Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten

Unterernährung

  • Krankheitsbild
  • Symptome und Therapie

Krankheitsbild

Wenn das Gewicht eines Patienten 20 oder mehr Prozent unter dem Sollgewicht für die jeweilige Körpergröße liegt, wird von Unterernährung gesprochen.


Ursachen

Für eine Unterernährung können organische Erkrankungen, die mit einer Verminderung der Kalorienaufnahme oder einer Erhöhung des Kalorienbedarfs einher gehen, verantwortlich sein.

Liegt eine Störung der Nährstoffaufnahme vor, kommt es trotz ausreichender Ernährung zu einem Gewichtsverlust. Das kann bei Krankheiten wie Mukoviszidose, einer Weizen- oder Kuhmilchunverträglichkeit oder chronischem Durchfall der Fall sein.

Weitere Erkrankungen, die zu einem erhöhten Kalorienbedarf führen:

Wird die Kalorienaufnahme nicht daran angepasst, kann eine Unterernährung auftreten.

Als Ursache in Frage kommt auch Kindesmisshandlung oder eine mangelnde Pflege des Kindes. Psychische Erkrankungen wie Bulimie oder Magersucht führen durch Verweigerung von Nahrung zu oft lebensgefährlichem Untergewicht.

Am häufigsten liegt das Untergewicht allerdings an Nahrungsmangel (Marasmus) oder einer einseitigen Ernährung mit einem Mangel an Eiweiß und Fetten (Kwashiorkor), ein Problem, was hauptsächlich in Entwicklungsländernt anzutreffen ist.

Symptome und Therapie

Liegt eine Unterernährung vor, sind die Betroffenen stark abgemagert und das Unterhautfettgewebe ist reduziert. Das Skelett ist gut zu erkennen und die Haut wirkt zu groß für den Körper.

Das Muskelgewebe ist ebenfalls von der Unterernährung betroffen, weswegen es zu Kraftlosigkeit und Schwäche kommt.

Die fehlende Zufuhr mit Energie drosselt den Stoffwechsel auf ein Minimum, es kommt deshalb zu Störungen in der Temperaturregulation, die Betroffen kühlen schnell aus und frieren.

Es treten Stoffwechselstörungen auf und als Konsequenz ein harter und schmerzhafter Stuhlgang. Im Bauch sammelt sich Wasser an, er ist vorgewölbt. Die Hormonproduktion ist ebenfalls betroffen, bei Mädchen bleibt die Menstruation aus.

Mangelernährung führt zu schweren Entwicklungsstörungen, das Längenwachstum ist betroffen genauso wie die Organe. Auch das Gehirn wird nur mangelhaft versorgt, weswegen geistige Entwicklungsverzögerungen auftreten können.

Der Fett- und Eiweißmangel bewirkt die Entwicklung von Ödemen (Wassereinlagerungen) und Schwellungen im Gesicht und im Bauchbereich. Das Unterhautfettgewebe ist verringert und die Leber vergrößert.

Durch den Mangel an den Vitaminen A, D und K kommt es zu Hautblutungen, Rachitis, Sehstörungen und einer Verhornung der Haut. Der gesamte Organismus ist geschwächt, weswegen auch kleine Infektionen gravierende Folgen haben können, Durchfallerkrankungen oder Massenepidemien führen in Entwicklungsländern immer wieder zum Tod von Tausenden von Kindern.


Therapie

 Eventuell für das Untergewicht verantwortliche Organerkrankungen müssen ausgeschlossen oder behandelt werden, bevor mit einer ausgewogenen und hyperkalischen Ernährung dem Untergewicht entgegen gewirkt wird.

Besonders wichtig ist es, auf die ausreichende Zufuhr von Vitaminen, Eiweiße und Fetten zu achten.