Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Drogenabhängigkeit

  • Überblick
  • Kokain
  • Heroin
  • Cannabis
  • Synthetische Drogen

Überblick

Drogenabhängigkeit bezeichnet die physische oder psychische Abhängigkeit von einer bestimmten Substanz.

Die Abhängigkeit ist eine Folge von übermäßigem Konsum einer Droge. Die Einteilung von Drogen erfolgt unter anderem in:

  • legale Substanzen (Koffein, Nikotin oder Alkohol) und
  • illegale Substanzen (Cannabis, Heroin oder Kokain)

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Kokain

Die illegale Droge wird aus den Blättern des Kokastrauches hergestellt.

Es entsteht ein weißes, kristallartiges Pulver. Der Besitzt und Handel von Kokain wird strafrechtlich verfolgt.


Aufnahme und Wirkung

Kokain kann in verschiedenen Formen konsumiert werden.

In Pulverform gelangt die Substanz durch die Nasenschleimhaut in den Körper und entfaltet dort eine stimulierende Wirkung auf das Gehirn. Als Folge werden körpereigene Botenstoffe wie Adrenalin oder Dopamin freigesetzt.

Kokain kann jedoch auch geraucht oder direkt in die Vene injiziert werden. Der Konsument fühlt sich euphorisiert und enthemmt. Selbstzweifel oder Unzufriedenheit sind vergessen.

Die Aktivität und Sexualität des Betroffenen werden durch das Kokain gesteigert. Des Weiteren bewirkt der Kokainkonsum die Erhöhung von Puls- und Atemfrequenz sowie eine gleichzeitige Verengung der Blutgefäße.

Ein daraus resultierender Anstieg des Blutdruckes kann zu lebensgefährlichen Herzrhythmusstörungen führen.


Folgen

Auswirkungen auf den Körper sind zum Beispiel:

  • Schädigung der Organe (Leber, Nieren, Herz)
  • chronisches Nasenbluten
  • Schädigung der Nasenschleimhäute sowie der Nasenscheidewand
  • starker Gewichtsverlust

Auswirkungen auf die Psyche sind unter anderem:

Soziale Auswirkungen können sein:

  • Isolation
  • finanzielle Probleme
  • das Begehen von Straftaten

Heroin

Heroin ist eine chemisch umgewandelte Substanz, welche aus dem milchigen Saft der Schlafmohnkapsel (Rohopium) hergestellt wird.

Das Abhängigkeitspotential der Droge ist sehr hoch. Die Herstellung, der Besitz und Handel von Heroin wird strafrechtlich verfolgt.


Aufnahme und Wirkung

Heroin wird zumeist mittels einer Spritze in die Vene injiziert und gelangt so über die Blutbahn in den Körper.

Durch die intravenöse Einnahme wirkt Heroin sehr schnell. Der Betroffene fühlt einen sogenannten „Kick“. Negative Empfindungen werden für eine bestimmte Zeit nicht mehr wahrgenommen. Doch schon nach kurzer Zeit entwickelt der Körper eine gewisse Toleranz gegenüber Heroin.

Statt bei dem nächsten Konsum einen Kick zu bekommen, tritt eine Apathie bei den Konsumenten auf. Ihre geistige und körperliche Leistungsfähigkeit verlangsamt sich.

Bei einer Überdosis kann es zu schweren Bewusstseinsstörungen sowie Beeinträchtigungen der Atmung kommen. Im schlimmsten Fall stirbt der Betroffene.

Aufgrund des hohen Suchtpotentials der Droge, sind die körperlichen Entzugserscheinungen entsprechend ausgeprägt. Der Suchterkrankte leidet unter starken Muskelschmerzen sowie Magen- und Darmkrämpfen. Der Blutdruck ist stark erhöht und der Puls beschleunigt.

Trotz dem Gefühl erschöpft zu sein, kann der Patient nicht schlafen.


Folgen

Neben den starken Entzugserscheinungen kann es zu Folgeerkrankungen wie Hepatitis oder HIV kommen. Diese werden aber nicht durch die Droge selbst ausgelöst, sondern durch die gemeinsame Nutzung von Spritzen und Kanülen.

Soziale Folgen

Heroinabhängige sondern sich nach einiger Zeit von dem gewohnten sozialen Umfeld ab. Der Bekanntenkreis wird durch Menschen aus der „Szene“ ersetzt, die die eigene Abhängigkeit verstehen können.

