Darmkrebs rechtzeitig erkennen

DarmkrebsvorsorgeJedes Jahr erkranken über 70.000 Menschen in Deutschland an Darmkrebs. Bei jährlich fast einem Drittel der Betroffenen führt die Erkrankung zum Tod. Doch bei rechtzeitiger Diagnose kann der Krebs in vielen Fällen erfolgreich geheilt oder vorgebeugt werden. Aus diesem Grund ist die Darmkrebsvorsorge wichtig.

In der Regel entsteht der Krebs aus gutartigen Wucherungen der Darmschleimhaut (Darmpolypen). Diese sogenannten Adenome können sich innerhalb von sechs bis zehn Jahren zu bösartigen Tumoren entwickeln, ohne dass sie dem Betroffenen symptomatische Beschwerden bereiten.

So wachsen Darmpolypen und -tumoren im Verlauf vieler Jahre und machen sich erst bemerkbar, wenn der Darmkrebs schon weit fortgeschritten ist. In diesem Spätstadium stehen die Chancen auf Heilung schlecht. Wird der Darmkrebs jedoch frühzeitig erkannt, kann er in 90 Prozent aller Fälle geheilt werden.


Scheuen Sie nicht den Weg zum Arzt!

Für gute Heilungsprognosen sollte Darmkrebs so früh wie möglich festgestellt werden, weshalb Patienten dazu aufgerufen sind, auch bei Beschwerdefreiheit ärztliche Vorsorgeuntersuchungen durchführen zu lassen.

Doch spätestens bei Symptomen wie Müdigkeit, Stuhlunregelmäßigkeiten, Gewichtsverlust, krampfartigen Unterleibschmerzen oder sichtbarem Blut im Stuhl sollten Betroffene einen Facharzt aufsuchen.


Für Männer besteht ein höheres Risiko

Generell steigt das Risiko für Darmkrebs mit fortschreitendem Alter. Im Vergleich zu Frauen sind Männer jedoch häufiger betroffen. Das Wachstum der potenziell gefährlichen Wucherungen der Darmschleimhaut beginnt bei ihnen schon zehn Jahre früher.

Nach neusten Erkenntnissen konnten Adenome des Dickdarms bereits bei Männern zwischen dem 45. und 49. Lebensjahr nachgewiesen werden. Bei Frauen wurden diese Krebsvorstufen erst nach dem 55. Lebensjahr festgestellt. Auch bei der Diagnose sind Männer mit 55 bis 59 Jahren jünger als Frauen mit 65 bis 69 Jahren.


Darmkrebs rechtzeitig erkennen und vorbeugen

Obwohl Darmkrebs in Deutschland die zweithäufigste Krebserkrankung bei Frauen nach Brustkrebs und bei Männern nach Prostatakrebs ist, kann man der Erkrankung leicht vorbeugen. Spezielle Früherkennungsmethoden können verdächtige Adenome medizinisch abklären und so die Erkrankung an Darmkrebs verhindern.

Im Rahmen der Krebsvorsorge bieten die gesetzlichen Krankenversicherungen ab dem 50. Lebensjahr Vorsorgeuntersuchungen für Darmkrebs an. Erste Erkenntnis bringt der Test auf verstecktes (okkultes) Blut im Stuhl. Darmpolypen und Krebsgeschwüre im Darm neigen dazu leicht zu bluten. Diese geringen Blutmengen – für das bloße Auge nicht sichtbar – können mit einem chemischen Test nachgewiesen werden. Für verlässliche Befunde muss der Test einmal jährlich wiederholt werden.

Ein positives Testergebnis deutet dabei nicht ausnahmslos auf Darmkrebs hin. Häufig sind auch Hämorrhoiden oder Risse in der Darmschleimhaut für die Blutungen Darmspiegelung als sichere Vorsorgeuntersuchungverantwortlich. Genaue Abklärung der Blutungsursache ist erst durch eine Darmspiegelung möglich.


Darmspiegelung - wichtigste Früherkennungsmaßnahme

Zur Früherkennung von Darmkrebs ist die Darmspiegelung (Koloskopie) die sicherste Methode zur Prävention von Darmkrebs. Im Rahmen der endoskopischen Untersuchung lassen sich auch kleinste Darmpolypen oder Tumoren entdecken und unkompliziert entfernen.

Ergibt sich bei der Darmspiegelung kein verdächtiger Befund, muss die Untersuchung erst nach zehn Jahren wiederholt werden. Entdeckt der Arzt jedoch bösartige Adenome oder auch gutartige Polypen bei der Koloskopie, sollte sich der Betroffene nach drei bis fünf Jahren erneut untersuchen lassen.


„ … aus Liebe zur Vorsorge“ – Darmkrebsmonat März 2012

Gemäß dem Motto „Wer seinen Partner liebt, schickt ihn zur Darmkrebsvorsorge“ organisiert die Felix Burda Stiftung bereits zum 11. Mal Veranstaltungen und Projekte zum Thema Darmkrebsvorsorge im Aktionsmonat März.

Hauptanliegen der Kampagne ist es, die Bevölkerung für das Thema Früherkennung von Darmkrebs zu sensibilisieren. Denn bei rechtzeitiger Vorsorge können nahezu alle Darmkrebsfälle verhindert oder geheilt werden.

Unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr engagieren sich Gesundheitsorganisationen, Unternehmen, Städte, Kliniken und Privatpersonen für die Früherkennungsprogramme von Darmkrebs. Im Fokus der Initiativen stehen vor allem Männer ab 45, da für sie bereits ein höheres Risiko für Darmkrebs besteht.


Quellen:

http://www.felix-burda-stiftung.de