Die Menopause der Frau

  • Die sogenannten Wechseljahre
  • Ursachen
  • Typische Beschwerden
  • Folgeerkrankungen
  • Behandlungsmaßnahmen

Die sogenannten Wechseljahre

Der sinkende Östrogenspiegel bei Frauen ab dem 45. Lebensjahr leitet die Menopause ein. Es beginnt die Übergangsphase von der vollen Geschlechtsreife der Frau zum sogenannten Senium (Alter). Der genaue Eintritt dieses Lebensabschnitts hängt von vielen individuellen Faktoren ab. Sobald die Monatsblutungen unregelmäßig werden, kann eine Frau erkennen, dass ihre Menopause, auch Wechseljahre oder Klimakterium genannt, begonnen hat.

Viele verschiedene Faktoren lösen die Wechseljahre einer Frau aus. Ihre Größe, ihr Gewicht und ihre Fettverteilung spielen neben einer erblichen Veranlagung eine wesentliche Rolle. Aber auch seelische Belastungen und soziale Bedingungen beeinflussen den Beginn dieser Lebensphase.

Durch die hormonelle Umstellung des Körpers während der Menopause leiden viele Frauen unter Wechseljahresbeschwerden. Auch psychische Störungen wie Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Schlafstörungen zählen zu den Symptomen.

Die Menopause der FrauDer Östrogenmangel führt zu folgenden typischen Beschwerden bei Frauen in der Menopause:

  • Hitzewallungen
  • Schweißausbrüche
  • Schwindelanfälle
  • Kopfschmerzen
  • Herzklopfen

Aber auch organische Störungen können während der Wechseljahre auftreten. So leiden viele Frauen unter trockener und gereizter Haut, wodurch es zu Entzündungen an den Schleimhäuten kommen kann.

Viele Frauen klagen außerdem über psychische Veränderungen und neigen während der Wechseljahre zu Melancholie und Depressionen.

Ursachen

Der zunehmende Östrogenmangel in den Wechseljahren ist kein krankhafter Zustand sondern ein natürlicher Vorgang. Dennoch leiden viele Frauen in dieser Zeit unter verschiedenen Beschwerden. Die Ursachen dafür liegen sowohl in der Hormonumstellung als auch in psychosozialen und kulturellen Faktoren.


Der Östrogenspiegel sinkt

Bei Frauen ab dem 50. Lebensjahr stellen die Eierstöcke die Produktion des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen allmählich ein, während die männlichen Geschlechts­hormone (Androgene) weiter produziert werden. Dadurch wird der Monatszyklus unregelmäßig und es kommt zu Blutungen ohne vorherigen Eisprung.

Zur gleichen Zeit nimmt die Produktion von LH (luteinisierendes Hormon) und FSH (follikelstimulierendes Hormon) in der Hirnanhangsdrüse zu und es kommt zu einer erhöhten Konzentration dieser Hormone im Blut. Der veränderte Hormonhaushalt kann zu vegetativen Störungen im Organismus führen.


Das soziale Umfeld verändert sich

Frauen in den Wechseljahren reagieren sehr individuell auf die Hormonumstellungen ihres Körpers. Zudem verändern sich häufig die sozialen und familiären Lebensbedingungen, so dass viele Frauen in dieser Phase Bilanz ihres bisherigen Lebens ziehen und sensibler für Symptome werden. Besonders Frauen mit geringerem Selbstwertgefühl oder mit Neigung zu Depressionen klagen häufiger über Beschwerden in den Wechseljahren.

Informieren Sie sich hier ausführlich zu Ursachen und zum Verlauf der Menopause >>

Typische Beschwerden

Vor allem schubweise Störungen des vegetativen Nervensystems wie zum Beispiel Hitzewallungen zählen zu den typischen Beschwerden in den Wechseljahren. Diese können zwar zur Verunsicherung der Betroffenen führen, stellen aber in der Regel keine Gefahr für die Gesundheit dar. Auch die zu Beginn der Wechseljahre auftretenden starken und unregelmäßigen Blutungen sind unbedenklich und zeugen von der hormonellen Umstellung des Körpers.

Inwieweit und wie intensiv bestimmte Symptome in den Wechseljahren auftreten, hängt individuell von der jeweiligen Frau ab. Während manche Frauen gar keine Beschwerden haben, klagen manche über so starke Beeinträchtigungen, dass sie sogar arbeitsunfähig sind.

