Symptome

Gelbsucht

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Beschreibung

Von Gelbsucht, fachsprachlich auch Ikterus genannt, spricht man, wenn die Haut und Schleimhäute sowie die Bindehaut des Auges gelblich verfärbt sind.

Die unnatürliche Gelbfärbung entsteht durch eine starke Vermehrung des Bilirubins im Blut. Hierbei handelt es sich um ein gelb gefärbtes Stoffwechselprodukt, das beim Abbau des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) entsteht und sich im Gewebe ablagert. Gelbsucht tritt in allen Altersgruppen als Symptom bei diversen Erkrankungen der Leber, des Blutes und der Gallenwege auf.

Bei Neugeborenen ist eine gelblich verfärbte Haut in den ersten Lebenstagen völlig normal und kein Grund zur Sorge. Bereits in der zweiten Lebenswoche kehrt die normale Hautfarbe wieder allein zurück.

Gelbsucht tritt häufig in Kombination mit weiteren Beschwerden auf:

Ursachen

Gelbsucht entsteht durch eine erhöhte Konzentration Bilirubin im Blut. Da dieser gelbe Farbstoff hauptsächlich in der Leber entsteht, werden die Ursachen für die Gelbsucht danach unterteilt, ob die Störung des Bilirubin-Stoffwechsels vor, in oder nach der Leber (lateinisch: Hepar) zu verorten ist.


Prähepatischer Ikterus

Beim prähepatischen Ikterus liegt die Ursache der Gelbsucht vor der Leber. Genauer gesagt, handelt es sich hierbei nicht um eine Fehlfunktion der Leber, sondern um eine Blutkrankheit, bei der zu viele rote Blutkörperchen zerfallen (Hämolyse).


Hepatischer Ikterus

Der hepatische Ikterus ist durch eine Funktionsstörung in der Leber bedingt. Zum Beispiel kann eine Leberentzündung (Hepatitis) oder eine durch Alkoholmissbrauch ausgelöste Leberzirrhose der Grund dafür sein, dass das Bilirubin von den Leberzellen nicht mehr oder nur noch in geringen Mengen aufgenommen wird.


Posthepatischer Ikterus

Beim Posthepatischen Ikterus ist der Abtransport des Biliurbins aus der Leber durch einen Verschluss der Gallenwege behindert. In einem gesunden Körper fließt das Bilirubin mit der Gallenflüssigkeit in den Darm ab und wird später mit dem Stuhl ausgeschieden. Verstopfen Gallensteine oder Tumoren die Gallenwege, reichert sich das Bilirubin im Blut an und sorgt für eine gelb schimmernde Haut.

Diagnose

Da auf den ersten Blick nicht zu erkennen ist, ob sich hinter der Gelbfärbung der Haut eine harmlose oder eine ernsthafte Erkrankung verbirgt, ist eine ärztliche Diagnose in jedem Fall erforderlich.

Um der Ursache der Gelbsucht auf den Grund zu gehen, wird der Arzt den Patienten zunächst eine Reihe von Fragen stellen: Wann trat die Gelbfärbung der Haut auf? Klagen Sie über weitere Beschwerden? Nehmen Sie Medikamente ein? Besteht eine Vorerkrankung, zum Beispiel Gallensteine oder eine Tumorerkrankung? Haben Sie kürzlich eine Auslandsreise unternommen? Konsumieren Sie viel Alkohol?

Im Rahmen der dann folgenden körperlichen Untersuchung des Patienten tastet der behandelnde Arzt die Leber ab, um auf diese Weise Auffälligkeiten festzustellen. Außerdem wird der Arzt eine Blutprobe entnehmen und labordiagnostisch auf die Bilirubin- und Hämoglobinwerte sowie auf bestimmte Leber- und Gallenwerte untersuchen lassen.

Darüber hinaus können folgende Diagnoseverfahren hilfreich sein:

Therapie

Die Therapie der Gelbsucht ist abhängig von den Ursachen, die ihr zugrunde liegen. Patienten mit einer Leberentzündung sollten unbedingt auf den Genuss von Alkohol verzichten, um den Heilungsprozess nicht zu gefährden.

Gallensteine, die das Abfließen des Bilirubins verhindern, lassen sich mit Hilfe eines Endoskops auch ohne großen chirurgischen Eingriff entfernen (Endoskopie). Wenn eine Hepatitis nicht selbstständig abheilt, kann der Arzt zur Unterstützung der Genesung antivirale Medikamente verordnen.