Symptome

Gesichtsschmerzen

  • Beschreibung
  • Ursachen
  • Diagnose und Therapie

Beschreibung

Gesichtsschmerzen können in verschiedenen Regionen des Gesichts auftreten und äußern sich im Bereich der Ohren, des Kiefers und Kinns sowie an Schläfe und Wangen oder auch an Mund, Nase und Augen.

Die Ursachen für das unangenehme Schmerzempfinden sind dabei nicht immer eindeutig diagnostizierbar. Weil die auftretenden Symptome sehr ähnlich sind, können Gesichtsschmerzen schnell mit Kopfschmerzen verwechselt werden.

Je nachdem, welche Gesichtspartie betroffen ist, wie intensiv die Schmerzen sind und wie lange sie anhalten, wird zwischen verschiedenen Formen des Gesichtsschmerzes unterschieden. So leiden die meisten Patienten an der Trigeminusneuralgie oder dem anhaltenden idiopathischen Gesichtsschmerz.


Trigeminusneuralgie

Bei der Trigeminusneuralgie ist der zweite oder dritte Ast des Drillingsnervs (Nervus trigeminus) beschädigt. Dies führt dazu, dass der Patient heftige, plötzlich eintretende Schmerzen in einer Gesichtshälfte verspürt – in der Regel im Bereich des Ober- und Unterkiefers, der Lippe und der Wange. Mediziner sprechen auch vom „typischen Gesichtsschmerz“.

Die Beschwerden treten in Schüben auf und werden nicht selten durch Reize wie Kälte oder Licht hervorgerufen. In anderen Fällen wiederum tritt der Gesichtsschmerz auch ohne Einwirkung von äußeren Einflüssen auf. Die Schmerzattacke kann auch zu Muskelverkrampfungen auf der entsprechenden Gesichtshälfte führen.


Idiopathischer Gesichtsschmerz

Beim lang anhaltenden Gesichtsschmerz ist das Schmerzempfinden chronisch und äußert sich in gleichbleibender oder schwankender Intensität. Anders als bei der Trigeminusneuralgie, bei der die Schmerzen lediglich wenige Sekunden anhalten und nach beschwerdefreien Phasen erneut auftreten, haben Patienten beim idiopathischen Gesichtsschmerz (auch „atypischer Gesichtsschmerz“) meist über den ganzen Tag verteilt mit den Beschwerden zu kämpfen.

In der Regel beschränkt sich der Schmerz auf eine Gesichtsseite, kann unter Umständen aber auch auf die andere Hälfte übergehen. Betroffene klagen über ein bohrendes, drückendes Gefühl in der Nasen-, Augen- oder der Schläfen- und Wangenpartie. Der Schmerz kann sich auf den Kiefer und auch auf den Nacken ausdehnen. Bei dieser Form kann oft keine genaue Ursache hergeleitet werden.

Ursachen

Gesichtsschmerzen machen sich aus unterschiedlichen Gründen bemerkbar und können sich individuell sehr unterschiedlich äußern.

Die Schmerzzustände können als Begleiterscheinung verschiedener Grunderkrankungen auftreten. In anderen Fällen sind Ursachen jedoch diffus und nicht immer eindeutig nachweisbar. Zum breiten Spektrum der möglichen Auslöser zählen:

Diagnose und Therapie

Erste Hinweise zur Diagnose erhält der behandelnde Arzt anhand eines Patientengesprächs.

Hier schildert der Betroffene, in welchen Abständen der Gesichtsschmerz auftritt, ob das Schmerzempfinden bereits einen Dauerzustand und damit einen chronischen Verlauf angenommen hat und ob er an einer anderen Erkrankung leidet.

Auch der Lebensstil wird erfragt, da eine ungesunde Lebensweise (insbesondere Stress) den Körper und die Psyche belastet und somit auch den Gesichtsschmerz begünstigt. Zur Sicherung der Diagnose müssen eventuell weitere Fachärzte zu Rate gezogen werden. Zudem können sich eine Röntgenuntersuchung, eine Computer- oder eine Kernspintomographie anschließen, um Tumoren, Gefäßstörungen oder Infektionen abzuklären.


Ursächliche Therapie

Wenn Patienten über längere Zeit an Gesichtsschmerzen leiden, erfolgt in erster Linie eine ursächliche Therapie. Bei erfolgreicher Behandlung der Auslöser werden die bohrenden oder stechenden Schmerzen nach und nach spürbar nachlassen. Chronische Schmerzzustände, wie Gesichtsschmerzen, gehören immer in die Hände eines speziell qualifizierten Schmerztherapeuten, der – je nach Indikation – eine individuell angepasste und kombinierte Schmerzbehandlung verordnen kann.


Medikamentöse Therapie

Da Gesichtsschmerzen aber auch ohne erkennbaren Grund auftreten können, greift eine ursächliche Therapie hier nicht. Dann können Medikamente (zusätzlich) zur Linderung der Symptome beitragen. Darüber hinaus kann der Arzt Antidepressiva verschreiben, wenn sich der Gesichtsschmerz als Folge von Depressionen herausstellt.

Bei der Trigeminusneuralgie werden vor allem krampflösende Mittel (Antiepileptika) verabreicht, um erneuten Schmerattacken entgegen zu wirken. Physiotherapeutische Übungen, Stress- und Angstbewältigung sowie eine Umstellung auf einen gesünderen Lebensstil (kein Nikotin, kein Alkohol, mehr Bewegung, ausgewogene Ernährung) können den Gesundungsprozess fördern.


Chirurgie

Bringen medikamentöse Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg, kann eine Operation notwendig werden. Diese wird jedoch nur durchgeführt, wenn der Schmerzherd eindeutig diagnostiziert wurde und nur durch einen chirurgischen Eingriff ausgeschaltet werden kann. Das ist zum Beispiel bei Gehirntumoren der Fall. Prinzipiell kann mithilfe der Operation die Weiterleitung des Schmerzsignals unterbunden oder der erkrankte Nerv entlastet werden. Der Eingriff wird jedoch genau abgewogen, da mögliche Rückfälle sowie Gefühlsstörungen nicht auszuschließen sind.