Schlafstörungen in den WechseljahrenFolgende Symptome zählen zu den häufigsten Beschwerden in den Wechseljahren:

  • unregelmäßige und starke Blutungen
  • Hitzewallungen
  • Müdigkeit, Erschöpfung und Abgeschlagenheit
  • Schlafstörungen
  • Gewichtszunahme
  • Vergesslichkeit
  • psychische Labilität und Depressionen

Lesen Sie hier mehr zu den Themen Beschwerden in den Wechseljahren und Hitzewallung

Durch den Östrogenmangel und die zunehmende Funktionseinbuße der Eierstöcke kann sich auch eine Harninkontinenz entwickeln, die durch altersbedingte Schließmuskel­schwäche gefördert wird. So kann beim Niesen, Lachen oder Husten der Abgang von Urin nicht mehr sicher kontrolliert werden.

Lesen Sie hier mehr zum Thema Harninkontinenz

Folgeerkrankungen

Die auftretenden Beschwerden und Symptome während der Wechseljahre sind unbedenklich. Jedoch führen die körperlichen Veränderungen und die hormonelle Umstellung zu einem erhöhten Risiko für Folgeerkrankungen.


Osteoporose

Vor allem sehr schlanke und erblich vorbelastete Frauen neigen durch den veränderten Hormonhaushalt unter einem beschleunigten Abbau von Knochenmasse. Dieses Auftreten von Knochenschwund (Osteoporose) lässt die Knochen brüchiger werden und erhöht das Risiko für Knochenbrüche.

Lesen Sie hier mehr zum Thema Osteoporose


Gefäßerkrankungen

Der sinkende Östrogenspiegel beeinträchtigt auch die Gefäße. Im Unterschied zu Männern sind Frauen durch ihr Östrogen besser vor Gefäßerkrankungen geschützt. Durch den einsetzenden Östrogenmangel der Menopause erhöht sich jedoch das Risiko auch für Frauen, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden oder eine Arteriosklerose zu entwickeln.

Lesen Sie hier mehr zu den Themen Schlaganfall, Herzinfarkt und Arteriosklerose


Brustkrebs

Speziell bei Übergewichtigen erhöht sich zusätzlich das Risiko für Brustkrebs. Dabei gilt: Je größer das Übergewicht, desto höher die Gefahr für Brustkrebs.

Behandlungsmaßnahmen

Bei den angewandten Therapieformen wird zwischen der langfristigen Behandlung des Hormonmangels und der Therapie von akuten Wechseljahresbeschwerden unterschieden.


Linderung der akuten Beschwerden

Die Symptome der einsetzenden Menopause werden in den meisten Fällen mit Hormon­präparaten bekämpft. Diese Medikamente werden der Betroffenen in Form von Haut­pflastern, Cremes oder Pillen verordnet. Kommt aufgrund von Brustkrebs, Gebärmutter­krebs oder zu hohem Blutdruck eine Hormontherapie nicht in Frage, stehen wirksame Naturheilmittel zu Verfügung.


Therapie des langfristigen Hormonmangels

Ärztliches BehandlungsgesprächDer sinkende Östrogenspiegel in Folge der Wechsel­jahre stellt für Frauen ein Gesundheitsrisiko dar. Lang­fristig kann es zu Knochenschwund (Osteoporose), Herz-Kreislauf- oder Gefäßerkrankungen führen. Um diesen Folgen entgegen zu wirken, empfehlen viele Gynäkologen eine Hormonersatztherapie (Hormon­substitution).

Informieren Sie sich hier ausführlich zu Behandlungsmethoden in der Menopause


Sonstige Maßnahmen

Um einen schwachen Beckenboden zu trainieren und einer späteren Inkontinenz vorzubeugen, ist die Magnetstimulationstherapie geeignet. Lesen Sie hier mehr zu dem unkomplizierten und schmerzfreien Verfahren der Magentstimulationstherapie (IGeL) 

Bei wiederholten Blutungsunregelmäßigkeiten infolge der Menopause und wenn es nicht gelingt die Blutungsstörungen zu beseitigen, kann eine operative Entfernung der Gebärmutter in frage kommen. Informieren Sie sich hier ausführlich zum Verfahren der Gebärmutterentfernung (Hysterektomie)