Symptome

Nervosität

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie

Beschreibung

Als Nervosität wird ein Gemütszustand bezeichnet, der durch ein unruhiges Gefühl und mangelnde Gelassenheit gekennzeichnet ist.

Die innere Aufregung äußert sich als die Unfähigkeit, besonnen und selbstbeherrscht zu handeln. Personen, die unter Nervosität leiden, zittern die Hände oder manchmal auch der ganze Körper, sie agieren unsicher und haben Mühe, ihre Sprache zu kontrollieren. Hinzu kommen Symptome wie Schweißausbrüche, Herzrasen, Konzentrationsschwäche und Angstzustände.

Das angespannte Gefühl versetzt die Betroffenen in permanenten Stress, der sie auch auf Nichtigkeiten gereizt reagieren lässt. Sie fühlen sich getrieben und erledigen Aufgaben stets unter großer Hektik und Eile.

Wird die Nervosität zum Dauerzustand, so begleiten sie oft auch Beschwerden wie Durchfall, Rückenschmerzen, Magenschmerzen, Schlaflosigkeit und Herzrhythmusstörungen. In einigen Fällen kann sich die anhaltende Unruhe auch zu einer Depression oder zu einer Angststörung ausweiten. Dies sollte zum Anlass genommen werden, einen Arzt zu konsultieren.

Ursachen

Eine nur vorübergehende Nervosität wird zumeist durch Anspannungssituationen oder durch bevorstehende aufregende und ungewohnte Ereignisse ausgelöst. Solche Extremsituationen können zum Beispiel eine Prüfung oder ein wichtiges Gespräch sein.

Besteht das Unruhegefühl allerdings auch außerhalb solcher besonderen Lebenssituationen, ist der Grund möglicherweise eine körperliche Störung. Zu nennen sind hier unter anderem:

Außerdem lösen sowohl die Abhängigkeit als auch der Entzug von Suchtmitteln nervöse Zustände aus. Personen, die für einen längeren Zeitraum starker Sonneneinstrahlung oder großer Hitze ausgesetzt waren, klagen in der Folge ebenfalls häufig über eine innerliche Unruhe. 

Diagnose

Nervosität, die offenkundig durch eine aufregende Situation bedingt ist, bedarf keiner fachärztlichen Diagnose. Erst wenn die unruhige Verfassung auch darüber hinaus anhält, sollte die Ursache medizinisch abgeklärt werden.

Während des Anamnese-Gesprächs hat der Patient zunächst die Gelegenheit zu schildern, wie lange er bereits unter der Nervosität leidet und ob sie sich seit dem ersten Auftreten verstärkt oder gemindert hat. Um die möglichen Ursachen weiter einzugrenzen, wird der Arzt danach fragen, ob die Nervosität mit weiteren Beschwerden verbunden ist, ob Sie Suchtmittel konsumieren oder unter einer Vorerkrankung leiden.

Danach wird der behandelnde Facharzt den allgemeinen gesundheitlichen Zustand des Patienten überprüfen und nach dieser körperlichen Untersuchung eine Blutprobe nehmen. Die Blutuntersuchung gibt Aufschluss über einen möglicherweise erhöhten Blutzuckerspiegel oder einen Überschuss an Schilddrüsenhormonen im Blut.

Ließ sich die Ursache der Nervosität anhand der Krankheitsgeschichte des Patienten und der körperlichen Untersuchung noch nicht feststellen, wird der Facharzt die Funktion der Schilddrüse und der Leber mittels Ultraschall überprüfen und zusätzlich eine Szintigraphie durchführen.

Therapie

Ob die Nervosität ärztlich behandelt werden muss, hängt davon ab, ob sie durch ein konkretes Ereignis oder durch eine körperliche Ursache ausgelöst wird. Die Aufregung in einer außergewöhnlichen Lebenssituation legt sich von allein wieder, wenn die Situation überstanden ist.

Es gibt eine Reihe von pflanzlichen Arzneimitteln, die dazu beitragen können, diese Form der Nervosität abzumildern. Solche Präparate enthalten zumeist die Heilkräuter Baldrian, Johanniskraut oder Melisse. Sie entfalten ihre Wirkung allerdings nicht sofort, sondern erst, nachdem sie über mehrere Tage hinweg eingenommen wurden.

Auch diese Maßnahmen helfen nervösen Menschen, in bestimmten Situationen Ruhe zu bewahren:

  • Entspannungsverfahren (zum Beispiel autogenes Training)
  • Massagen
  • Sauna
  • Entspannungsbäder
  • ausreichend Schlaf
  • regelmäßiger Sport

Bei einer körperlich bedingten Nervosität zielt die Therapie auf die zugrunde liegende Erkrankung ab. Löst eine psychische Erkrankung die permanente Unruhe aus, so muss gegebenenfalls ein Psychotherapeut in die Behandlung einbezogen werden.