Viren und Bakterien

  • Überblick
  • Unterschiedliche Anatomie
  • Übertragung
  • Bakterielle Erkrankungen
  • Virale Erkrankungen
  • Behandlung bei Bakterien und Viren

Überblick

Viren und Bakterien sind Krankheitserreger mit denen unser Immunsystem im Laufe des Lebens ständig zu kämpfen hat. Denn beide Mikroorganismen kön­nen sich in kürzester Zeit um ein Vielfaches vermehren und uns auf ver­schiedene Weise krank machen.


Krankheitserreger können mutieren Viren und Bakterien sind kaum sichtbare Krankheitserreger

Dass die körpereigenen Abwehr­kräfte dauerhaft eine Immunität gegen Viren und Bakterien auf­bauen, ist nicht möglich, da viele verschiedene Arten existieren und speziell Viren immer wieder neue Stämme oder Mutationen ent­wickeln.

Zudem sind die Erreger so klein, dass sie mit bloßem Auge nicht wahrnehmbar sind. Dabei wim­melt es in unserer Umwelt von Viren und Bakterien.


Körpereigene Bakterien

Neben bakteriellen Erregern aus der Umwelt sind im menschlichen Organismus auch natürliche, körpereigene Bakterien zu finden. Besonders den Darm besiedeln viele Bakterien, um wichtige Stoffwechsel- und Verdauungsprozesse zu regulieren. Diese Bakterien bilden die individuelle Darmflora, die nicht nur das Immunsystem sondern auch die gesamte Gesundheit beeinflusst.

Viren verfügen dagegen nicht über solche positive Eigenschaften und sind immer gesundheitsschädigend. Aber auch wenn bestimmte Bakterien für den Organismus gesundheitsfördernd wirken, sind Bakterien hauptsächlich als Krankheitserreger definiert.

Unterschiedliche Anatomie

Was Viren und Bakterien gemeinsam haben, ist einerseits ihre schädliche Wirkung auf die Gesundheit des Organismus und andererseits die Fähigkeit, sich innerhalb kürzester Zeit stark vermehren zu können. 

Viren und Bakterien haben eine unterschiedliche AnatomieAnsonsten unterscheiden sich Viren und Bakterien nicht nur in ihrem anatomischen Aufbau, sondern auch in ihrer Wirkung auf die menschliche Zelle. Zudem sind Bak­terien deutlich größer als Viren und werden – im Gegensatz zu Viren – zu den Lebe­wesen gezählt, da sie über einen eignen Stoffwechselprozess im Inneren der Zelle verfügen.


Unterschiede im Überblick

Bakterien

Viren

bestehen aus einer Zelle

bestehen aus kleinen Partikeln

bis zu 100 mal größer als Viren (ca. 0,2 bis 1,0 Mikrometer), bereits unter dem Lichtmikroskop erkennbar

deutlich kleiner als Bakterien (ca. 10 bis 400 Nanometer), nur unter dem Elektronenmikroskop sichtbar

komplexe Anatomie (Erbmaterial, Zytoplasma, Ribosomen, Zellwand, Geißel)

einfache Anatomie (Erbmaterial in einer Protein-Hülle)

selbstständige Vermehrung durch Zellteilung

Vermehrung durch Wirtszelle

eigener Stoffwechsel

kein Stoffwechsel


Durch die unterschiedliche Anatomie sowie die verschiedene Art der Vermehrung wirken sich Viren und Bakterien unterschiedlich auf den Körper aus und rufen jeweils andere Formen von Erkrankungen hervor.

Viren befallen und zerstören Körperzellen. Bakterien dagegen machen den Organismus durch ihre Stoffwechselprozesse krank, indem sie Abfallprodukte ausscheiden, die für den Menschen giftig sind.

Übertragung

Sowohl Viren als auch Bakterien haben trotz ihrer Unterschiedlichkeit oft den gleichen Übertragungsweg.


Tröpfcheninfektion 

In den meisten Fällen gelangen die Erreger über eine Tröpfcheninfektion in den Organismus, also durch kleine Partikel, die durch Husten, Niesen oder Nase­putzen in die Luft freigesetzt werden und von anderen eingeatmet werden.


Schmier- oder Kontaktinfektion

Eine andere Übertragungsform ist die Schmier- oder Kontaktinfektion. Mit den Erregern kontaminierte Flächen, wie Türklinken, Handtücher, Treppengeländer oder Wasserhähne, können bei Berührung die infektiösen Mikroorganismen übertragen. Gleiches gilt für körperlichen Kontakt mit dem Erkrankten, wie Händedrücken, umarmen und küssen.

Übertragung durch Tröpfchen- oder SchmierinfektionHäufigster Auslöser dafür ist man­gelnde Hygiene sowohl vom Erkrank­ten als auch vom Gesunden. Denn körpereigene Sekrete wie Urin, Spei­chel, Auswurf oder Kot enthalten die ansteckenden Erreger und können über die Haut oder Schleimhaut auf­genommen werden, um so beim Gesunden die Ansteckung auslösen.

