Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über: ADS

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Krankheitsbild

Hyperaktivität, vom Mediziner als Hyperkinetisches Syndrom oder kurz als HKS, ADS oder ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom) bezeichnet, tritt je nach betrachtetem Schweregrad - bei zwei bis 19 Prozent aller Kinder auf. Jungen sind häufiger und stärker betroffen als Mädchen. Schon 1845 hat der Frankfurter Kinderarzt Heinrich Hoffmann bei seinem Zappelphilipp im Struwwelpeter typische Verhaltsauffälligkeiten beschrieben.


HKS tritt typischerweise bereits vor dem siebten. Lebensjahr auf

Charakteristische Merkmale sind motorische Unruhe (Hyperaktivität), Konzentrationsstörungen und Impulsivität (massive Schwierigkeiten, das eigene Verhalten zu planen und zu steuern). Die Kinder können sich in der Schule schlecht konzentrieren, rutschen ständig auf dem Stuhl hin und her oder springen während des Unterrichts unvermittelt auf. Durch die Unkonzentriertheit kommen sie schlecht mit und ernten schlechte Noten. Auch beim Spielen werden sie schnell abgelenkt, werden oftmals aggressiv, impulsiv und aufsässig.

Es handelt sich jedoch nicht, wie früher angenommen, ausschließlich um eine Kinderkrankheit. Denn bis zu 70 Prozent der Betroffenen weisen auch als Erwachsene Krankheitssymptome auf, dann stehen vor allem Konzentrationsstörungen im Vordergrund und weniger die Hyperaktivität.


Man unterscheidet Aufmerksamkeitsdefizitstörungen (ADS) mit und ohne Hyperaktivität (ADHS)

und differenziert je nach Ausprägung der einzelnen Symptome drei Grundtypen:

  1. Mischtyp mit Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivität in etwa gleicher Ausprägung
  2. Unaufmerksamkeitstyp (sogenannte Tagträumer)
  3. Hyperaktiv-Impulsiv-Typ mit dominierender Hyperaktivität

Bei Jungen dominieren Ausprägungen mit Hyperaktivität, während Mädchen eher zur Traumsuse neigen.


Motorische Unruhe

Das Kind zappelt, rutscht auf dem Stuhl herum, steht auf, auch wenn Sitzenbleiben erwartet wird (zum Beispiel in der Schule). Es hat einen übergroßen Bewegungsdrang, kann sich nicht ruhig und still beschäftigen, sondern ist immer auf Achse. Es folgt dem Bewegungsdrang, ohne einen Blick für Gefahren zu haben (zum Beispiel. beim Überqueren der Straße).


Konzentrationsstörungen 

Die Zeiten der Aufmerksamkeit und Konzentration sind nur kurz. Das Kind macht viele Lichtsinnsfehler, braucht ständige Abwechslung, bleibt nicht lange bei einer Sache. Es gerät schnell in Wut, wenn ihm etwas nicht gleich gelingt und wirkt abwesend, wenn man mit ihm spricht. Häufig verliert es Gegenstände des täglichen Gebrauchs, zum Beispiel Stifte, Hefte. Es reagiert offen auf äußere Reize, lässt sich leicht ablenken und kann die Aufmerksamkeit nicht konsequent auf eine Sache richten.


Impulsivität

Hinzu kommt eine gestörte Impulskontrolle. Das Kind kann Ideen, Gedanken oder Antworten nicht zurückhalten, sondern platzt einfach damit heraus. Es unterbricht andere, kann sich nicht an Regeln halten, stört beim Spielen in der Gruppe und kann nicht abwarten, bis es an der Reihe ist. Es hält sich auch häufig gegenüber fremden Personen nicht zurück und geht unbekümmert auf sie zu. Ihm fällt es schwer, gehorsam zu sein. Es folgt spontanen Gedanken, ohne mögliche Gefahren zu berücksichtigen und verletzt sich daher auch häufig.


Betroffene Kinder stoßen oft auf Ablehnung

Deshalb kommen zu den eigentlichen krankhaften Störungen weitere Schwierigkeiten dazu, die durch die Reaktion der Umwelt bedingt sind. Manche Kinder finden keine Freunde, andere werden traurig und emotional labil. Häufig wird auch den Eltern vorgeworfen, in der Erziehung versagt zu haben. Doch hyperaktive Kinder sind nicht einfach nur widerspenstig, faul, ungeschickt oder ungehorsam. Sie sind krank und leiden häufig stark unter dem Unverständnis und dem Tadel ihrer Umgebung. Deshalb ist es sehr wichtig, dass alle Bezugspersonen des Kindes, Eltern, Lehrer, Verwandte und auch Spielkameraden über die Erkrankung informiert werden!


Begleiterkrankungen sind häufig

Zu den häufigsten Begleiterkrankungen zählen die Lese-Rechtschreib-Schwäche (Legasthenie) und die Rechenschwäche (Dyskalkulie), sowie Angst, Depressionen, Tics (unkontrollierte Muskelzuckungen vorwiegend im Gesichtsbereich und/oder unkontrollierte Lautäußerungen) und Störungen beim Sozialverhalten.