Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Informationen über: Morbus Bechterew

  • Krankheitsbild
  • Überblick
  • Ernährung
  • Selbsthilfegruppen

Krankheitsbild

Die Bechterew-Krankheit, vom Mediziner als Spondylitis ankylosans bezeichnet, ist eine Erkrankung des Bindegewebes. Sie äußert sich durch eine Entzündung der Wirbelsäule und der großen Gelenke.

Zu 90 Prozent sind Männer betroffen. Die Erkrankung bricht meistens zwischen dem 15. und 30. Lebensjahr aus. Die genaue Ursache der Bechterew-Krankheit ist bis heute unbekannt. Auf jeden Fall scheint eine erbliche Veranlagung eine Rolle zu spielen.


Krankheitsverlauf

Betroffene spüren zunächst eine morgendliche Steifigkeit und nächtliche Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule. Auch weitere Gelenke, bevorzugt in den unteren Extremitäten, können schmerzen. Typisch sind starke Fersenschmerzen, häufig aufgrund eines Fersensporns. Als Begleiterscheinungen können auftreten:

  • Augenentzündungen
  • Taubheitsgefühl
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Müdigkeit
  • Blutarmut

Bei vielen Menschen kommt die Erkrankung irgendwann zum Stillstand. Bei Manchen schreitet sie fort. Die Beweglichkeit im Oberkörper sinkt dann immer weiter ab bis es im Endstadium schließlich zu einer völligen Versteifung und zu Verformungen kommt.


Diagnose

Für die Diagnose sind verschiedene Untersuchungen erforderlich. Hierzu zählen neben dem Beschwerdebild eine Röntgenaufnahme der betroffenen Gelenke sowie eine Blut-Untersuchung, in der unter anderem die Blutsenkung, der Rheumafaktor und der Parameter HLA-B27 bestimmt werden.

Die Blutsenkung ist bei der Bechterew-Krankheit üblicherweise beschleunigt und ein Rheumafaktor nicht vorhanden. Bei 90 Prozent der Erkrankten lässt sich das Merkmal HLA-B27 im Blut nachweisen.

Überblick

Im Vordergrund der Behandlung steht die Linderung der Rücken- und Gelenkschmerzen und die Verhinderung von Verformungen der Wirbelsäule.

Hierfür werden je nach Beschwerdebild zum Beispiel Schmerzmittel, entzündungshemmende und muskelentspannende Medikamente sowie gegebenfalls Cortison eingesetzt. In einzelnen Fällen wird der Arzt möglicherweise sogar zu einem künstlichen Gelenk raten.

Entscheidend ist, dass Sie selbst mithelfen! Achten Sie auf die richtige Ernährung und führen Sie konsequent die Ihnen empfohlenen krankengymnastischen Übungen durch.


Schüßler Salze

Zur Behandlung des Morbus Bechterew werden folgende Salze verwendet (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Bei folgenden Symptomen oder Ursachen

gilt folgendes Einnahmeschema:

Schmerz sitzt im Kreuz und strahlt in die Beine aus, nächtliche Steifheit

Calcium fluoratum D12 Nr. 1 morgens Silicea D12 Nr. 11 mittags Lithium chloratum D6 Nr.16 abends


Krankengymnastische Übungen sind ein MUSS!

Um Versteifungen und Verformungen Ihrer Wirbelsäule vorzubeugen, ist regelmäßige gezielte Krankengymnastik erforderlich. Führen Sie die Übungen auch zuhause täglich konsequent durch!

Ernährung

Eine spezielle Diät bei Bechterew-Krankheit gibt es nicht. Bewährt haben sich Vollwertkost und Fasten. Als besonders erfolgreich hat sich der zeitweise Nahrungsverzicht erwiesen.

Falls Sie Übergewicht haben, könnte dies doch ein idealer Einstieg in Ihre Gewichtsnormalisierung sein. Bevor Sie jedoch mit einer drastischen Fastenkur beginnen, ist es ratsam, mit Ihrem Arzt über Ihr Vorhaben sprechen.

Wenn Sie nicht fasten wollen oder dieses bereits erfolgreich hinter sich haben, empfiehlt es sich, stets maßvoll zu essen, und zwar ausschließlich Vollwertkost.


Die Prinzipien der Vollwertkost sind:

  • auf verfeinerte Nahrungsmittel verzichten, d.h. Getreideprodukte aus ungeschältem Korn (Vollkornprodukte) verwenden
  • etwa die Hälfte der Nahrungsmittel roh essen (Obst, Gemüse, Nüsse)
  • möglichst wenig Fleischprodukte essen
  • so wenig Zucker wie möglich zu sich nehmen
  • auch mit Salz sparen, lieber würzen als salzen


Wichtig sind für Sie mehrfach ungesättigte Fettsäuren

Verzichten Sie auf Butter und greifen Sie statt dessen zu hochwertigen Pflanzenfetten die reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind, beispielsweise Margarine, Olivenöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Sojaöl und Distelöl. Verwenden Sie zum Braten und Backen Rapsöl oder nicht natives Olivenöl, denn nur diese dürfen moderat erhitzt werden. Die anderen Öle verändern sich beim Erhitzen in eine für den Menschen nicht sehr gesunde Form und eignen sich daher nur für die kalte Küche, also Salate, Mayonnaise und Ähnliches.


Decken Sie Ihren Bedarf an Vitaminen und Spurenelementen

Achten Sie darauf, dass Sie reichlich Vitamine und Spurenelemente zu sich nehmen, insbesondere die Vitamine A, E und C sowie die Spurenelemente Selen, Kupfer und Mangan. Gegebenenfalls können Sie diese in Form von Tabletten/Kapseln ergänzen.

 
Meiden Sie folgende Lebensmittel

Sie scheinen einen ungünstigen Einfluss auf Ihre Krankheit zu haben:

  • Fleisch- und Wurstwaren
  • Zucker und Weißmehlprodukte
  • Genussmittel wie Kaffee, Tee, Alkohol und Nikotin
  • tierische Fette
  • Milchprodukte

Selbsthilfegruppen

Dachverband des Freundeskreises der Wirbelsäulenerkrankten e.V.

Mainzer Ring 22
34560 Fritzlar
Telefon: 05622/915310
Telefax: 05622/915312


Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V. (DVMB)

Metzgergasse 16
97421 Schweinfurt
Telefon: 09721/22033
Telefax: 09721/22955
Email: dvmb@bechterew.de
Internet: http://www.bechterew.de


Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V. LV Bayern

Lindenschmitstr. 35
81371 München
Telefon: 089/768047
Telefax: 089/7257621
Email: w.klimsch@t-online.de
Internet: http://www.dvmb-by.de


Kindernetzwerk e.V. f. kranke u. behinderte Kinder u. Jugendliche in der Ges.

Hanauer Straße 15
63739 Aschaffenburg
Telefon: 06021/12030
Telefax: 06021/12446
Email: info@kindernetzwerk.de
Internet: http://www.kindernetzwerk.de

 


Ihre Klinik zum Thema "Informationen über: Morbus Bechterew":