Zudem können Bakterien und Viren beim Geschlechtsverkehr, bei Oper­ationen oder allgemein beim Umgang mit Blut in den menschlichen Körper gelangen und Krankheiten hervorrufen.


Auf gründliche Hygiene achten

Besten Schutz vor der Übertragung bietet regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Seife. Außerdem sollte beim Umgang mit bereits Erkrankten auf körperlichen Kontakt verzichtet werden. Besonders in der kalten Jahreszeit herrscht erhöhte Infektionsgefahr.

Dennoch lässt sich der Kontakt mit viralen und bakteriellen Erregern nie ganz vermeiden. Aber durch bewusste, vitaminreiche Kost sowie regelmäßige Bewegung an der frischen Luft werden die Immunabwehr und damit die Gesundheit zusätzlich gestärkt.

Bakterielle Erkrankungen

Zu einer bakteriellen Erkrankung kommt es, wenn Bakterien in den Körper ein­dringen und sich dort vermehren.


Immunreaktion: Entzündung

Aber auch, wenn im Körper bereits vorhandene Bakterien in andere Bereiche – wo dieses Bakterium noch nicht bekannt ist – gelangen, kommt es zu Gesund­heitsbeschwerden. Typisches Beispiel ist das Eindringen von Darmbakterien in die Harnblase, was eine Blasenentzündung auslösen kann.

Denn das Immunsystem reagiert auf bakterielle Eindringlinge mit einer Entzündungsreaktion, wie Schüttelfrost, Hals- oder Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit und Fieber.

Von Bakterien sind vor allem die Schleimhäute der oberen Atemwege sowie der Magen-Darm-Trakt betroffen. Beispielsweise deutet gelblicher bis grüner Auswurf beim Husten auf eine bakterielle Infektion hin.


Erkrankungen, die von Bakterien ausgelöst werden

Virale Erkrankungen

Bei einer Virusinfektion befallen eingedrungene Viren gesunde Körperzellen, diese werden zur Wirtszelle des Virus übernehmen dann die Funktion der viralen Erreger.


Viren brauchen einen Wirt

Im Gegensatz zu Bakterien können Viren sich nicht selbstständig vermehren. Deshalb schleusen die Viren ihr Erbgut in Körperzellen ein, was dazu führt, dass die Wirtszelle die Erbinformation des Virus übernimmt. Als Folge stirbt die Körperzelle ab und zerplatzt, wodurch sie jedoch unzählige neue Virenzellen freisetzt, die sich nun einen neuen Wirt suchen. Auf diese Weise werden die Viren immer weiter vermehrt, was zu drastischen Schäden für die Gesundheit führen kann.

Sobald die Vermehrung des Virus im Körper beginnt, stellen sich gesund­heitliche Beschwerden ein. Die Intensität der Symptome hängt dabei vom Ausmaß der Zellzerstörung sowie von der Art des Virus ab.


Erkrankungen, die von Viren ausgelöst werden

Es gibt eine große Anzahl an verschiedener Virusinfektionen, die sowohl von harmlosen Erkältungen bis hin zu lebensgefährlichen Erkrankungen, wie AIDS reichen.

Behandlung bei Bakterien und Viren

Durch ihre verschiedene Wirkungsweise, unterscheidet sich auch die Be­handlung von viralen und bakteriellen Infektionen.


Antibiotika bei bakteriellen Infektionen

Bakterielle Infektionen werden immer mit Antibiotika behandelt, da der Wirkstoff den Vermehrungsprozess der Bakterien aufhalten kann.


Viruserkrankungen können nur symptomatisch behandelt werden 

Bei Virusinfektionen sind Antibiotika dagegen unwirksam, da der Wirkstoff nur Zellen mit Zellwänden angreift und Viren über eine solche Eigenschaft nicht verfügen. Zudem greifen Antibiotika keine körpereigenen Zellen – wie die virenbefallen Wirtszelle – an.

Behandlung bei viralen und bakteriellen InfektionenBei Virusinfektionen kommen je nach Schweregrad besondere Medikamente zum Einsatz. Bei Herpes haben sich beispielsweise Virustatika bewährt, die das Eindringen der Viren in eine Wirtszelle verhindern und so die Vermehrung des Virus stoppen.

Oft bekommen Patienten bei Virusinfektionen trotzdem Antibiotika verschrieben, um mögliche, zusätzliche Bakterienansiedlungen durch ein geschwächtes Immunsystem rechtzeitig zu unterdrücken.


Schutzimpfung

Vor einigen Viren und Bakterien können Sie sich durch eine Impfung schützen. Bei einer Impfung bildet der Organismus Antikörper gegen die infektiösen Mikroorganismen, sodass die Abwehrkräfte schneller und effektiver auf die Eindringlinge reagieren können.

Bekannte Schutzimpfungen sind zum Beispiel, gegen Grippe, Masern, Mumps oder auch Lungenentzündung.

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