Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Nasenschleimhautentzündung (Rhinitis)

  • Krankheitsbild
  • Ursachen
  • Symptome
  • Diagnose
  • Therapie

Krankheitsbild

Niesanfälle, eine verstopfte Nase, tränende Augen und eine belegte Stimme – bei einer Nasenschleimhautentzündung haben es Betroffene mit erkältungs­ähnlichen Symptomen zu tun.

Ausgelöst durch einen Infekt oder eine Allergie wird die Nasenschleimhaut gereizt. In der Folge verfärbt sich das Sekret zunehmend ins Gelbliche, verändert seine Konsistenz und tropft verstärkt aus der Nase. Eine solche Entzündung kann zwar schnell wieder abklingen, in einigen Fällen aber auch dauerhaft anhalten.


Chronischer Verlauf möglich

Eine Nasenschleimhautentzündung wird von Medizinern auch Rhinitis genannt. Grundsätzlich ist bei diesem Krankheitsbild zwischen einem akuten Zustand und einem chronischen Verlauf zu unterscheiden. Während es sich bei der akuten Entzündung der Nasenschleimhaut nur um einen vorübergehenden Schnupfen handelt, der durch Reize wie Allergien (allergische Rhinitis) oder eine Erkältung hervorgerufen wird, ist bei einer chronischen Entzündung der Sekretabfluss dauerhaft gestört.


Spezifische und unspezifische Rhinitis

Je nach Ursache wird beim chronischen Verlauf zwischen spezifischer oder unspezifischer Rhinitis unterschieden. Bei der unspezifischen Rhinitis können anatomische Veränderungen der Nasenscheidewand, häufige Entzündungen der Nasenschleimhaut, Nasenpolypen, Nasentumoren oder auch äußere Einflüsse wie Umweltschadstoffe, die chronische Reizung der Nasenschleimhaut hervorrufen.

Bei der spezifischen Rhinitis liegen mögliche Grunderkrankungen wie Pilzinfektionen, Syphilis, Tuberkulose oder andere Infektionskrankheiten vor, die die Nasenschleimhaut angreifen. In diesem Zusammenhang wird auch von einer infektiösen Rhinitis gesprochen.

Ursachen

Die Ursachen für eine Rhinitis sind sehr verschieden. Abhängig vom Auslöser kann eine Entzündung der Nasenschleimhaut allerdings unterschiedlich lang anhalten und unter Umständen auch chronisch werden.


Akuter Verlauf

Bei einer akuten Nasenschleimhautentzündung sind meistens grippale Infekte oder allergische Reaktion der Grund, der zu Schwellungen und Reizungen der Schleimhaut führt. Häufigster Auslöser ist dabei die Erkältung. Aber auch Allergien führen zu den gleichen Symptomen.

Kommen beispielsweise Heuschnupfen-Allergiker mit Pollen und anderen Gräsern in Kontakt, reagiert das Immunsystem. Die Folgen sind geschwollene Schleimhäute, Atemnot oder Hautausschlag. Da Pollen jedoch nur im Frühjahr fliegen, handelt es sich um eine saisonale allergische Rhinitis.


Chronischer Verlauf

Anatomische Veränderungen der Nase können ebenso wie bakterielle Infektionskrankheiten zu einer chronischen Nasenschleimhautentzündung führen.

So können die Entzündungsherde einer Tuberkulose nicht nur die Lunge sondern auch die Nase befallen. Das ist der Fall, wenn sich ein gesunder Mensch über eine Tröpfcheninfektion mit der Krankheit ansteckt. Personen, die an Tuberkulose erkrankt sind und im Beisein anderer Menschen niesen, verbreiten Bakterien über die Luft, die Gesunde einatmen. Das kann zu tuberkulösen Entzündungsherden in der Nase führen.

Auch Pilzinfektionen in der Nase können zur Entzündung der Nasenschleimhaut führen. Häufig handelt es sich dabei um Schimmelpilze. Immungeschwächte sind besonders gefährdet, da sich die Pilze ungehindert vermehren und das umliegende Gewebe beschädigen können.

Auslöser einer chronischen Rhinitis kann ebenso eine Ansteckung mit Syphilis sein. Im fortgeschrittenen Stadium der Geschlechtskrankheit wird auch die Nasenschleimhaut angegriffen. Dabei entstehen entzündliche, gummiartige Verdickungen. Wird die Infektion nicht rechtzeitig behandelt, können Knorpel und Knochensubstanz der Nase schrittweise zerstört werden.

Zudem können Erkrankungen, die durch spezielle Bakterien ausgelöst werden und mit der Bildung von Entzündungsknötchen einhergehen, zu Schwellungen und anderen Beeinträchtigungen an der Nasenschleimhaut führen.


Anatomische Abweichungen der Nase

Dagegen verursachen bei der unspezifischen Rhinitis anatomische Veränderungen innerhalb der Nase die Schwellungen und die entzündlichen Prozesse. Beispiele hierfür sind Nasenpolypen, Tumoren oder eine Nasenscheidewand-Verkrümmung.

