Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über Gastrektomie

  • Krankheitsbild
  • Ernährung
  • Das ist gesund für sie
  • Selbsthilfegruppen

Krankheitsbild

Als Gastrektomie oder Magenresektion bezeichnet man eine Operation, bei der Teile des Magens und eventuell auch Teile der angrenzenden Organe (Milz, Bauchspeicheldrüse, Darm, Leber) entfernt werden.

Entsprechend dem Ausmaß der entfernten Organteile können verschiedenste Funktionseinschränkungen die Folge sein. Sie lassen sich jedoch durch die richtige Ernährung gut in den Griff bekommen.


Ursachen

Eine Magenresektion kann beispielsweise erforderlich werden bei einem Magenkrebs, Speiseröhrenkrebs oder bei ständig wiederkehrenden Geschwüren im Bereich von Magen und Zwölffingerdarm.


Verlauf

Durch die Verkleinerung des Magens können keine großen Mahlzeiten mehr aufgenommen werden. Auch die Fähigkeit, die Nahrung zu verdauen, ist eingeschränkt. Oftmals kommt es dadurch zu einem erheblichen Gewichtsverlust sowie folgenden Beschwerdebildern:

  • Dumping-Syndrom
    Bedingt durch die Nahrungsaufnahme und die Veränderungen im Verdauungstrakt kann es nach dem Essen zu Beschwerden wie Schwäche, Schwindelgefühl, Schweißausbruch und Druckgefühl im Oberbauch durch Dehnung des oberen Dünndarms kommen. Je nach Zeitintervall zwischen Nahrungsaufnahme und Auftreten der Beschwerden unterscheidet man zwischen einem Früh- und einem Spätdumping-Syndrom.
  • Laktasemangel
    Laktase ist ein Enzym, das für die Verdauung von Milch nötig ist. Laktasemangel führt zur so genannten Laktoseintoleranz (= Milchzucker-Unverträglichkeit) mit Beschwerden nach dem Genuss von Milch und milchhaltigen Produkten.

Symptome wie Völlegefühl, Übelkeit, Aufstoßen, Blähungen oder Durchfall können darüber hinaus auch durch eine Fehlbesiedlung des Dünndarms mit Bakterien verursacht werden. Eine antibiotische Therapie hilft dann, die Beschwerden zu beseitigen.

Ernährung

Die wichtigsten Ernährungsregeln

Ab ungefähr zehntem Tag nach der Operation - Genaueres besprechen Sie bitte mit dem behandelnden Arzt - wird begonnen, Sie an eine leichte Vollkost zu gewöhnen. Das heißt: Sie dürfen dann alles essen, was Sie vertragen!

Also lassen Sie es sich schmecken und verzichten Sie nicht auf Ihre Lieblingsspeisen. Vorsicht ist nur bei den Lebensmitteln angesagt, die Sie nicht vertragen. Und auch da gibt es, wie Sie im Folgenden sehen werden, fast immer eine Lösung. Geben Sie deshalb genussvolles Essen keinesfalls auf, sondern suchen Sie lieber den Rat eines erfahrenen Ernährungsberaters. Er wird Ihnen viele ergänzende Tipps zum Umgehen/Beheben Ihrer Beschwerden geben. Spätestens dann wird Ihnen das Essen wieder Spaß machen!


Nehmen Sie anstelle weniger großer lieber viele kleine Mahlzeiten zu sich

Empfehlenswert sind mindestens fünf kleine Mahlzeiten. Und wenn Sie zu einem Frühdumping neigen, sind sogar acht bis zehn kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt empfehlenswert sowie höchstens geringe Getränkemengen zur Mahlzeit (zusätzlich eventuell eine Bauchbinde beim Essen anlegen. Das verzögert die Passagezeit.).

Viele kleine Mahlzeiten helfen auch, ein Dumping-Syndrom zu vermeiden. Wichtig ist, dass Sie beim Essen auf Ihr Sättigungsgefühl achten und gegebenfalls lieber eine Essenspause und eine weitere kleine Mahlzeit einlegen. Das beugt Übelkeit und Erbrechen vor.
Essen Sie in aufrechter Position, langsam und kauen Sie gut.

Das Essen in aufrechter Position (also nicht im Liegen) verhindert, dass Speisebrei zurückfließen kann und beugt dadurch Sodbrennen vor. Durch ausgiebiges Kauen und Einspeicheln der Nahrung beginnt die Verdauung bereits im Mund. Dadurch helfen Sie Ihrem Körper. Langsames Essen vermeidet unnötiges Luftschlucken, welches zu Blähungen führen kann.


Tipps bei speziellen Problemen

Wenn es zu Durchfall kommt, empfiehlt es sich, die Getränkemengen zu den Mahlzeiten stark einzuschränken oder wenn erforderlich, beim Essen ganz darauf zu verzichten. Aber holen Sie das Trinken zwischen den Mahlzeiten unbedingt nach! Andernfalls erhält Ihr Körper zu wenig Flüssigkeit, was wiederum negative Auswirkungen auf Ihre Gesundheit hat.

Das ist gesund für sie

Vertragen Sie Süßes?

