeveränderung bereits stark vorangeschritten sein.

Langanhaltende Veränderungen der Gewebestruktur ebnen auf diese Weise leichter den Weg für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs, aber auch von Vulva- oder Scheidenkrebs. Eine Impfung zielt demzufolge darauf ab, Abweichungen der Zellen zu verhindern und einer Krebsbildung vorzubeugen.

Durchführung

Durch den Stich einer Spritze in den Oberarm wird dem Patienten der Impfstoff von seinem Haus- oder Frauenarzt verabreicht. Mit der Impfung, die mindestens fünf Jahre effektiven Schutz bieten soll, produziert das Abwehrsystem fortan Antikörper.

Einer der derzeit verwendeten Impfstoffe, die aus leeren, erbgutfreien Hüllen der HP-Viren bestehen, wirkt nicht nur gegen die Typen 16 und 18, sondern schützt auch vor Viren, die Genitalwarzen hervorrufen (Typ 6 und 11).

Der Impfprozess ist nicht mit einer Dosis abgeschlossen, sondern erfolgt in drei Etappen. Mit einem Abstand von einem oder zwei Monaten (abhängig vom Virustyp) nach der ersten Dosis erfolgt die letzte Verabreichung des Impfstoffes nach einem halben Jahr.

Neben der Prozedur, die nach spätestens zwölf Monaten endgültig beendet sein sollte, sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen (zum Beispiel Pap-Strich) zur frühzeitigen Feststellung von abnormalen Zellen ratsam. Trotz Impfung besteht nämlich das Risiko, dass andere HP-Viren die Bildung von Gebärmutterhalskrebs weiterhin begünstigen. Auch die Krebsvorsorge kann als Vorbeugungsmaßnahme Risiken mindern. 

Anwendung

Um bestmöglichen Schutz vor einer Infektion mit den krebserregenden Viren zu gewährleisten, sollten sich Mädchen vor dem ersten Intimverkehr, idealerweise im Alter zwischen 12 bis 17 Jahren, impfen lassen.

Weil sich Patientinnen überwiegend durch den ungeschützten Geschlechtsverkehr mit den gefährlichen Viren anstecken, wird eine effiziente Abwehrwirkung durch eine vorzeitige Impfung stark erhöht.

Bei einer bereits diagnostizierten Infizierung bietet sie hingegen lediglich Schutz vor anderen HP-Viren. Davon ausgeschlossen sind allerdings Viren, die zwar nicht zum Typ 16 und 18 zählen, dennoch in seltenen Fällen ebenso Verursacher von Krebserkrankungen der Gebärmutter sein können.

Für Männer gibt es bislang keinen Impfstoff zur Vorbeugung von Peniskrebs.

Die Impfung, die für alle Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen bezahlt wird, kostet für Personen über dieser Altersgrenze insgesamt 460 Euro zuzüglich Arztkosten.

Nebenwirkungen

Mögliche Nebenwirkungen der HPV-Impfung können sein:

Um jegliches Gesundheitsrisiko zu vermeiden, sollten Schwangere von einer Impfung absehen. Patienten mit Fieber- und Erkältungserscheinungen oder Personen, bei denen eine allergische Reaktion in Form von Atemproblemen oder Hautausschlag durch den Impfstoff hervorgerufen wird, ist ebenfalls dringend davon abzuraten.