Behandlungsmethoden

Szintigraphie

  • Beschreibung
  • Durchführung
  • Anwendung und Risiken

Beschreibung

Die Szintigraphie gehört zu den bildgebenden Verfahren in der Nuklearmedizin. Dabei lässt sich die Funktion von Organen über eine radioaktiv markierte Substanz graphisch darstellen.

Eine szintigraphische Untersuchung erleichtert die Diagnose von krankhaften Veränderungen im Inneren des Körpers wie zum Beispiel Entzündungen oder Stoffwechselstörungen. Dazu wird dem Patienten eine schwach radioaktiv strahlende Substanz (Radiopharmakum) injiziert, das sich im Körper verteilt und vorwiegend in dem zu untersuchenden Gewebe oder Organ anreichert.

Von der Indikation hängt es ab, welches Radiopharmakum eingesetzt wird. Beispielsweise ist bekannt, dass sich radioaktiv strahlendes Jod insbesondere in der Schilddrüse ansammelt.

Von der radioaktiven Substanz geht Strahlung aus, die von einer Spezialkamera (Gammakamera) erfasst wird. An die Kamera ist ein Computer angeschlossen, der die von der Kamera eingefangenen Bilder auswertet und in Form eines Stichrasterbildes ausgibt.

Dieses als Szintigramm bezeichnete Bild zeigt dem behandelnden Arzt die Verteilung des injizierten Stoffes in unterschiedlichen Farben und damit die Aktivierungszustände des Gewebes und der Organe an. Anhand der Farbverteilung kann er erkennen, ob ein krankhafter Prozess im Körper vorliegt.

Durchführung

Je nach dem zu untersuchenden Organ gilt es vor der Untersuchung einige Regeln zu beachten. Steht zum Beispiel eine Szintigraphie der Schilddrüse an, so müssen die Patienten rechtzeitig vor der Untersuchung die Einnahme ihrer Schilddrüsen-Medikamente unterbrechen. Genaue Hinweise erteilt der behandelnde Arzt im Vorfeld.

In einem ersten Untersuchungsschritt erhält der Patient eine Injektion mit einer geringen Menge des Radiopharmakums. Bis die Aufnahme durch die Kamera in einem zweiten Untersuchungsschritt gestartet werden kann, können wenige Minuten oder auch mehrere Stunden vergehen. In einigen Fällen erfolgt die Messung aber auch erst Tage später.

Die eigentliche Szintigraphie wird in der Regel im Liegen, gelegentlich auch im Sitzen durchgeführt. Zur Erfassung der von dem Patienten ausgehenden Gammastrahlung umfährt eine Spezialkamera den zu Untersuchenden. Ein angeschlossener Computer erstellt aus den Aufnahmen der Kamera ein Szintigramm, das die Verteilung des radioaktiven Stoffes in Form unterschiedlich dichter Farbpunkte darstellt.

Die Dauer der Untersuchung hängt von der Fragestellung ab und variiert zwischen wenigen Minuten und mehreren Stunden.

Anwendung und Risiken

Als bildgebendes nuklearmedizinisches Verfahren bietet die Szintigraphie Ärzten die Möglichkeit, innere Erkrankungen frühzeitig diagnostizieren und entsprechend behandeln zu können.

Unter anderem kann eine szintigraphische Untersuchung folgende Erkrankungen sichtbar werden lassen:

Die Szintigraphie ist eine schonende und nahezu komplikationsfreie Untersuchungsmethode. Auch die Strahlenbelastung sollte die Patienten nicht beunruhigen; sie ist äußerst gering und liegt für gewöhnlich unter der einer Röntgenuntersuchung.

Die unerwünschten Nebenwirkungen einer Szintigraphie stehen meist in Zusammenhang mit der erforderlichen Injektion. So ist es zum Beispiel möglich, dass durch die Kanüle ein Blutgefäß oder ein Nerv verletzt wird.