Behandlungsmethoden

Blutdruckmessung

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Beschreibung

Die Blutdruckmessung ist eine unkomplizierte und risikofreie Methode, um den Druck in den Blutgefäßen zu ermitteln. So erhalten Ärzte genaue Anhaltspunkte zur Funktionstüchtigkeit von Herz und Kreislauf.

Das moderne Verfahren der Blutdruckmessung geht auf den italienischen Mediziner Riva-Rocci zurück, der im 19. Jahrhundert die „unblutige“ und schmerzfreie Methode des Blutdruckmessens etabliert hat.

Die Einheit, in welcher der Blutdruck eines Patienten angegeben wird, ist nach wie vor mmHg. Das Kürzel steht für Millimeter Quecksilbersäule und wird seit dem 19. Jahrhundert für den arteriellen Druck verwendet. Obwohl diese Einheit heute veraltet ist, wird der Blutdruck immer noch in mmHg angegeben.

Bei der Blutdruckmessung wird der Zusammenhang zwischen dem systolischen Wert und dem diastolischen (Maximal- und Minimalwert) erfasst. Denn da der arterielle Gefäßdruck nicht gleichbleibend ist, variiert er zwischen diesen beiden Grenzen. Mediziner sprechen von Bluthochdruck (Hypertonie), sobald der Wert über 140 zu 90 mmHg steigt. Zu niedriger Blutdruck (Hypotonie) dagegen besteht bei einem systolischen Wert von unter 100 zu 65 mmHg.

Generell lässt sich der Blutdruck einer Person durch Einzelmessungen feststellen. Bei bestimmten Erkrankungen kann auch eine Langzeit-Blutdruckmessung (24-Stunden-Blutdruckmessung) erfolgen.

Durchführung

Eine Blutdruckmessung kann sowohl von einem Arzt aber auch vom Patienten selber erfolgen. Entsprechende moderne Messgeräte sind einfach zu bedienen und für den häuslichen Gebrach geeignet.

Sobald die Manschette um den Arm oder das Handgelenk gelegt ist, nimmt das Blutdruckmessgerät automatisch den Wert und zeigt diesen digital an.

„Klassisch“ dagegen ist die Blutdruckmessung am Oberarm. Um den entsprechenden Wert zu ermitteln wird dem Patienten eine Manschette um den Arm gelegt, die über einen Schlauch mit einem Blasebalg mit Luft vollgepumpt wird. Das integrierte Manometer zeigt den jeweiligen Gefäßdruck an. Gleichzeitig kann der Mediziner mit einem Stethoskop die Pulsgeräusche des Patienten während der gesamten Messung kontrollieren.


Indirekte Blutdruckmessung nach Riva-Rocci

Das Luftreservoir der Oberarmmanschette wird solange aufgepumpt bis der Untersuchende den Puls des Patienten durch das Stethoskop nicht mehr hören kann. Voraussetzung dafür ist, dass der stethoskopische Schallempfänger auf der Speicherarterie in der Ellenbeuge aufliegt.

Sobald der Druck der Manschette so groß ist, dass kein Blut mehr durch die Speicherarterie fließen kann, wird allmählich Luft aus dem Reservoir gelassen. Die ersten pulssynchronen Geräusche, die wahrzunehmen sind, kennzeichnen den systolischen Blutdruck (Gefäßdruckmaximum). Nach weiterem Luftablassen wird auch der diastolische Wert messbar.

Weiterhin haben ein erhöhtes Herzminutenvolumen (z.B. nach körperlicher Anstrengung) oder eine aufkommende Arteriosklerose zusätzlich Einfluss auf die Genauigkeit des Blutdruckmessens.


Blutige Blutdruckmessung

Mithilfe eines Katheters kann ein Facharzt den präzisen Blutdruck in beliebigen Gefäßabschnitten oder sogar im Herzen messen. Dabei wird die Öffnung des Katheters entgegen dem Blutstrom ausgerichtet, weshalb die erhaltenen Werte in der Regel etwas höher sind (dynamischer Druck des Blutstroms). An der Spitze des Katheters befindet sich ein kleines Manometer, wo der jeweilige Druck abgelesen werden kann.

So wird die Blutdruckmessung nach Riva-Rocci mit RR abgekürzt, während die invasive Methode mit dem Katheter durch BD oder BP gekennzeichnet wird.