Wenn nein, dann sollten Sie wissen, dass Zucker zu einem schnellen Blutzuckeranstieg führt, was ein Spätdumping-Syndrom auslösen kann. Um diesem vorzubeugen, empfiehlt sich eine besonders ballaststoffreiche Ernährung. Insbesondere die Quell- und Ballaststoffe Pektin und Guar sind günstig für Sie. Sie hemmen die Glukoseaufnahme und damit den Blutzuckeranstieg. Vielleicht vertragen Sie nach einer ballaststoffreichen Mahlzeit eine winzige süße Nachspeise. Einen Versuch ist es allemal Wert. Einen ähnlichen Effekt wie durch Ballaststoffe können Sie durch die Einnahme von Akarbose erzielen.

Wenn allein die erhöhte Ballaststoffzufuhr nicht ausreicht, empfiehlt es sich, Zuckerhaltiges zu meiden. Ersetzen Sie den Zucker gegebenfalls durch Süßstoff, dann brauchen Sie zumindest nicht auf den süßen Geschmack zu verzichten.

Und wenn Sie zu Durchfall neigen, soll eine Anreicherung der Speisen mit modifizierter Maisstärke hilfreich sein.

Darüber hinaus schwören manche auf ein kleines Stückchen Brot, das sie 15 Minuten vor der Mahlzeit verzehren.


Haben Sie Probleme mit dem Fettverzehr?

Zum Beispiel Fettstühle? Dann steigen Sie auf MCT-Fette um. Das sind vorverdaute Fette, die Sie in der kalten Küche verwenden können. Wichtig ist, dass Sie keinesfalls auf den Verzehr von Fett verzichten, denn es ist immens wichtig zur Deckung Ihres Energiebedarfs.


Haben Sie Probleme mit der Bauchspeicheldrüse?

Dann können Präparate mit Pankreasenzymen hilfreich sein.

 
Vertragen Sie Milch und Milchprodukte?

Wenn nein, dann könnte eine Laktoseintoleranz (= Milchzucker-Unverträglichkeit) die Ursache sein. Verzichten Sie in einem solchen Fall auf Milch und milchhaltige Produkte. Aber achten Sie darauf, dass Ihr Körper trotzdem ausreichende Mengen an Calcium erhält, beispielsweise mit Hilfe eines calciumreichen Mineralwassers (dieses sollte mehr als 300 Milligramm Calcium pro 100 Milliliter aufweisen) oder durch die Einnahme entsprechender Supplemente.

Wenn Sie ungern auf Milch und Milchprodukte verzichten, dann können Sie Ihrem Körper das fehlende Verdauungsenzym Laktase auch über Tabletten zuführen.


Haben Sie an Gewicht verloren?

Oder fühlen Sie sich unsicher bezüglich Ihrer Ernährung? Dann suchen Sie einen Ernährungsberater auf. Unsicherheit und Furcht bewirken schnell eine zu geringe Nahrungsaufnahme, die wiederum zum Untergewicht beiträgt. Das muss nicht sein. Ein erfahrener Ernährungsberater hat hervorragende Tipps für Sie parat und wird Ihre Unsicherheiten und Befürchtungen im Nu zerstreuen.

Möglicherweise wird er Ihnen vorschlagen, zunächst einmal ein Ernährungsprotokoll zu führen, in dem Sie über mehrere Tage, am besten eine Woche lang, genau notieren, was Sie verzehrt haben. Das Protokoll wird dann mit Hilfe einer Software ausgewertet. Auf diese Weise lässt sich feststellen, wo Ihre Ernährung gut ist und wo Verbesserungen sinnvoll wären.

Vorübergehend können Sie auch einmal auf industrielle Fertigprodukte, so genannte bilanzierte Diäten, zurückzugreifen. Sie enthalten alles, was Ihr Körper braucht und helfen, schnell an Gewicht zuzulegen. Bilanzierte Diäten werden auch für spezielle Ernährungsprobleme angeboten. So gibt es zum Beispiel Sorten mit MCT-Fetten und/oder Ballaststoffen und/oder laktosefreie Produkte.


Diese Nährstoffe sind für Sie besonders wichtig

Abhängig vom Umfang es entfernten Magenteils ist es möglich, dass die verbliebene Magenschleimhaut nicht mehr genügend Intrinsic-Faktor produzieren kann, einen Stoff, der nötig ist für die Aufnahme des Vitamin B12 aus der Nahrung. Vitamin B12 braucht Ihr Körper zur Bildung der roten Blutkörperchen. Wenn nun der Intrinsic-Factor fehlt, löst das einen Mangel an Vitamin B12 aus und dieser wiederum eine Störung der Blutbildung, die schließlich in einer perniziösen Anämie mündet. Zur Vorbeugung erhalten Betroffene lebenslang Vitamin B12-Spritzen, meistens alle drei Monate eine.

Wenn Sie unter Fettstühlen leiden, hat Ihr Körper Probleme, die im Fett gelösten Vitamine aufzunehmen. Dadurch kann es zu einem Mangel an fettlöslichen Vitaminen kommen, insbesondere an Vitamin A und D. Diesem können Sie durch die Einnahme von Pankreasenzymen gegensteuern. Und falls nötig, kann Ihr Blutspiegel bezüglich dieser Vitamine überwacht werden.

Selbsthilfegruppen

Deutsche Gesundheitshilfe e.V. (DGH)

Hausener Weg 61
60489 Frankfurt/M.
Telefon: 069/780042
Telefax: 069/787700
Email: DGH-Mail@t-online.de
Internet: http://www.dgh-online.de


Magen-Darm-Informationszentrum

Telefon: 069/31 40 53 29

 


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