Krankheitsbild
Die Malaria (aus dem lateinischem: „schlechte
Luft“) ist eine durch einzellige Parasiten verursachte Tropenkrankheit. Die
Erreger der Gattung Plasmodium werden durch den Stich der weiblichen Anopheles-Stechmücke
übertragen, die vorwiegend in den warmen und feuchten Gebieten der Tropen und
Subtropen verbreitet ist.
Folglich sind die Gebiete in Äquatornähe,
insbesondere die des afrikanischen Kontinentes betroffen.
Bisher waren
Infektionen in Europa meist durch Reisen in diese Risikogebiete verursacht
worden. Allerdings gibt es auch für das Personal von Flughäfen eine gewisse Infektionsgefahr,
da über den internationalen Flugverkehr auch immer wieder einzelne
Anopheles-Mücken eingeschleppt werden können, die jedoch nicht lange in unserer
klimatischen Umgebung überleben.
Krankheitsverlauf und Beschwerden
Typisch für den Krankheitsverlauf sind
wiederkehrende Fieberschübe alle zwei bis drei Tage (daher auch das Synonym
Wechselfieber), Blutarmut, Magen-Darm-Beschwerden, Schüttelfrost und Krämpfe.
Aufgrund dieser unspezifischen Symptome wird eine Malaria-Infektion meist nicht
sofort als solche erkannt.
Ursache der Erkrankung ist die Zerstörung der
roten Blutkörperchen (Erythrozyten), welche durch den Parasiten befallen
werden. In Folge dessen kommt es zu einer Zellschwellung und letztendlich zum
Aufplatzen der Erythrozyten, wodurch neue Plasmodien und von den Plasmodien
produzierte Toxine ins Blut abgegeben werden. Aufgrund der Erreger kann man
vier Unterformen der Malaria unterscheiden, die sich mitunter stark in
Schweregrad und Verlauf der Krankheit unterscheiden.
Häufigste Formen sind die Malaria tropica,
ausgelöst durch Plasmodium falciparum und die Malaria tertiana, ausgelöst durch
Plasmodium vivax und ovale.
Beide Formen unterscheiden sich stark im
Krankheitsverlauf. Die Malaria tertiana lässt sich meist relativ
unproblematisch therapieren und es kommt selten zu Komplikationen. Im Gegensatz
dazu ist bei der Malaria tropica die Anzahl der Parasiten im Blut deutlich
höher als bei allen anderen Formen und folglich kommt es auch zu deutlich
schwereren Symptomen.
Besonders gefährlich ist eine durch die Zerstörung der
Erythrozyten bedingte Unterversorgung mit Sauerstoff. Diese macht sich meist
zuerst durch neurologische Symptome wie eingetrübtes Bewusstsein, Lähmungen
oder Krampfanfälle bemerkbar. Aufgrund dieses schweren Verlaufs ist hier eine
intensivmedizinische Betreuung indiziert, um eventuell auf schwere
Komplikationen sofort reagieren zu können.
Therapie
Die Haupttherapie erfolgt aus einer Kombination der
Wirkstoffe Atovaquon und Proguanil. Ersterer verlangsamt in den Erregern
lebenswichtige Stoffwechselvorgänge und führt zusammen mit Proguanil, welcher
die Vermehrung verhindert, schnell zu einer sinkenden Parasitenzahl im Körper.
Die gleiche Wirkstoffkombination ist auch als Chemoprophylaxe vor Reisen in
Risikogebiete empfohlen um eine potentielle Infektion möglichst im
Anfangsstadium zu bekämpfen. Vor Ort sollte man ganz grundsätzlich versuchen
Insektenstiche zu vermeiden, zum Beispiel durch die Nutzung von
Insektenschutzcremes oder Moskitonetzen, besonders für die Nacht.
Durch die ständige Infektionsgefahr treten in
malariagefährdeten Gebieten gewisse Mutationen wie etwa die Sichelzellanämie
gehäuft auf. Die Ursache dafür ist wahrscheinlich eine erhöhte Resistenz des
Körpers gegen die Erreger, sodass sich dieser eigentliche Gendefekt als Vorteil
in der genetischen Selektion durchgesetzt hat.