Allerdings bieten diese keinen ausreichenden sozialen Rückhalt. Die Beschaffung von Heroin wird zur zentralen Aufgabe ihres Lebens, was sie auch nicht vor kriminellen Beschaffungsmaßnahmen zurückschrecken lässt.

Prostitution, Einbrüche oder Ladendiebstahl gehören zu ihrem Alltag. Oft sind Wohnungslosigkeit sowie Armut Folgen der Heroinsucht.

Cannabis

In der Bundesrepublik zählt Cannabis nach Alkohol und Nikotin zu der am dritt­häufigsten konsumierten Droge.

Gewonnen wird es aus der Hanfpflanze. Die getrockneten Pflanzenbestandteile werden zur Herstellung von Marihuana verwendet. Aus dem Pflanzenharz wird Haschisch gewonnen.

In Deutschland ist der Anbau, Handel und Besitz illegal.


Aufnahme und Wirkung

In Kombination mit Tabak wird Cannabis oft als Joint geraucht.

Auf diese Weise entfaltet es am schnellsten seine Wirkung. Es wird aber auch als Extrazutat in Keksen, Kuchen oder Tee mitverarbeitet.

Die Konsumenten empfinden nach der Einnahme ein Glücksgefühl und einen erhöhten Appetit. Darüber hinaus steigt der Blutdruck und der Puls erhöht sich. Die geringe Toxizität der Substanz führt selten zu einer Überdosis.

Allerdings kann es nach dem Konsum zu Halluzinationen, Angst- und Unruhezuständen kommen. Auch können sogenannten Flashbacks eintreten. Die Wirksubstanz THC speichert sich im Fettgewebe.

In Verbindung mit anderen Drogen wirkt Cannabis ein weiteres Mal. Ohne das die Droge nochmals konsumiert wird.


Folgen

Der langwierige Konsum von Cannabis führt zu einer Verminderung der Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft.

Der Betroffene hat Konzentrations- und Gedächtnisstörungen.

Die Abhängigkeit von Cannabis ist meist psychischen Ursprungs. Ohne die Droge überkommt die Betroffenen ein Gefühl der Leere, Freudlosigkeit, Antriebsmangel, Unruhe.

Es fällt ihm schwer sich über eine längere Zeit zu konzentrieren.

Auch vegetative Symptome sind möglich. Die Konsumenten leiden unter Schlafstörungen und Appetitlosigkeit.

Synthetische Drogen

Bei synthetischen Drogen kann es sich um unterschiedliche Formen von Amphetaminen handeln, wie beispielsweise:

  • Speed
  • Crystal oder
  • Ecstasy

Ihre Wirkung kann je nach chemischer Zusammensetzung aufputschend oder halluzinogen sein. Oft bewirken sie eine psychische Abhängigkeit.


Speed

Bei Speed ist die Zusammensetzung der Droge dem Konsumenten meist nicht bekannt.

Oft wird Speed mit anderen Anteilen wie Koffein oder Methamphetamin gestreckt. Sie wird dennoch zu den Amphetaminen gezählt.

Die ungenaue Zusammensetzung erhöht das Risiko der Unverträglichkeit und Überdosierung. Bei der Einnahme steigert sich die Leistungsfähigkeit und die Betroffenen fühlen sich euphorisch.

Die Folgeerkrankungen sind meist psychischer Natur. Unruhe, Kreislaufzusammenbrüche und psychose-ähnliche Zustände überkommen den Patienten immer wieder.


Crystal

Crystal (Methamphetamin) wirkt auf die Konsumenten euphorisierend und leistungssteigernd.

Schon beim ersten Gebrauch kann es zu ernsthaften, gesundheitlichen Schäden kommen. Betroffene können kurzeitig das Gedächtnis verlieren.

In Verbindung mit dem gleichzeitigen Konsum von Ecstasy kann es sogar zu komatösen Zuständen sowie zu Atemstillständen mit Todesfolge kommen.


Ecstasy

Bei Ecstasy handelt es sich um künstlich hergestellte Amphetaminderivate.

Sie werden meist in Tablettenform konsumiert. Die psychische Abhängigkeit der Droge ist sehr stark. Die Droge lässt die Konsumenten sorglos und enthemmt sein.

Sie haben das Gefühl ein Wochenende durchtanzen zu können. Dabei wird oft zu wenig Flüssigkeit aufgenommen, was zu schweren Erschöpfungszuständen oder Kreislaufzusammenbrüche führen kann.

In Extremfällen kann die Einnahme von Ecstasy zum Tod führen.