Beschreibung
Eine Lähmung ist gekennzeichnet durch eine
Beeinträchtigung der motorischen Fähigkeiten des Körpers, einzelner Gliedmaßen
oder Muskeln. Der betreffende Körperteil ist erschlafft oder fühlt sich taub an
und lässt sich aufgrund dessen nicht mehr bewegen.
Ist nur ein bestimmter Teil des Körpers
bewegungsunfähig, spricht der Mediziner auch von einer Parese, während die
Begriffe Paralyse und Plegie eine vollständige Lähmung des Körpers bezeichnen.
Lähmungserscheinungen – gleichgültig welchen Ausmaßes – sind in der Regel auf
verletzte oder funktionsgestörte Nerven zurückzuführen. Eine Ausnahme stellen
lediglich die psychisch bedingten Lähmungen dar.
Eine Kopfverletzung infolge eines Unfalls kann ein
Grund für eine unvermittelt eintretende Lähmung sein. Ob die Bewegungsstörungen
bleiben oder wieder nachlassen, ist abhängig davon, wie stark die Nerven
geschädigt sind und wie schnell die Verletzung therapiert wird. Daneben gibt es
eine Reihe von angeborenen Muskel- und Nervenkrankheiten, die mit sich langsam
steigernden Lähmungserscheinungen einhergehen.
Ursachen
Am häufigsten werden Lähmungen durch entzündete
Muskeln und Nerven, Unfälle oder Infekte ausgelöst. Lähmungen gehören aber auch
zu den Symptomen verschiedener chronischer Erkrankungen der Muskeln und Nerven,
in deren Verlauf sich die motorischen Funktionsstörungen häufen und verstärken.
Ein eingeklemmter Nerv kann ebenso für eine akute
Lähmung verantwortlich sein wie eine Nervenschädigung infolge einer Operation. Auch psychische Faktoren spielen bei Lähmungen
eine Rolle. Beispielsweise kann ein traumatisches Ereignis einen Menschen in
einen Zustand versetzen, in dem er unfähig ist, seinen eigenen Körper zu spüren
und zu bewegen.
Als weitere mögliche Auslöser von Lähmungen sind zu
nennen:
Diagnose
Da Lähmungen des gesamten oder einzelner Teile des
Körpers zur Symptomatik verschiedener ernster Erkrankungen gehören, bedürfen
sie einer gezielten Diagnose durch einen Facharzt. Die Neurologie ist das
medizinische Fachgebiet, das sich mit der Erkennung und Behandlung von
Erkrankungen und Funktionsstörungen des Nervensystems befasst.
Im Rahmen der Diagnosestellung erkundigt sich der
behandelnde Arzt zunächst danach, ob die Lähmung im Zusammenhang mit einem
Unfall oder einem anderen Ereignis aufgetreten ist und ob der Patient weitere
Beschwerden beklagt. Vorerkrankungen und die Einnahme von Medikamenten können
ebenfalls wichtige Hinweise auf die zugrundeliegende Ursache der Lähmung sein.
Anschließend überprüft der Arzt den allgemeinen
Gesundheitszustand des Patienten. Verschiedene neurologische Tests helfen ihm
dabei, die Funktionsfähigkeit der Muskeln und das Reaktionsvermögen zu
beurteilen. Zusätzlich wird der Arzt eine oder mehrere der folgenden
Untersuchungsverfahren anwenden, um die Diagnose abzusichern:
Therapie
Für eine erfolgreiche Therapie bedarf es einer exakten
Diagnose der Lähmung. Die eingeschränkte Bewegungsfähigkeit kann zu einem
dauerhaften Zustand werden, wenn die zugrunde liegende Erkrankung oder
Verletzung nicht schnellstmöglich erkannt und behandelt wird.
Die Unbeweglichkeit bestimmter Muskelgruppen bei einer
Gesichtslähmung geht in der Regel nach spätestens einem halben Jahr wieder von
allein zurück. Allerdings kann der Heilungsprozess durch regelmäßige
physiotherapeutische Übungen unterstützt werden.
Um eine infektionsbedingte Nervenentzündung zu
kurieren, wird der Arzt eine medikamentöse Behandlung mit Antibiotika oder
Mitteln zur Hemmung der Virenvermehrung (Virostatika) anordnen. Spezielle
Therapieverfahren wie Chemo- und Strahlenbehandlungen sind notwendig, wenn eine Tumorerkrankung ursächlich für die Lähmungserscheinungen ist.
In einigen Fällen kann eine Nervenschädigung dauerhaft
bestehen bleiben, sodass sich auch die Lähmung nicht wieder zurückbildet. Das
gilt insbesondere bei chronischen Nerven- und Muskelerkrankungen wie Multiple
Sklerose oder Muskeldystrophien. Bei diesen Krankheiten besteht derzeit zwar
keine Heilungsmöglichkeit, jedoch können sich physiotherapeutische Maßnahmen günstig auf die motorischen Fähigkeiten der Patienten
auswirken.