Darüber hinaus sind äußere Einflüsse oft auch für die verstopfte Nase verantwortlich. So können Umweltschadstoffe oder sehr trockene Luft die Nasenschleimhaut angreifen.

Symptome

Symptomatisch für eine Nasenschleimhautentzündung ist eine gerötete, ver­stopfte Nase, aus der ständig Sekret über die Nasenlöcher nach außen ge­langt.


Symptome wie bei Schnupfen

Häufig wird das Sekret bei einer infektiösen Rhinitis zunehmend dickflüssiger. Auch niesen Patienten sehr häufig. Zudem können die oberen Atemwege aufgrund der Schleimhautschwellung eingeengt sein, sodass das Atmen über die Nase schwer fällt.

Dadurch ist die Nase in ihrer Funktion als Sinnesorgan stark beeinträchtigt, weshalb Riechen und Schmecken nur sehr eingeschränkt möglich ist.


Weitere Beschwerden

Je nachdem, ob eine allergische Reaktion oder das Symptom einer Erkrankung vorliegt, können zusätzliche Beschwerden auftreten. So sind tränende Augen, Atemnot oder Hautausschlag bei Allergien typisch. Bei einer Erkältung kann die Stimme belegt sein. Auch fühlen Betroffene ein Kratzen im Hals, husten viel oder sind heiser.

Unter Umständen kann auch eine Entzündung der Nasennebenhöhlen oder eine Mittelohrentzündung auftreten, was häufig bei chronischer Nasenschleimhautentzündung der Fall ist.

Diagnose

Um der Ursache einer Rhinitis auf den Grund zu gehen, erfolgt zunächst ein ausführliches Patientengespräch, in dem der Betroffene die Art und Häufigkeit der Beschwerden schildert.

Auch befragt der Hals-Nasen-Ohrenarzt den Patienten zu möglichen Erkrankungen oder allergischen Unverträglichkeiten, die als Auslöser infrage kommen.


Allergie-Check

Besteht der Verdacht auf eine Allergie, von der der Patient bislang nichts wusste, kann ein Allergentest durchgeführt werden.


Rhinoskopie

Für die weitere Diagnose kommt ein sogenanntes Rhinoskop zum Einsatz. Das Endoskop hat eine Lichtquelle und wird in die Nasenhöhle eingeführt, um Schwellungen, Knötchen und andere Gewebeveränderungen festzustellen. Auf diese Weise lassen sich auch Fehlstellungen der Nasenstrukturen wie eine Verkrümmung der Nasenscheidewand abklären.

Mithilfe von Röntgenaufnahmen kann zusätzlich untersucht werden, ob sich im Verlauf der Rhinitis auch die Nasennebenhöhlen entzündet haben.

Therapie

Ein Schnupfen geht in der Regel vorüber, sobald die allergische Reaktion oder der Infekt abklingt. Meistens ist eine akute Rhinitis nach spätestens ein bis zwei Wochen auskuriert.


Vorsicht bei abschwellenden Nasensprays

Bei einer Erkältung kann die Heilung mit Nasenspray, aber auch mit Kamillen-Inhalationen und Salzwasser-Spülungen unterstützt werden. Wichtig ist vor allem, während dieser Zeit reichlich zu trinken.

Bei Allergien sollten entsprechende Medikamente zur Linderung der Beschwerden eingenommen werden. Da Nasensprays zwar die Schwellungen reduzieren, die Nasenschleimhaut jedoch bei häufigem Gebrauch auch austrocknen können, sollten Patienten diese nur im Notfall oder nur für kurze Zeit anwenden. Andernfalls können die Beschwerden chronifizieren, so dass die Nasenschleimhaut dauerhaft geschwollen ist und damit zu Einschränkungen bei der Nasenatmung führen kann.


Ursächliche Behandlung bei chronischer Rhinitis

Im Falle einer chronischen Nasenschleimhautentzündung zielt die Therapie in erster Linie auf die Beseitigung der Ursache ab. Nur wenn der Auslöser behandelt wird, kann auch die Reizung der Nasenschleimhaut nachhaltig beseitigt werden.

Gegen Bakterien und Pilze, die neben der Schwellung der Nasenschleimhaut auch Entzündungsknötchen hervorrufen, kann der Hausarzt entzündungshemmende Medikamente wie Antibiotika verschreiben.

Sind Nasenpolypen die Ursache für die Nasenschleimhautentzündung, so müssen diese je nach Krankheitsverlauf operativ entfernt werden. Anatomische Abweichungen in der Nase wie eine Verkrümmung der Nasenscheidewand müssen ebenfalls chirurgisch behoben werden, wenn Atembeschwerden und eine Verstopfung der Nase die Lebensqualität der Patienten bereits einschränken. Ein solcher Eingriff (Septumplastik) wird stationär unter Vollnarkose durchgeführt.


Hausmittel

Ein bewährtes Hausmittel gegen Nasenschleimhautentzündungen sind Arzneitees aus Ingwer. Bestenfalls sollte der Aufguss mit einer frisch zerriebenen Wurzel zubereitet werden. Mindestens zwei Mal pro Tag sollte der Ingwer-Tee getrunken werden, um die therapeutische Wirkung zu erreichen.