Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Tumorschmerzen

  • Krankheitsbild
  • Symptome und Ursachen
  • Therapie

Krankheitsbild

Krebserkrankungen gehen häufig mit akuten und chronischen Schmerzzuständen einher. Diese können in verschiedenen Stadien der Krankheit auftreten und je nach Art der Erkrankung ganz unterschiedlich ausgeprägt sein.

Die mit einer Krebserkrankung einhergehenden Schmerzen werden allgemein als Tumorschmerzen bezeichnet und gehen vor allem von bösartigen Tumoren aus. Ebenso kann die begleitende Krebsbehandlung wie Chemo- oder Strahlentherapie zu Tumorschmerzen führen.

Tumorschmerzen lassen sich in der Regel im Rahmen einer Schmerztherapie deutlich lindern, zum Teil sogar ganz beseitigen.

Auch weitere Symptome wie Übelkeit, Erbrechen oder Erschöpfung werden im Rahmen der Schmerztherapie mit behandelt. Dazu ist es notwendig, die genaue Ursache für die Schmerzzustände zu ergründen.

Symptome und Ursachen

Die Intensität der Schmerzen wird von Mensch zu Mensch unterschiedlich wahrgenommen. Darüber hinaus sind bestimmte Krebserkrankungen schmerzhafter als andere.

Wächst ein Tumor beispielsweise in einer Körperregion, in der sehr viele Schmerzrezeptoren angesiedelt sind, so ruft er starke Schmerzen hervor.

Entsteht das Geschwür jedoch dort, wo sich nur wenige oder keine Schmerzrezeptoren befinden, etwa im Gehirn, bleiben dort gewachsene Tumoren aufgrund des fehlenden Schmerzempfindens unter Umständen lange unerkannt (Hirntumoren).

Die Ursachen für Schmerzen im Rahmen einer Krebserkrankung können sehr unterschiedlich sein.


Reizung von Schmerznerven

Einerseits können die Schmerzen durch die wachsenden Tumoren selbst ausgelöst werden. Dabei drücken die Tumoren auf das umliegende Gewebe und reizen die umliegenden Schmerzrezeptoren.


Indirekte Schmerzen durch Begleitbeschwerden

Die Schmerzen können aber auch eine Folge von Komplikationen sein, die erst in Folge der Krebserkrankung ausgelöst worden sind. Hierzu zählen etwa Infektionen oder Geschwüre der Haut. Ebenso können massive Muskelverspannungen Ursache für die Beschwerden sein.


Schmerzen als Symptom der Therapie

Auch durch die Behandlung der Krebserkrankung können Schmerzen auftreten, etwa durch die Wunden in Folge eines operativen Eingriffs oder im Rahmen einer Chemotherapie. Letztere kann mit einer Nervenentzündung einhergehen und diese wiederum starke Schmerzen hervorrufen.

Therapie

Tumorschmerzen lassen sich mit unterschiedlichen Mitteln behandeln. Allerdings muss vorher abgeklärt werden, ob die eigentliche Krebserkrankung, ihre Behandlung oder eine andere Erkrankung Auslöser der Schmerzen ist.

Auch für den behandelnden Facharzt ist wichtig, ob es sich um akute Schmerzen handelt, der auf eine eindeutige Ursache (z.B. Verletzung) zurückzuführen ist, oder ob der Patient unter chronischen Schmerzen leidet.


Medikamentöse Schmerztherapie

Tumorschmerzen lassen sich in der Regel mit Hilfe von Schmerzmitteln lindern. Für deren Einnahme wird meist ein von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenes Stufenschema angewendet, welches zunächst eine Linderung mit Hilfe von einfachen Schmerzmitteln, sogenannten Nichtopioid-Analgetika (z.B. Paracetamol, Ibuprofen, Acetylsalicylsäure), vorsieht.

Erst wenn diese Medikamente gar keine oder nicht ausreichende Wirkung zeigen, kommen Schmerzmittel-Kombinationen mit Opioiden (z.B. Morphin) in unterschiedlicher Dosierung zum Einsatz, die den Schmerzreiz unterdrücken. Die Schmerzmittel können in unterschiedlichen Darreichungsformen verabreicht werden, als Infusion, in Form von Kapseln oder Tabletten, als Zäpfchen oder als Pflaster.

Da besonders die Einnahme von Opioiden mit starken Nebenwirkungen, beispielsweise Verstopfungen oder Übelkeit einhergeht, werden häufig weitere Arzneien verabreicht, um diese unerwünschten Nebenwirkungen zu lindern.

Darüber hinaus werden oft ergänzend zu opioiden Schmerzmitteln weitere Medikamente, etwa krampflösende Arzneimittel, Antidepressiva oder Antiepileptika verabreicht, die die Wirkung der Schmerzmittel verstärken.


Multimodales Therapiekonzept

Insgesamt setzen Mediziner bei der Behandlung von Tumorschmerzen häufig auf eine multimodale Schmerztherapie.

Dabei handelt es sich um eine interdisziplinäre Behandlungsmethode, bei der neben einer speziellen Schmerztherapie unter anderem auch Psycho- und Physiotherapie, Entspannungsmethoden und/oder der Austausch in Selbsthilfegruppen Teil der Therapie darstellen.

Behandlungsziel ist in jedem Fall die Linderung der Schmerzen auf ein erträgliches Maß, im besten Fall sogar völlige Schmerzfreiheit.